Quarus: sehr tolle Posts!
Ich melde mich nochmal zu Wort mit dem Thema Aggression, und ob das ein Hund haben sollte, was ja wohl bei vielen kontroverse Emotionen auslöst - in beide Richtungen. Die Formulierungen, dass der Hund sich "Du Arsch!" denkt und "ich möchte einen aggressiveren Hund" lassen mir da keine Ruhe. Ist aber allgemein gemeint, also nicht persönlich nehmen, Helfstyna!
Ich hab's mal mit meinem Dicken ausprobiert, weil mich die Diskussion hier beschäftigt hat. Beim Zergeln - was wir gerne und intensiv machen, ebenso wie "raufen" - fängt er, wenn ich ihn dabei ziemlich schubse und "bedrohe", an zu knurren und erst recht festzuhalten/sich reinzusteigern. Es stachelt ihn an und er hängt dann auch knurrend am Zergel in der Luft.
Von einem, der damit ein Problem hat, könnte das falsch gedeutet werden mit: der ist aggressiv. Ist er aber nicht: der will nur spielen! ... wirklich. Dazu muss man ihn kennen und/oder Ahnung von Hunden haben, sonst deutet man das falsch, weil es sich ziemlich dunkel und "furchterregend" anhört und auch so aussieht für einen Aussenstehenden. Trotz seines weissen Schaffells...
Der eine Hund macht genau dasselbe mit: "Du Arsch!" der andere mit: "ok, jetzt spielen wir richtig! Ich lasse sicher nicht los!". Auf mein "Aus!" lässt er sofort los, von Welpe an perfekt gelernt, das ist der sichere Abbruch, nicht aber mein Schubsen oder ähnliches. Seine Motivation dahinter ist: "wow, Geil! Du bist der beste Spielkumpel von Welt". Seine Motivation ist NICHT: "Du Arsch!".
DAS ist für mich der Unterschied zwischen einem aggressive(re)n Hund und einem guten Sporthund, der sich durchsetzt und dies ist keine persönliche Definition. Beide wollen es wissen, aber aus anderen Motiven und mit anderem Hintergrund. Würde er das "persönlich" nehmen (so interpretiere ich "Du Arsch!"), wäre er nicht geeignet für diese Art von Sport, weil er dann auch nachfassen würde - in meinen Arm. Er wäre dann das, was man als "scharf" bezeichnet. Dann wäre es vielleicht ein guter Polizeihund - keine Ahnung, oder aber nur ein Problemhund einfach.
Ich wüsste nicht, wozu ein Hundesportler solch einen aggressiveren Hund braucht.
Für mich zumindest ist dieser Unterschied ein gewaltiger und entscheidender, wenn auch von aussen kaum zu sehen.
Ich hoffe, ich konnte hier schlussendlich doch noch erklären, dass ich kein Problem mit einem durchsetzungsfähigen Hund habe, sondern damit, dass mir dieser Trend im Sport zu "Krachern" und deren Züchtungen nicht gefällt, solange nicht zwischen durchsetzungsfähig und aggressiv unterschieden wird.