Hallo Schmund!
Also "neu" ist Barf ja nun ganz und gar nicht
Weil Hunde werden ja nun viel länger gehalten als Fertigfutter hergestellt.
Alte Hundebücher beinhalten immer Futterpläne für den Hund. Gutes Fertigfutter wird dort höchstens für 1-2 Mahlzeiten pro Woche empfohlen, dafür findet man Anleitungen zur Fleischlagerung in Erdlöchern.
Und wenn man mal schaut, wer wann warum Hunde gehalten hat, versteht man auch die Veränderungen in der Hundeernährung
Ganz früher hatte man einen Hund, wenn man auch Zugang zu Fleisch hatte (Jäger, Schäfer, Gutsbesitzer, Adel). Es gab Fleischreste und Küchenabfälle.
Dann kam irgendwann (und das ist noch nicht lange her!) der Freizeithund auf. Da wurde die Ernährung ein Problem, weil es wenig Fertigfutter gab und man Frischfleisch zu akzeptablen Konditionen kaum gab. Also gabs Essensreste mit gegarten Knochen und das ging oft daneben.
Gleichzeitig wurden die Bakterien und Hygienemassnahmen entdeckt, also wurde Hundefutter gekocht und Knochen tabu.
Der "Erfinder" der Crufts-Hundeausstellung in England war der Erfinder des Fertigfutters für den Hund. Seine Idee Rassen genau festzulegen und zu zeigen dient eigentlich nur als Werbung für sein Futter
Lange Jahre war es sehr schwer Hundefleisch aufzutreiben und zu lagern, das althergebrachte (und teilweise ja auch falsche) Wissen Hunde zu ernähren schwand immer mehr, das Fertigfutter feierte seinen Siegeszug.
Seither waren Rezepturen schlecht und gut, je nachdem. Aber erst in den letzten Jahrzehnten ist Hundefutter ein riesiger umkämpfter Markt geworden, der von Grosskonzernen dominiert wird. Leider benutzen heute viele Hersteller ihre Heimtierfuttersparte, um ihre Abfälle aus der Lebensmittelproduktion günstig zu entsorgen. Allgemein versucht man mit billigsten Zutaten ein ansprechendes und teures Futter zu mischen.
Und die Stiftung Warentest hat nur getestet, ob ein Futter alles enthält, was ein Hund an Nährstoffen braucht. Nur so einfach ist das mit der Ernährung ja nicht. Fast-Food plus Multivitamin-Tablette sieht beim Menschen niemand als gesunde und gute Ernährung an.
Leider ist es aber bei vielen oftmals teuren Futtersorten so. Das Eiweiß, das ein Hund ja nunmal braucht, stammt aus Pflanzen, die extrem stark behandelt wurden, weil der Hund das sonst nie verdauen könnte. Ist aber billiger als Fleisch. Dieser aufwendige Produktionsprozess zerstört die Vitamine, die werden dann künstlich ersetzt. Aber beim Menschen sieht niemand diesen künstlichen Ersatz als vernünftig an.
Wenn man schon sehr lange grosse Hunde hat, fällt einem das Futterthema wohl erheblich leichter. Bei uns gabs schon immer eine Anleitung vom Züchter zur Fütterung in Eigenregie. Wenn man sich dann doch mal für Fertigfutter interessiert hat, fand man die Zutaten merkwürdig, weil der eigene Hund ja viel fleischlastiger frass und gesund und munter war. Dazu kam der im Vergleich unverschämte Preis.
Rohfütterung ist nix neues, es ist nur die um neue Erkenntnisse erweiterte althergebrauchte Fütterung, die viel viel älter ist als jeder von uns
LG
das Schnauzermädel