Beiträge von Mandos

    So, in der Zwischenzeit hat sich rausgestellt, dass die Retikulozyten > 60.000 sind, somit also regenerativ. Die Anämie ist auch besser geworden, obs nun an der Antibiose und dem Kortison oder am Zufüttern von Fleisch und Roter Beete liegt, kann ich natürlich nicht sagen.
    Wir sind zu unserer Haus-TÄ gefahren. Die TÄ aus der Klinik hatte im Vorfeld schon mit ihr telefoniert und ihr mitgeteilt, was Sache war in den letzten Wochen.
    Unsere Haus-TÄ sagte, sie wolle sich alle Blutwerte mal genau und in Ruhe ansehen und mit einer Kollegin besprechen und uns heute oder morgen anrufen.
    Sie hat uns auch gefragt, ob er denn irgendwie an Blei gekommen sein könnte, aber wir wüssten nicht, wie oder wo er Kontakt zu Blei gehabt haben könnte. War vielleicht nur so ein Gedanke.
    Wir sind gespannt. Aber sie war schon geschockt, wie stark Aiko Muskeln abgebaut hat, denn er war immer ein muskulöser Typ (RR-Mastiff). Mittlerweile hängt an ihm alles.
    Aber er ist weiterhin recht fit und macht keinen kranken Eindruck.
    Ich persönlich kann mir nicht so wirklich vorstellen, dass er einen Leberkrebs hat. Denn, wenn man bedenkt, dass der Ultraschall der Leber innerhalb von 4 Wochen schlechter geworden ist, der Hund aber inzwischen einen wesentlich besseren Eindruck macht, kann ich mir keinen Krebs vorstellen. Wenn der Krebs (sollte es einer sein) innerhalb von 4 Wochen so drastisch gewachsen wäre, müsste es dem Hund eigentlich schlechter gehen.
    Ich habe immer noch die Hoffnung, dass er sich irgendwie / irgendwo eine Infektion eingefangen hat und diese durch die Antibiose nun weg oder zumindest besser ist.
    Inzwischen ist das Kortison und das Doxy abgesetzt, er kriegt nur noch Aminophyllin und es scheint ihm gut zu gehen.
    Unsere Haus-TÄ hat uns empfohlen, erstmal die Blutwerte regelmäßig machen zu lassen und auch die Röntgenaufnahme der Lunge zu wiederholen, um zu sehen, ob die Verschattungen noch da sind oder nicht.
    Das erscheint uns im Moment auch die vernünftigste Vorgehensweise.
    Einerseits wäre er zwar im Moment in einer Verfassung, die eine Narkose und damit eine Leberbiopsie eher zulassen würde, aber ich würde das zur Zeit nicht machen. Ist halt doch ein Riesenaufwand, mit hohen Kosten verbunden und andererseits ist halt regelmäßiges Kontrollieren der Blutwerte auch für den Hund stressfreier.

    @ Chimi
    Danke für deinen ausführlichen Beitrag.
    Ich habe daraufhin ein bisschen im Internet bezüglich der Impfintervalle gesucht und eine Seite gefunden, wo auch über Merial-Impfstoffe stand, dass Intervalle von ca. 2-3 Jahren ausreichend sind.
    Ich muss demnächst sowieso mit meinem eigenen Hund mal zum TA, da werde ich das mal ansprechen. Danke für den Tipp.


    Wir waren mit Aiko heute wieder in der Tierklinik und haben da jede Menge besprochen. Dann haben wir nochmal Ultraschall vom Bauch machen lassen, weil wir den Eindruck hatten, dass er in letzter Zeit auf der rechten Seite eine Umfangsvermehrung hat.
    Beim Sono hat sich dann rausgestellt, dass die Leber schlechter aussieht als beim ersten Ultraschall Anfang des Monats. Nun wurde wieder Blut abgenommen und morgen kriegen wir die Ergebnisse.
    Ich habe mir die bisherigen Blutwerte nochmal genauer angesehen und bin dabei immer zu dem Ergebnis gekommen, dass er was mit der Leber hat und anscheinend bestätigt sich das.


