Beiträge von Bonadea

    Das sehe ich in diesem Punkt einfach etwas anders.


    Weil es tatsächlich einfach vermeidbar ist und zusätzlich für die Hunde - und auch die Besitzer, - die fernab der schönen Thoerie einfach oft nicht in der Lage sind den "angeblich geringen Pflegeaufwand" zu leisten, mit enormer Einschränkung und teilweise dauerhafter medizinischer Versorgung konfrontiert sind.


    Das macht Rassen mit dieser Problematik nicht direkt zur "Qualzucht" - aber übermäßiger Haarwuchs im Gehörgang ist für mich definitiv ein "Qualzuchtmerkmal" - das für die betroffenen Hunde durchaus mit Leid und Schmerz verbunden sein kann.


    Und hier sollte man zuchttechnisch eingreifen.

    Allerdings ist da nicht nur die Länge der Ohren ein Problem. Die Kombination mit innen behaarten Ohren ist nochmal blöder. Kenne da einige Lagotti die dadurch massiv Probleme haben. Die Haare drinlassen geht nicht, da man dann perfektes Klima für Bakterien und Pilze hat und wenn man dann ein Exemplar hat, das durchs Haare rauszupfen aber auch immer erstmal mit massiven Entzündungen reagiert hat man dauerhafte Probleme gewonnen. Ne bekannte war dann ganz überrascht, als sie mit so einem Hund mal bei einem Notdiensttierarzt war (Verdacht auf Granne, war dann aber nur ne massive Entzündung). Dieser Arzt war der erste der sie so richtig über diese Problematik aufgeklärt hat, dass er das relativ häufig hat bei entsprechenden Rassen und solche Tiere (mit sehr starker Behaarung in den Ohren die Problem machen) definitiv nicht in die Zucht gehören. War ihr (Züchterin im VDH) komplett neu dieser Ansatz und kam auch ein paar Würfe zu spät, hat sie sich (laut eigener Aussage) einfach nie Gedanken zu gemacht, die Haare werden doch gezupft und bei dem einen Hund macht das Zupfen halt mehr und beim anderen weniger Probleme. Die eine Hündin hat einfach extrem Pech, was laut Aussage des Tierarztes aber doch ein eher häufiges Problem ist (was aber auch nicht verwundert wenn in der Zucht auf solche vermeintlichen Kleinigkeiten keinen Wert gelegt wird).

    Es gibt sehr viele Hunde mit Scherfell bei denen es komplett ausreichend ist, die Haare in den Ohren nur zu stutzen, anstatt sie zu zupfen. man bürstet die Haare hinaus und schneidet den Überstand vorsichtig ab.

    Das funktioniert aber nicht, wenn der Hund aus welchem Grund auch immer sehr viel Schmodder im Ohr produziert - das liegt allerdings nicht an der Ohrenform oder den Haaren, sondern an anderen Problemen, die ggf. zugrunde liegen (zum Beispiel Allergien). Dem sollte unbedingt nachgegangen werden. Übrigens haben diese Hunde auch überproportional häufig Probleme mit dem Zupfen der Ohrhaare, weil die Ohren bereits gereizt sind. Wenn dann noch nur alle paar Wochen wenn der Hund bereits aus den Ohren müffelt gezupft wird, ist das Drama riesengroß.


    Zu behaupten dass Zupfen die einzige Option ist und dann noch anzuhängen das "in der Zucht kein Wert auf solche Kleinigkeiten gelegt wird" ist nicht nur falsch, sondern auch irreführend. Kein Züchter möchte Hunde züchten die massive Ohrenentzündungen bekommen.
    Tierärzte sind keine Groomer. Sie wissen nicht zwingend wie man Hunde mit Scherfell pflegt. Ein Großteil der Personen die sich solche Hunde kaufen leider auch nicht, das liegt aber nicht daran dass es Qualzuchten sind, sondern dass die Leute keinen Bock haben einmal Geld und zukünftig Energie und Zeit zu investieren um zu erfahren wie sie ihren Hund pflegen können. Und bevor jetzt der Einwand kommt dass man dann keine Hunde mit Pflegebedarf züchten darf: überlange Krallen und miserable Zähne sind auch keine akzeptierte Vernachlässigung und betreffen alle Hunde.

    Jein.


    Wozu sind übermäßig viele Haare denn im Gehörgang gut?

    Das sollte man auf jeden Fall in der Zucht angehen. Das ist für mich ehrlich gesagt kein reines Pflegeproblem.

    Es gibt Hunde, denen wachsen die Haare buchstäblich den kompletten Gehörgang zu.

    Wozu soll das gut sein?

    Und "viel Schmodder produzieren" - das ist oft halt auch einfach das normale Cerumen, das aufgrund der ganzen Haare einfach nicht nach draußen kommt - so wie es bei einem "normalen" Ohr eigentlich funktioniert.


    Da sind wir dann ja auch wieder beim "Hautfalten sind eigentlich kein Problem, man muss sie eben nur täglich reinigen und desinfizieren, dann entzündet sich auch nix".


    Finde da wird es schon wieder schwierig ...

    Cauda und DM finde ich eigentlich echt nerviger und das hat mir den Bändern ja nu wenig zu tun.


    Naja - gerade für Cauda Equina kann man ja durchaus mal diskutieren, ob eine übermäßige Kompensation der generellen Instabilität zu degenerativen Veränderungen in der Wirbelsäule führt, die dann zur lumbosakralen Stenose führen kann.

