Beiträge von Falbala

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    Hast du nicht vor ein paar Seiten noch erklärt, Dominanz sei weder gut noch schlecht?! :???: Mobben ist per se schlecht, also kann es keine Dominanz sein.


    Ich hab immer mehr das Gefühl, du verwechselt unterbuttern und draufhauen mit Dominanz :???:


    Nein, das hast Du falsch verstanden. ich habe geschrieben, dass Dominanz per se nicht gut oder schlecht ist, es nur das Gefälle in einer Beziehung beschreibt. Wie dieses Gefälle entsteht, darüber sagt das Wort nichts.


    Es beschreibt nicht, wie Dominanz ausgeübt wird: ob souverän, ob ruhig, ob temperamentvoll, ob mobben, ob friedlich, ob draufhauen. Dominanz kann gut oder schecht ausgeübt werden. Das Beispiel des Schäfers, der direkt auf die 2 Jungspunde zukam, um sie am gemeinsamen Prollen zu hindern, ohne einzugreifen, war ein positives Beispiel von Dominanz von mir. Kannst Du auf paar Seiten vorher nachlesen.


    Das Beispiel mit dem Stock ist übrigens auch positiv, das war eine zwar temperamentvolle, aber durchaus friedliche Aktion von beiden Seiten.

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    Der Hund, der vom Stock (das Beispiel mit deinem Falko) weggeht, kann viel DOMINANTER sein, als der Schnösel mit den Rasierklingen unterm Arm und dem Goldkettchen um. Das ist letztlich eher mobben als "Dominanz".
    Jeder Hund kann aus Erfahrung lernen, andere zu erschrecken. Meine verstorbene Hündin war Meisterin darin. Absolut erlerntes Verhalten, wie bekomme ich etwas.


    Du sagst es. Er KANN viel dominanter sein. Mobben kann auch Dominanz sein, ist es auch meistens, hat aber nichts zu tun, mit der Stocksituation, denn die Zwei sind nahezu gleichauf und mal gewinnt der, mal der.


    In diesem Fall war mein RasierklingenunterdenAchselnSchnösel der Gewinner, was er nicht immer ist, bei seinem Kumpel. Aber darum ging es ja gar nicht, sondern darum, dass der Stock keine Ressource war, sondern ein Zepter, um zu gewinnen. DAS war das Entscheidende, weil hier behauptet wurde, dass es nur um Ressourcen geht. Und ich aber der Ansicht bin, dass es solchen Machos sehr wohl um den Status geht - über die Ressource hinaus.

    Nee, das Mädel war nicht dabei. Ich habe das eingeschätzt wie eine spielerische Rivalität.


    Also so, wie wenn einer mit der Lichthupe auf der Autobahn mit seinem Porsche hinter einem anderen dicht herfährt und ihn wegdrängt. Die machen das auch nicht, weil sie gaaanz dringend wo hin müssen ;) .


    Wobei nicht ganz stimmig der Vergleich, da die beiden Rüden eben beste Kumpels sind, aber nicht zusammenwohnen.

    Im Falle Deiner alten Hündin und dem Beispiel kann das sicher stimmen. Ich habe es nicht gesehen, kann es gar nicht beurteilen.


    Aber wie erklärst Du dir das? Auch mit Ressourcen?


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    Kumpel hat einen Stock. Falco will den Stock und erkämpft ihn sich. Anderer Hund geht seiner Wege. Falco lässt den Stock liegen und kabbelt weiter mit seinem Kumpel. Stock wird nicht mehr beachtet.


    Die Ressource war nur solange wichtig, wie man um sie kämpfen konnte. War also keine Ressource, sondern ein Mittel, um den sozialen Status auszutragen - das Zepter sozusagen in diesem Falle. War spielerisch...


    Die Ressource da ist m.E. das "Zepter" gewesen. Also ging es gar nicht um den Stock, sondern ums Gewinnen. Ich glaube, Hunde (Tiere allgemein) werden gnadenlos unterschätzt und sind - besonders sozial - zu viel mehr fähig, als wir uns das vorstellen. Vor 30 Jahren hat man Tieren auch noch jegliches Gefühl abgesprochen....