    Mein Freund hat heute gesagt, wenn er die Wahl hat zwischen MRT/CT (wofür Aiko in Narkose gelegt werden muss) und dem Aufmachen des Hundes, dann wird er sich für zweiteres entscheiden. Denn, wenn der Hund schon offen ist und die Leber zeigt etwas, was operiert werden kann, hat er das Narkoserisiko nur einmal.
    Für MRT/CT müsste der Hund ebenfalls in Narkose gelegt werden und wenn dann rauskommt, dass das operabel ist, nochmal. Davon abgesehen kostet das MRT/CT alleine schon 700 Euro.


    Die TÄ hat aber heut schon gesagt, dass Krebs immer noch ein Thema ist und wenn man sieht, wie massiv der Hund Muskeln abgebaut hat innerhalb von 4 Wochen, dann macht ihr das schon Sorgen. Alleine auf das Kortison kann man das nicht zurückführen.
    Er hat in den letzten knapp 4 Wochen 5 kg abgenommen. Er frißt immer noch normal, er kann auch noch meckern, wenn ihm was nicht paßt. Er macht im Großen und Ganzen keinen kranken Eindruck... das alles lässt uns etwas hoffen. Er zeigt auch Interesse an allem möglichen, hat sich also vom Verhalten her nicht verändert.


    Nun, wir warten mal morgen ab, vielleicht sind wir dann schlauer.

    So, leider ist der Klinik beim Abnehmen des Blutes für die Retis ein Fehler unterlaufen. Deswegen haben wir noch kein Ergebnis.
    Ich weiß, ihr werdet jetzt sagen, sowas darf nicht vorkommen, aber mir ist das in meiner Laufbahn als Arzthelferin auch schon passiert, deswegen weiß ich, wie schnell sowas passiert ist. Ich hab da Verständnis dafür.
    Die TÄ hat sich hundertmal entschuldig und es war ihr wirklich peinlich.
    Wir haben jetzt für Mittwoch nen Termin gemacht, ich schreib mir alles auf, was ich ausm Internet so an Informationen rausgeholt hab und das besprechen wir dann alles.
    Sie hat nen extra langen Termin gemacht, damit wir Zeit dafür haben.
    Ich habe vorgeschlagen, nochmal eine Sono vom Bauch zu machen, weil uns der Bauch dicker erscheint, obwohl der Rest des Hundes ja "dünner" geworden ist (Muskelabbau). Sie hält das auch für sinnvoll, denn sie erzählte, sie habe zur Zeit einen Hund, bei dem innerhalb kürzester Zeit auch eine Flüssigkeitesansammlung im Bauch recht groß geworden sei.
    Vielleicht finden sie ja bei diesem Sono was, das wäre natürlich gut, damit wir endlich rausfinden, was dem Kerlchen fehlt.
    Sie sagte, beim Ausstrich seien keine Babesionen sowie Ehrlichiosen nachgewiesen worden, aber es besteht immer noch die Möglichkeit, dass er Antikörper dagegen habe. Das könne auch eine Ursache sein.


    Ich halt euch weiter auf dem Laufenden und würde mich natürlich weiterhin über Ratschläge, Tipps und Erfahrungen von anderen Usern, die damit schon mal zu tun hatten, freuen.

    @ AxelS
    Ich werde das mit der Punktion heute mal telefonisch abklären. Danke für den Tipp.
    Bin wirklich gespannt, wie das Ergebnis der Retis ist.
    Ich hoffe sehr, dass das Ergebnis zu einer Krankheit paßt, damit man dann endlich eine entsprechende Therapie einleiten kann.
    Auch wenn es dann vielleicht eine Erkrankung ist, mit der er nicht mehr lange zu leben hat. Dann machen wir ihm einen schönen Lebensabend, so gut und so lange es geht und vertretbar ist. Alles andere ist Tierquälerei.


    Es macht einen auch ganz schön mürbe, wenn man so gar nix tun kann.
    Sollte wieder nix eindeutiges rauskommen, werden wir uns zu unserem Haus-TA zurücküberweisen lassen.
    Vor allem, weil die Anämie bisher überhaupt nicht behandelt wurde. Und ich frag mich schon, wie die Atmung und damit die Sauerstoffversorgung verbessert werden soll, wenn die Anämie nicht bekämpft wird. Die Antibiotika haben ja nicht wirklich was gebracht. Naja, vielleicht in Bezug auf die Bakterien im Urin. Aber wie du schon gesagt hast, war es ja auch aufgefangener Urin, von daher kann man nicht sicher sagen, dass die Bakterien auch wirklich in der Blase waren. Könnten ja genauso gut aus der Harnröhre stammen.


