Hallo liebe Foris,
heute komme ich mit einem etwas seltsamen Anliegen zu euch.
Es geht um die Mutter meines Neffen (mein Bruder ist der Vater und sie leben getrennt).
Diese Person hatte wirklich schon fast alles an Tieren bei sich zu Hause.
Einfache Tiere, wie Ratten, Kaninchen oder Meerschweinchen, aber auch etwas ungewöhnliche Tiere. So hatte sie beispielsweise mal eine Hausente (kein Witz!) auf dem Balkon, die aber eines Tages weggeflogen ist und danach noch einmal in der Havel schwimmend gesehen wurde. Auch ein Streifenhörnchen hatte sie schon, das in der ganzen Wohnung lebte. Dieses ist aber irgendwann mal durch die geöffnete Wohnungstür geflohen und seitdem verschwunden.
Drei Kaninchen von ihr haben meine Mutter und ich auch mal aus ihrer alten Messie-Wohnung geholt, nachdem sie eine Räumungsklage bekommen hatte. Wir hatten einfach Sorge, dass die Tiere entweder ins Tierheim kommen oder bis dahin schon verhungert sind. Diese Kaninchen leben nun bei meinen Eltern und haben es auch gut da.
All diese Tiere reichten ihr aber nicht, sie brauchte unbedingt auch einen Hund.
Damals, als mein Bruder noch mit ihr zusammen war, schafften sie sich beide eine kleine Hundedame an. Die Maus war ein Dalmatiner-Schnauzer-irgendwas-Mix, etwa vier bis fünf Monate alt und ganz entzückend.
Dieser Hund war allerdings nach wenigen Wochen verschwunden, weil beide nicht damit klar kamen. Die Hündin soll jetzt wohl bei ihrer Mutter in Magdeburg leben. Ob das stimmt, das weiß ich nicht.
Naja, sie konnte dann doch nicht ohne Hund und so kam es, dass sie und mein Bruder (ich weiß auch nicht, was ihn geritten hat) sich einen kleinen Golden Retriever anschafften. Der war zwar nicht mehr ganz so klein, sondern auch wieder etwa vier Monate alt, aber zumindest ganz niedlich.
Dieser Hund kam vom "Erzieher", fragt mich bitte nicht, was das heißen soll.
Er hieß Freddy und wurde von beiden sträflich vernachlässigt, sogar mehrere Tage nacheinander allein gelassen. Meine Eltern versuchten es durch gutes Zureden, die beiden zu überzeugen, sich besser drum zu kümmern, unternahmen aber auch nichts, außer ab und zu mit Freddy zu gehen und ihn zu füttern, wenn sie in der Wohnung der beiden waren.
Zu Freddys Glück war sein Frauchen dann eben mit meinem Neffen schwanger und wollte Freddy nicht mehr um sich haben (angebliche Allergie). So kam es, dass meine Eltern ihn zu sich holten, wo er bis heute lebt.
Irgendwann danach hat sich mein Bruder von ihr getrennt.
Ihr nächstes Projekt war King, er sah aus wie ein Stafford. Ich weiß nur, dass sie immer über ihn schimpfte und ihn trat. Mehr war mir nicht bekannt, denn ich hatte mit dieser Person nicht viel zu tun. Ich weiß nur, dass King irgendwann weg war.
Daraufhin folgte Toni, ein Dobermann von 10 Wochen. Dieser lebte etwa drei Monate bei ihr, irgendwann war auch er weg. Über die Hintergründe weiß ich nichts.
Vorletzter bisher war Paul, ein Shar Pei-Welpe. Paul wurde irgendwann in seiner Welpenzeit krank (Milben und "irgendwas mit der Lunge, keine Ahnung"). Er kam in die Tierklinik, die Person konnte die Tierarztrechnung nicht bezahlen und so blieb Paul als Pfand dort. Ich denke mal, er wurde nun von der TK ins Tierheim gegeben, ansonsten sitzt er da immer noch.
Joah, und nun kam Felix, ein Chihuahua-Rüde. Ich habe ihn selbst nie gesehen, sondern nur meine Mutter, aber er soll winzig gewesen sein, noch kleiner als meine Chi-Mix-Dame als sie ein Welpe war (und sie ist echt klein - heute 1,5 Kg). Das lässt mich annehmen, dass Felix aus Polen kam und vermutlich gar kein Chi war, sondern einfach ein viel zu junger Mischling. Sie verneint, dass es sich um einen Polen-Hund handelte, sagte aber nicht, woher er kam.
Vorgestern ist Felix bei ihr zu Hause gestorben.
Er hat wohl angefangen zu jaulen, da hat sie ihn in eine Decke eingewickelt, den Tiernotruf angerufen, denen mitgeteilt, dass sie kein Geld habe, woraufhin diese nicht kamen und wenig später ist Felix eingeschlafen.
Das ganze hat mich sehr mitgenommen als ich gestern Abend davon erfahren habe, sodass ich es meinem Freund erzählt habe.
Dieser ist immer sehr direkt. So hat er ihr bei Facebook diesen einen Satz geschrieben: "Man sollte sich keine Tiere zulegen, wenn man sich nicht darum kümmern kann."
Das hat sie dann meiner Mutter erzählt.
Nun ja, jetzt bin ich bei meinen Eltern und meinem Bruder die Böse, weil es ja schließlich mein Freund ist und ich ihm das auch alles erzählt habe. Das belastet mich schon wieder ziemlich, da ich nun als diejenige hingestellt wurde, die den Frieden stört. Ich muss dazu sagen, diese Rolle wurde mir schon des Öfteren auferlegt, so dass ich jetzt wieder total down bin. Mein Freund ist auch nicht unbedingt der Beliebteste bei meiner Familie.
Wie soll ich denn jetzt mit dieser Situation umgehen, was soll ich meinen Eltern sagen?
Klar, mein Freund war nicht gerade sensibel, aber er trifft doch den Nagel auf den Kopf. Oder hätte er das nicht schreiben dürfen?
Manche denken jetzt, dass ich vielleicht sonst keine Probleme habe, aber ganz ehrlich, mich belastet das!
Danke fürs Lesen.