Hallo sschi,
ich glaube, Du hast meine vorsichtig angebrachte Befürchtung hinsichtlich des Kontaktliegens etwas falsch verstanden, worum es mir dabei so ging.
Also,
eines vorweg, ich meine es wirklich nicht böse, und ich will Dich auch nicht ärgern, oder gar weiter verunsichern.
Siehe das bitte als reine Gedankenanregung.
Zur Erklärung.
Viele Hunde brauchen eine Rückzugszone im Haus, bzw. in der Wohnung ihrer Halter. Das kann ein ganz bestimmtes Körbchen sein, ein Kissen, ein ganz bestimmter Platz im Raum, oder gar ein Zimmer.
Wenn der Hund sich dann mal genau auf diesen Platz zurückziehen sollte, dann sollte er auch komplett in Ruhe gelassen werden, und zwar von allen Familienmitgliedern.
Viele Hunde werden schon ihre Gründe dazu haben, weshalb sie sich gerade in diesem Augenblick zurückziehen möchten, und mögen es deshalb nicht so gerne, wenn man sie dann zu sehr bedrängt.
Dann gibt es für diese Hunde zwei Möglichkeiten, wie sie darauf reagieren können.
a) Der Hund steht auf und sucht sich einen anderen Platz.
Wenn Du allerdings diese "Übung" immer wieder machst, oder dem Hund gar bei seinen Fluchtversuchen "verfolgen" solltest, ziehst Du Dir unter Umständen selbst einen recht unruhigen Hund heran.
Weil der Hund ja leider nur schwer zur Ruhe kommen kann, da dieser ja stets befürchten muß, vom Menschen arg bedrängt zu werden.
b) Der Hund reagiert anders, als Du es erwartest, und er zeigt seinen Unmut ganz deutlich mit Knurren an.
Gerade bei unsicheren Menschen ist es oft so, daß sie im ersten Schreck rasch ihre Hand wegziehen. Ist ja auch ein reiner Reflex, der ganz tief in uns sitzt.
Der Hund macht dann dabei folgende Erfahrung:
Mensch nervt schon wieder!
Ich brauche nur zu knurren!
Und schon habe ich endlich meine Ruhe!
In seinen Augen hat er dann "den kleinen Kampf" gegen Dich bereits "gewonnen".
Und dieses einmalige "Erfolgserlebnis" würde Deinem Hund dann schon reichen, um zu wissen, wie er sich Dir gegenüber durchsetzen könnte.
Und solltest Du es dann noch einmal mit dem Kontaktliegen versuchen, weil Du es augenscheinlich für extrem wichtig zu halten scheinst, könnte sich daraus folgende Situation ergeben:
Aus der Sicht des Hundes:
"Och Mensch! Hast Du es denn immer noch nicht verstanden, was ich eben von Dir wollte? Nun, dann muß ich halt eben etwas deutlicher werden!"
Auch dabei gibt es zwei Arten von Möglichkeiten.
a) der Hund schnappt "nur" nach Deiner Hand oder nach Dir, sobald Du auch nur in seine Nähe kommst.
b) der Hund wird Dich maßregeln, indem er die störende Hand kurz ins Maul nimmt
Gerade unsichere Menschen neigen dazu, beide Arten von hündischer Reaktion nicht richtig zu verstehen.
Und gerne ist dann am Ende das Geschrei groß: "Hilfe, mein Hund hat grad versucht, mich zu beißen!"
Liebe sschi,
Du hast da doch noch einen Welpen!
Zeige ihm doch, daß er auf einem ganz bestimmten Platz (dieser Platz sollte dem Hund selbstverständlich 24 Stunden zur freien Verfügung stehen) garantiert seine Ruhe haben wird, und zwar vor allen Familienmitgliedern.
Dann kann er sich dort in aller Ruhe ausruhen, oder sich gar einfach so mal zurückziehen, sollte Bedarf danach bestehen.
Und nun zum Kontaktliegen selbst.
Als meine kleine Maus noch ein Welpe war, habe ich mich manchmal einfach mal so im Schneidersitz auf den Boden gesetzt.
Suchte sie von sich aus meine Nähe, oder gar Kontakt, ist sie zu mir auf den Schoß gekrabbelt und hat sich darin eingemümmelt, wie sie es heute noch tut, wenn sie in ihrem Körbchen schläft.
Aber ich habe ihr nicht meine Nähe "aufgezwungen".
Im Gegenteil! Sie hatte stets ihre Ruhe gehabt, und zwar vor meiner Person, hatte sie sich auf ihr Kissen zurückgezogen.
Schöne Grüße noch
SheltiePower