    Leider hab ich an die Retis auch nicht gedacht (wie gesagt, meine Ausbildung is auch schon 10 Jahre her), sonst hätte ich das gleich zu Beginn angesprochen und testen lassen. Eigentlich wäre es ja Aufgabe des TA, daran zu denken :???:
    Ich gebe auf Anraten der TÄ momentan Rote Beete zu jeder Fütterung, um evtl. die Blutbildung etwas anzuregen. Ob das bisher was gebracht hat: keine Ahnung. Müsste man wieder Blut abnehmen.
    Allerdings können Hunde wahrscheinlich (genau wie Menschen) pflanzliches Eisen nicht so gut aufnehmen wie tierisches. Also zuviel sollte man sich von der Roten Beete nicht versprechen. Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, zur roten Beete auch Vitamin C zu geben, um das Eisen leichter aufnehmen zu können, aber ich wüsste echt nicht, was ich ihm da geben sollte. Und rumprobieren will ich echt nicht.


    @ Stresskeks
    Danke für den Zuspruch :smile:

    hallo AxelS


    danke für das Interesse und auch das "Ausdeutschen" :)
    Ich werde die Werte morgen sicherlich hier einstellen und der TÄ auch gleich das mit dem Kotfressen erzählen. Vielleicht hat sie ja eine Idee dazu.


    Die Schilddrüse wird momentan auch nicht behandelt, das haben wir hinten angestellt. Wobei eine Unterfunktion natürlich auch zu Müdigkeit und Schlappheit führt.
    Möglicherweise hast du aber Recht und er hatte vorher keine Unterfunktion, sondern die Krankheit als solche hat sich einfach auf die Schilddrüse ausgewirkt.


    ACTH Stimulationstest werd ich mal googeln und morgen dann evtl. der TÄ vorschlagen. Danke für den Tipp!


    Was die Lungenpunktion betrifft, die Idee hatte die TÄ auch, ABER: man müsste genau so eine Stelle, die auf dem Röntgenbild zu sehen ist, treffen. Ihre Aussage, nicht meine. Außerdem war die Rede davon, dass der Brustkorb dafür geöffnet werden müsste, was im derzeitigen Zustand überhaupt nicht in Frage kommen kann.


    Das Aminophyllin (oder Theophyllin aus der Humanmedizin) kenn ich noch aus meiner Lehrzeit, hab beim Lungenfacharzt meine Ausbildung gemacht :)
    Kortison ist auch klar in Bezug auf die Atmung und die Bronchien.
    Allerdings hab ich nicht daran gedacht, dass das Kortison auch zu einem Muskelabbau führen kann. Naja, is alles schon länger her :headbash:


    Leider weiß ich nicht, auf welche Parasiten das Labor nun testet. Mein Freund erzählte mir was von "auszählen". Ich könnte mir aber vorstellen, dass die einen Blutausstrich machen und evtl. eine Kultur anlegen. Liegt alles im Bereich des Möglichen.


    Ich hab mal ne Blasenpunktion bei einer Katze gesehen, so schlimm war das nicht. Ich weiß also Bescheid, aber danke, dass du mich trösten und mir Mut machen willst. Ich kanns brauchen.


    Ich glaube auch nicht, dass die Impfung(en) "schuld" waren. Ich denke eher, dass er vorher schon nicht gesund und sein Organismus einfach überfordert war.


    Ich danke dir nochmals für deinen konstruktiven Beitrag... morgen weiß ich hoffentlich mehr und dann geb ich Bescheid.

    Hallo zusammen,
    ich bin zwar schon länger angemeldet, habe aber bisher nur mitgelesen.
    Aus Zeitgründen habe ich diesen Thread nicht durchgelesen (ich werd versuchen, das nachzuholen), möchte aber keinen eigenen Thread eröffnen, da es bei mir auch um das Thema Anämie geht.


    Ich entschuldige mich schonmal vorab, weil das wohl ein ziemlich langer Text wird.