    Ebenso die Bedeutung von LTV.

    Das ist halt meiner Meinung nach die Grundthematik am DSH. Tendenziell neigen die ja einfach zu sehr lockeren, stark gewinkelten Gelenken, kombiniert mit langen Gliedmaßen (mal unwissenschaftlich ausgedrückt - ob die Knochenlänge tatsächlich länger ist als bei anderen Rassen weiß ich gar nicht).


    Da geht Stabilität natürlich zwangsläufig "flöten".


    Wobei die LZ ja trotz starker Winkelung deutlich "stabiler" stehen.

    Ja, das ist so, ich habe das nachgemessen und Messer das beim Aussuchen meiner künftigen Zuchthunde ebenfalls nach und versuche moderat auszuwählen, in soweit man halt drin steckt. Der Unterschenkel ist oft länger als der Oberschenkel. Die Gegenprobe in Form von Malinois führe ich ebenfalls.


    Spannend!


    Zitat

    Insgesamt ist der DSH instabiler als andere Rassen, Ja. Aber auch muss das Gefühl dafür steigen, das sich andere Rassen deshalb nicht „Themenlos“ sehen sollten. Die Themen sind oft anders. Labbis finde ich durchweg zu steil, Rollballen, kippbare Sprunggelenke oder Schafhals waren bei den allen Rassen die ich neben dem DSH hier hatte immer irgendwie Thema. Genauso Knieprobleme oder auch Rücken (auch bei perfektem Gebäude).


    Und man sieht das alles dann auch wieder mit anderen Augen, wenn die konstanten Leistungshunde die „kaputten“ DSH sind und nicht der vermeintlich funktionale Mali oder Jagdhund. Das bringt einem nämlich auch nichts wenn die dafür diverse andere Themen haben..


    Das meine ich halt.


    Wieso das immer ins Feld führen?

    Wenn ich über BOAS spreche, dann über BOAS.

    Wenn ich über Karpfenrücken spreche, dann über Karpfenrücken.

    Wenn ich über Epilepsie spreche, dann über Epliepsie ...


    bringt doch nix, dann in Diskussionen immer abzulenken "ja, aber andere Rassen haben ja DAS und DAS, und das ist ja auch echt scheiße."


    Ja stimmt.

    Aber bringt halt irgendwie in der Diskussion nix.



    Naja, was solls. Bin dann auch mal wieder raus hier :)

    Das "schönreden" und das "aber bei Rasse xy ist das viel schlimmer/genauso schlimm/auch so" ist doch IMMER und bei jeder Rasse hier zu lesen. Also du kannst dich gerne angesprochen fühlen, oder eben nicht. Ist nicht persönlich auf dich gemünzt gewesen.

    Letztendlich wird man in Bezug auf Qualzucht halt irgendwo eine Grenze ziehen müssen, sonst wird man nie zu etwas kommen.


    Und ja, Ich empfinde einen HZ-DSH als weitaus weniger Qualzucht als ein Tier mit permanenter Atemnot.




    Dagegen sagt doch aber keiner was?


    Geht ja eher um den Umgang mit dem Bewusstsein um Defizite.

    Zum Thema Cambridge Test ...


    man darf da folgende Sachen nicht vergessen:


    1) Ist immer nur eine Momentaufnahme. Viele dieser Hunde werden nur im jungen Alter "getestet" - BOAS ist aber progressiv, heißt im Alter wirds schlechter und ein BOAS 0/1 Hund kann später auch gerne mal BOAS 2 werden


    2) Der Test versucht BOAS "messbar" zu machen, dennoch ist da keine Aussage über die Leistungsfähigkeit und Thermoregulation möglich


    3) Der Test ist in UK in Zusammenarbeit mit Kennel-Züchtern entstanden. Ziel ist es eine "Verbesserung" der Zuchtpraktiken zu erzielen - das geht nur, wenn die Züchter mitmachen. Ergo ... macht keinen Sinn, alle brachycephalen Hunde in hohen BOAS zu kategorisieren ... dann hat man keine Zuchtbasis mehr.


    Ich habe so meine Zweifel an diesem Test.

    Auch schön der durchtrittige, lange Mittelfuß - der sicherlich zur Krallenthematik beiträgt

    Den sieht man auch oft bei DSH, oder?

    Ja!


    Das ist halt meiner Meinung nach die Grundthematik am DSH. Tendenziell neigen die ja einfach zu sehr lockeren, stark gewinkelten Gelenken, kombiniert mit langen Gliedmaßen (mal unwissenschaftlich ausgedrückt - ob die Knochenlänge tatsächlich länger ist als bei anderen Rassen weiß ich gar nicht).


    Da geht Stabilität natürlich zwangsläufig "flöten".


    Wobei die LZ ja trotz starker Winkelung deutlich "stabiler" stehen.


    Ich hab mich an der Diskussion eigentlich gar nicht groß beteiligt.

    Das war eher generell gemeint.


    Das "schönreden" und das "aber bei Rasse xy ist das viel schlimmer/genauso schlimm/auch so" ist doch IMMER und bei jeder Rasse hier zu lesen. Also du kannst dich gerne angesprochen fühlen, oder eben nicht. Ist nicht persönlich auf dich gemünzt gewesen.