    Mein Rüde ist auch so. Aber, obwohl ich recht schmerzbefreit bin, wenn andere Hunde sich bei ihm wehren, hab ich das mal abgebrochen, als eine Hündin ihm das Gesicht blutig gebissen hat. Sie, gleichalt wie er.


    So eine Hündin kann mal an einen weniger Gutmütigen als meinen geraten.... bzw. meiner hätte auch die Geduld verlieren können und diese Erfahrung wollte ich beiden Hunden ersparen. Da hätte die Hündin nämlich den Kürzeren gezogen. Bei wildfremden Hunden oder welchen, die über die Massen reagieren, lasse ich das nicht zu.

    Eine Hündin, die grad mal die erste Läufigkeit hinter sich hat, ist wohl noch nicht so weit, andere Hunde zu erziehen.


    Und es las sich so, als ob sie sich nicht wehrte, sondern angegriffen hat bzw. über die Massen reagiert hat, was wir ja hier nicht beurteilen können. Und ja, bei wildfremden Hunden ist das was ganz anderes als bei Bekannten, geschweige denn, miteinander lebenden Hunden.


    Ich würde ihr im Allgemeinen nach dem Motto: steter Tropfen höhlt den Stein klarmachen, dass Du Mobben nicht duldest. Immer wieder abrufen, wenn's zu heftig wird, oder eben rausholen. Abkühlen lassen und wieder hin lassen. Nie auf andere zurennen lassen, sondern bei Dir halten, bis ihr am anderen Hund seid.


    Ich bin eigentlich ziemlich nett zu meinem, aber als er letztens eine englische Bulldogge blöd und auch böse angemacht hat, weil der es gewagt hat, laut zu atmen, habe ich ihn mir gekrallt und ihm den Anschiss seines Lebens verpasst, was er von mir so nicht gewöhnt ist und danach gabs Leinenknast. Hat bei uns gut geklappt - er hat es sich gemerkt, war wohl recht eindrucksvoll von meiner Seite.


    Wenn eine Ansage von Deiner Seite selten vorkommt, und ihr an und für sich ein gutes Verhältnis habt, kann das Wunder wirken. Ist aber eine Gefühlssache und sollte dann kommen, wenn wirklich berechtigt.


    Direkt geradeaus, ruhig und schnell und entschlossen zugehen auf deinen Hund sollte auch wirken, wenn Du sie nicht abrufen kannst.


    Die Hunde etwas austragen lassen, lasse ich nur zu, wenn ich Hund und Halter kenne und vertraue und der fremde Hund stärker und souveräner ist als mein Grossmaul.

    Nachdenken über Dominanz hat doch nichts mit Vermenschlichung zu tun. Ich finde das Verhalten ebenso interessant wie Du, beneide Dich wirklich um Deine "Alte", die den Jungspund miterziehen kann. Das ist bei uns nicht so einfach, weil die Kleine eben mental und körperlich nicht stark genug ist.


    Was ist der Unterschied, die Dinge zu beschreiben, indem man einfach sagt, die Alte (ich nenn sie jetzt mal so wie Du) ist die Dominantere, der Jungspund hat die Grenzen ausgetestet und probiert, was geht, die Alte hat ihre Position bestätigt. Dass sie für mein Empfinden dominant agiert, ist trotzdem deshalb kein Zeichen von "asozial" - für mich ist es ein Zeichen von Souveränität von Seiten Deiner Hündin, wie sie agiert. Aber es beschreibt ganz einfach die Beziehung zwischen den Beiden. Was ist schlimm daran? Es impliziert gar nichts anderes und keine Wertung.


    Da stelle ich jetzt mal ein Bild ein, von meinem meist dominant agierenden Jungspund. Die Kleine mit Kauknochen. Falco wartet, bis Madame den Kauknochen abgenagt hat. Da ist so Hühnerfleisch drumgewickelt, den Rest frisst sie nicht, was Falco genau weiss und sabbernd neben Madamchen liegt, bis sie geht und es ihm überlässt. Er würde sie nie "überfallen":



    Was ich damit sagen will, ist, dass ein an und für sich dominanter Hund nicht asozial sein muss. Dominant sein heisst für mich nur, dass ein Lebewesen den Drang hat, sich sozial zu reiben und auszuprobieren, wie weit er kommen kann. Und ich habe schon oft gesagt: ich habe die alten Verknüpfungen nicht zur Dominanz-Rudeltheorie und deshalb geh ich schmerzbefreit damit um.