    Nun ist es so, dass unser Hund Aiko (knapp 6 Jahre alt, Rhod.-Ridgeb.-Mischling, laut DNA-Test steckt auch ein Mastiff drin) offenbar schwer krank ist.
    Am Karfreitag (02.04) stellten wir bei ihm eine ziemlich schwere Atmung fest. Mein Freund (es ist sein Hund) fuhr mit ihm in die Tierklinik als Notfall.
    Dabei stellte sich heraus, dass er unter einer Anämie leidet (Hämatokrit: 32,2 l/l, Erys 4,6 T/l, Hämoglobin 13,06 mmol/l).
    Es wurde ein Ultraschall gemacht, ob er evtl. eine Milzruptur hat, war aber negativ. Er erhielt Novalgin Tabletten, da wir den Eindruck hatten, dass er Schmerzen hat.
    Für Karsamstag (03.04.) wurde ein Termin ausgemacht zur Nachuntersuchung. Der Ultraschall war wieder unauffällig. Es wurde eine Röntgenaufnahme des Bauchraums gemacht, diese war auch unauffällig.
    Wir bekamen Pantozol und Ulcogant (für den Magen) und Amoxicillin mit.


    Der nächste Termin war dann am 08.04., es wurde wieder Blut genommen, diesmal auch fürs Labor und das kam dabei raus:


    Schilddrüse: T4 (Gesamtthyroxin) zu niedrig = Schilddrüsenunterfunktion
    Leber: Gesamt-Bilirubin, ALT (GPT), Alkal. Phospat., AST (GOT) und GLDH zu hoch
    Bauchspeicheldrüse: Cholestern 588 mg/dl, also zu hoch
    Muskelwerte: CK, LDH, Triglyceride ges. zu hoch, Magnesium zu niedrig
    Blutbild: Leukos, HbE zu hoch, Erys, Hämoglobin zu niedrig, Hämatokrit viel zu niedrig
    Differential-Blutbild: Segmentkernige Granulozyten sowie Monozyten zu hoch, Lymphozyten zu niedrig
    Dabei waren manche Parameter nur geringfügig erhöht oder erniedrigt.

    Was total aus dem Rahmen fällt, sind folgende:
    Alkalische Phosphatase und GLDH (Leber), Cholesterin, Triglyceride, Hamatokrit, segmentkernige Granulos und Lymphozyten.


    Bei der Röntgenuntersuchung der Lunge, die an diesem Tag angefertigt wurde, konnte man lauter kleine weiße Punkte (also Verschattungen) in der Lunge erkennen. Die Tierärztin meinte, es könnte eine Lungenentzündung sein, aber genauso gut auch Krebs oder Lungewürmer.
    Wir waren natürlich total geknickt, der Hund ist ja noch nicht mal 6 Jahre alt und die TÄ sagte auch, dass dieser Hund nicht alt wird.
    Nachdem die Blutwerte da waren, holten wir am nächsten Tag Tabletten für Aiko:
    Aminophyllin (ist wie Theophyllin, für Hunde aber lt. TÄ besser), soll die Atmung erleichtern. Daneben noch Prednisolon (Kortison) und Doxycyclin (Antibiotikum). Das hat er ca. 10 Tage lang bekommen.
    Da ich an diesem Tag feststellte, dass der Urin sehr dunkel ist, habe ich in der Klinik Bescheid gegeben und mein Freund brachte ihnen am Nachmittag dann noch Urin von Aiko.
    Das Ergebnis sah folgendermaßen aus:
    Farbe: braun (was ja auf die Leber hindeutet, siehe unten bei Bilirubin)
    Transparenz: durchsichtig
    spez. Gewicht: 1,045
    pH-Wert: 6,0
    etwas Protein: auf dem Ausdruck mit + markiert (Eiweiß)
    Bilirubin: stark erhöht (+++)
    Leukozyten: 1+
    Übergangsepithelien: 2+
    Blasenepithelien: 1+
    Plattenepithelzellen: 2+
    Bakterien: 2+
    Oxalatkristalle: 4+


    So, meine Ausbildung zur Arzthelferin ist schon ein paar Jährchen her und ich bin in diesem Beruf auch nicht mehr tätig, deswegen muss ich das alles erst noch googeln.


    Jedenfalls bekam er die ganzen Tabletten, die ich oben aufgeführt habe. Wir sind dann dazu übergegangen, ihn statt 4 x täglich (wie bisher) 6x täglich zu füttern. Hat den Hintergrund, dass der TA beim 2. Ultraschall meinte, der Magen sei gut gefüllt. Hab ihm gesagt, dass er pro Mahlzeit 75 g bekommt. Er sagte, dass sei für so einen großen Kerl nicht sooo viel (Aiko hatte vor der Erkrankung ein Kampfgewicht von 44 Kilo, was ca. 6 Kilo Übergewicht waren, hierzu weiter unten mehr).
    Wir dachten, dass ihm der volle Magen evtl. das Atmen erschwert, deshalb sind wir zu 6x füttern übergegangen.


