Da muss ich auch mal meinen Senf zugeben. Ich denke auch, dass das Beißen nicht grundlos war. Hunde tun wohl kaum etwas grundlos. Mein Neffe wurde bereits zweimal von dem Hund meiner Eltern gebissen, beide Male ins Gesicht, bzw. den Kopf. Und es ist so, dass man dafür Hund und Kind nicht einmal alleine lassen braucht.
Mein dreijähriger Neffe wohnt die meiste Zeit bei meinen Eltern, wo auch Freddy, Golden Retriever, zu Hause ist.
An jenem Tag war ich bei meinen Eltern zu Besuch.
Freddy lag in der Küche auf dem Boden und mein Neffe streichelte ihn ein wenig, dann stand er auf und sprang plötzlich sehr ungeschickt auf irgendetwas von Freddy herauf. Dieser sprang hoch, fasste meinen Neffen in den Kopf mit einem lauten Drohen und ließ ihn gleich wieder los. Das ganze dauerte so wenige Sekunden, dass ein Einschreiten nicht möglich war.
Nunja, David blutete aus zwei Bisslöchern über den Ohren und weinte zunächst bitterlich. Einmal vor Schreck und einmal, weil Freddy, sein bester Freund, so sagte er immer, ihn gebissen hatte.
Glücklicherweise hat er keine Narben und auch keine Ängste zurückbehalten. Heute ist Freddy wieder sein Freund und er liebt ihn. Nur das auf ihn springen, das lässt er sein!
Und hier muss man leider sagen, dass meine Eltern zu spät eingeschritten sind. Ich habe erfahren, dass David bereits öfter auf Freddy rumgeklettert ist und sich auf ihn setzte. Schließlich musste es so kommen. Vor allem, da Freddy etwas problematisch ist auf Grund seiner schlechten Vergangenheit. Früher durfte er eben nicht knurren, sodass er es heute auch nicht mehr tut.
Meine Eltern haben gelernt, auf Freddys Eigenarten einzugehen und somit Gefahrensituationen zu vermeiden.
Erschossen wurde er zum Glück nicht...
Was ich mit meinem Roman hier sagen will: Ihr als Familie müsst eine Lösung finden. Und ich denke, ihr solltet möglichst schnell einen Trainer suchen. Und zum Tierarzt gehen.
Allerdings sehe ich schwarz, wenn deine Frau Angst hat.
Ich würde auch niemandem unterstellen, ein verantwortungsloser Hundehalter oder ähnliches zu sein, nur weil man den Hund behält. Genauso wenig würde ich eine Mutter verurteilen, die von nun an Angst vor dem Hund hat.
Klar, ein Hund sollte keinesfalls beißen, doch sollte vor irgendwelchen Todeswünschen erst einmal hinterfragt werden.
Und nein, zum Totschlagargument, dass immer bei Diskussionen um Kinder eingebracht wird: Ich habe keine Kinder. Ich war aber mal eines und ich kann mich durch mein Menschsein und den damit verbundenen empathischen Fähigkeiten in die Lage von Kindern und Familien hineinversetzen.