    Das sage ich doch. Du kannst einen meist dominanten Hund brechen, dann ist er nicht mehr dominant, aber nicht, weil es in ihm nicht mehr so verankert ist, sondern weil er sich vor Strafe fürchtet. Wenn er gesund ist, wird er nicht aufhören damit.


    Nur ist der Grund nicht nebensächlich, denn ein Lebewesen zu brechen heisst, es in seinen tiefsten Strukturen zu verletzen und damit auch zu ändern.


    Ich habe zuhause 2 Extreme, einer ist das völlig egal, welchen Status sie inne hat, gegenüber anderen Hunden, hauptsache, sie lassen sie in Ruhe. Der andere, wie beschrieben, MUSS sich reiben und zieht es durch (wenn ich es nicht abbreche). Weder wird die Kleene wie der Grosse, noch umgekehrt. Sie sind so und bleiben so.


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    Das ist auch so eine merkwürdige Entwicklung hin zu dem von mir angesprochenen Extremen. Dass Hunde sich ganz freiwillig dominieren lassen, das immer und überall ohne Gewalt.
    Das ist auch Unsinn.
    Dominanzbeziehungen haben ganz unterschiedliche Ursachen und haben sich evolutiv aus dem natürlichen Konkurrenzverhalten um unterschiedlichste Ressourcen entwickelt.


    Das zweifle ich an. Heute erst: Kumpel hat einen Stock. Falco will den Stock und erkämpft ihn sich. Anderer Hund geht seiner Wege. Falco lässt den Stock liegen und kabbelt weiter mit seinem Kumpel. Stock wird nicht mehr beachtet.


    Die Ressource war nur solange wichtig, wie man um sie kämpfen konnte. War also keine Ressource, sondern ein Mittel, um den sozialen Status auszutragen - das Zepter sozusagen in diesem Falle. War spielerisch, aber diese Situation kann sehr wohl auch ernsthaft ausgetragen werden.


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    So können die Ressourcen freiwillig gewährt, aber auch über Gewalt genommen werden.


    Ja.


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    Nein, die Definitionen der Verhaltensbiologie sind eines nicht dürftig und/oder unvollständig, sie sind ganz bewusst allgemein gehalten.


    Sie ist nicht allgemein gehalten, sondern falsch für m. Empfinden. Und Du gibst mir auch recht, indem Du sagst, Ressourcen können mit Gewalt genommen werden. Also gibt es nicht immer einen Teil, der submissives Verhalten an den Tag legt. Will heissen, der nicht-dominante Teil macht es nicht freiwillig.


    Fakt ist, dass ein dominant agierender Hund einen Hund einfach so dominieren kann, ohne dass dieser "mitspielt".


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    Leider ist Souveränität auch nur ein sehr schwammiger Begriff ohne wirkliche Bedeutung, man kann ihn auf alles und nichts anwenden.
    Da wird ganz schnell aus einem schlafmützigen ruhigen Hund, mal kurzerhand ein ach so souveräner Hund usw. Das sind so nichts sagende Plattitüden ohne Gehalt und Nährwert


    Souveränität hat nichts mit Schlafmützigkeit zu tun, weil ein souveräner Hund sowohl eine Schlafmütze als auch eine Rakete sein kann. Du kannst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ruhige und temperamentvolle Hunde können souverän sein. Souveränität heisst einfach, dass einer eine gewisse Autorität auf andere ausübt und sich mit geringen Mitteln durchsetzen kann. Dass er die Dinge friedlicher lösen kann, als einer, der auf Krawall gebürstet sich mit allem austestet, was 4 Beine hat ist klar und unabhängig von Temperament. Aber natürlich kann auch so einer Gewalt anwenden. Ich würde nur sagen: er macht es nur dann, wenn es sich lohnt, während der andere da energieverschwendender ist.