    Die letzte Blutabnahme war nun am 19.04. und dabei stellte sich raus, dass die Erys nochmal runter sind (von 4,6 auf zwischenzeitlich 4,35 auf 3,64 T/l). Ebenso Hämatokrit: aktuell 28,09 l/l, Hämoglobin 10,2 mmol/l. Monozyten sind weiter gestiegen (aktuell: 1,5 M/l) genauso wie Granulozyten (von anfangs 6,4 M/l (im Normbereich) auf nun 11,8 M/l (Normbereich: 1,2-6,8 M/l).


    Aiko hat in diesen gut 14 Tagen stark an Muskelmasse abgebaut, da er überwiegend rumliegt. Der Hintern und der große, mächtige Kopf sind richtig knochig, aber das Gesamtgewicht ist nicht wesentlich runtergegangen (liegt jetzt bei ca. 42 kg). Auch strengt ihn alles ziemlich an. Er geht zwar in den Garten, um sein Geschäft zu verrichten, und ist auch noch fit genug, um Leute zu verbellen :D , aber den Großteil des Tages liegt er rum. Die Atmung wird abends auch schlechter.
    Bei der ersten Untersuchung hatte er Fieber, am nächsten Tag hatte er Untertemperatur (nach Aussage des TA auch nicht ungedingt wenig).


    Möglicherweise ist Aiko schon länger krank, denn er ist von Natur aus ein eher ruhiger, fauler Zeitgenosse, war er schon immer. Bei so einem Hund fällt es natürlich leider nicht so schnell auf, wenn er mal mehr rumliegt.
    Auffällig war allerdings: ca. 14 Tage bevor wir in die Klinik sind, rief mein Freund mich von einem Spaziergang mit Aiko an, ob ich sie abholen könne, Aiko wolle nicht mehr weitergehen. Ich hatte ihm daraufhin geraten, den Hund mal durchchecken zu lassen, was er aber dann wieder vor sich hergeschoben hat. Wir arbeiten auch beide Schicht, deshalb ist es oft gar nicht so einfach, einen Termin zu finden.
    Ich denke, dass Aiko die Anämie zum Zeitpunkt dieses Spaziergangs schon hatte.


    Dann wurde Aiko im Februar und März neu geimpft (diesmal auch zum ersten Mal gegen Zwingerhusten). Mein Freund hatte den jährlichen Impftermin im Oktober versäumt und da wir im Juni nach Italien fahren wollten (mit den Hunden), musste die Grundimmunisierung wieder neu gemacht werden sowie einmal nachimpfen.
    Ich bin grundsätzlich kein Impfgegner, aber manchmal beschleicht mich der Verdacht, dass die Impfung dem Hund einfach den Rest gegeben hat. Wenn er zu diesem Zeitpunkt schon krank war, kann das gut sein. Vor allem, wenn es sich um eine Immungeschichte handeln sollte (Leukämie o. ä.), bin ich überzeugt, dass die Impfung kontraproduktiv war.
    Vor allem habe ich in letzter Zeit einige Seiten im Internet gefunden, die eine hämolytische Anämie beim Hund nach einer Impfung beschreiben.


    Was das Übergewicht von Aiko betrifft, muss ich etwas weiter ausholen. Auch hier habe ich den Verdacht, dass die Grunderkrankung evtl. schon länger besteht, aber einfach nicht erkannt wurde.


    Aiko hatte letzten Sommer einige Tage Durchfall. Wir sind zur TÄ (unsere Haus-Tierärztin) und die meinte, er könnte eine Nahrungsmittelallergie oder -unverträglichkeit haben. Er bekam daraufhin Royal Canin Sensitivity Control. Dieses Futter bekommt er seit dieser Zeit.
    Allerdings ist Aiko auch kastriert und ist seit der Kastration schwer einzustellen gewesen, was die Futtermenge betrifft. Entweder wurde er richtig dick und wir mussten reduzieren oder er magerte ab und wir mussten wieder erhöhen.
    Der Durchfall verging, allerdings hatte er im Oktober wieder Durchfall.
    Wir wieder zum TA, diese meinte: 24 Stunden hungern lassen und dann wieder RC füttern.
    Ich halte unsere TÄ durchaus für eine erfahrene und kompetente Ärztin, aber für meinen ganz persönlichen Geschmack hat sie das vielleicht zu sehr auf die leichte Schulter genommen. Und wir natürlich auch.
    Allerdings beruhigte sich das mit dem Durchfall wieder und es ging ihm gut.
    Dieses Jahr im Januar haben wir dann, nach langem Suchen, ein Futter im Internet gefunden, das den Anforderungen, die uns die TÄ immer nannte (Eiweiß- und Kohlehydratquelle, die nicht alltäglich ist), erfüllt und auch etwas günstiger als RC ist (Natural Balance mit Wild und Süßkartoffel). Wir sollten ihm ja "ausgefallene" Quellen füttern.


    Wir haben das Futter über mehrere Wochen unter das RC gemischt und die Menge sehr langsam erhöht.
    Im Februar hatte er dann wieder 1-2 Tage Durchfall. Wir ließen ihn wieder 24 Stunden hungern und fütterten dann wieder nur RC.


    Ich habe nun auch schon öfter gelesen, dass Durchfall, der nicht blutig ist und auch nicht über mehrere Tage hinweg anhält, bei Hunden durchaus vorkommen kann und im Bereich des Normalen liegt. Deswegen sind wir nicht zum TA. Sie hätte uns vermutlich zu der Vorgehensweise geraten, die wir dann sowieso praktizierten (nur RC füttern).


    Im Feb. und März waren dann, wie gesagt, die Impftermine.
    Beim letzten Termin (19.04.) in der Klinik wurde nochmals Blut fürs Labor genommen, um
    1. die Retikulozyten zu testen (was meiner Meinung nach bereits nach dem 1. Blutergebnis hätte geschehen müssen) und
    2. sollten irgendwelche Erreger gesucht werden, die von Zecken übertragen werden. Leider weiß ich nicht, welche Erreger da sind, da sich mein Freund den Namen nicht merken konnte :)
    Das Ergebnis erhalten wir morgen.


    Die TÄ meinte beim letzen Termin noch, dass ein Tumor noch immer nicht ausgeschlossen ist.
    Sie hatte meinen Freund auch gefragt, ob sie uns an unsere Haus-Tierärztin zurücküberweisen soll, aber da die Klinik nur 10-15 Minuten entfernt ist und einen 24-Stunden-Notdienst hat, haben wir das erstmal abgelehnt. Unsere Haus-Tierärztin ist 35 km entfernt.
    Allerdings habe ich meinem Freund bereits geraten, eine 2. Meinung einzuholen, wenn sich nicht bald was tut.


    Ach ja, die TÄ meinte auch, er solle mal radikal entwurmt werden, aber solange es ihm nicht besser geht, will die TÄ das noch nicht machen, da es ja den Körper noch mehr belastet.


    Vom Urin wurde kein weiterer Test gemacht, deshalb ist auch unklar, ob die Bakterien weg sind.
    Mit dem Wasserlassen und dem Stuhl hatte er bisher keine Probleme, allerdings habe ich heute bemerkt, dass er anscheinend unter Verstopfung leidet. Er hat wohl in den letzten Tagen auch Gras gefressen, da davon relativ viel im Kot war.


    Ich stelle auch seit einigen Tagen fest, dass er Hundekot frißt (sein eigener und der unseres zweiten Hundes, nicht von fremden Hunden). Das ist ein völlig neues Verhalten, welches er vorher nicht gezeigt hat. Das ist eher eine Leidenschaft meines Hundes :???:
    Da hier die Meinungen auseinander gehen, macht mir das bei meinem eigenen Hund, der das seit Welpenzeit tut, keine Sorgen. Aber für Aiko ist es völlig untypisch. Möglicherweise leidet er ja unter einem Mangel, den er damit auszugleichen versucht. Aber das ist ja nur eine von mehreren Theorien zu diesem Verhalten.


    So, nun kennt ihr die ganze Geschichte von Aiko seit Sommer 2009.
    Ich hoffe, dass ich eure Geduld nicht über Gebühr strapaziert habe und würde mich freuen, eure Meinungen und Erfahrungen zu lesen.