Beiträge von schnauzermädel

    Warum sollte man 6 Tage die Woche über dem tatsächlichen Bedarf füttern und dann einen fleischfreien Tag machen?
    Ein fleischfreier Tag zur Entlastung der Organe ist sinnvoll, wenn man die Organe ständig überlastet. Wenn man bedarfsdeckend füttert, dann muss man auch nichts entlasten. Insbesondere dann nicht, wenn Hund es nicht verträgt.


    LG
    das Schnauzermädel

    Zitat

    D.h. an dieser Stelle müsste eigentlich der "Hebel" angesetzt werden?
    Eine - wie auch immer kontrollierte - "Produktion" von Welpen, jenseits der aufwändigen Rassehundezucht und den damit verbundenen Preisen?


    oder - andersrum formuliert - diese "Produktion" findet derzeit im südlichen und östlichen Ausland statt, mit dem zusätzlichen Verkaufsargument Tierschutz?


    neugierige Grüsse
    Susa


    Das habe ich nicht gesagt, aber bei manch weniger seriöser Orga ist es genau das, was ausgenutzt wird.
    Wir in D brauchen definitiv ein Heimtierzuchtgesetz, aber das bekommen wir ja nicht.
    Damit man mal ein "Gefühl" für Angebot und Nachfrage bekommt. Rein statstisch lebt die VDH-Gesamtproduktion von Golden Retrievern der letzten 10 Jahre allein in NRW, für die anderen Bundesländer bleiben nur Papierlose und welche mit Pseudo-Papieren.
    Jedes Jahr werden ca. 500000 Welpen in D neu angeschafft, davon sind 100000 importiert und mit 120000 nur wenig mehr stammen aus dem VDH.
    Sprich die wenigsten Käufer haben überhaupt die Chance mit einem seriösen Züchter in Kontakt zu kommen, sie haben die Wahl zwischen Vermehrer, Ups-Wurf oder wie auch immer gearteten Orgas. Und mangels bisheriger flächendeckender Kontrolle der Zuchtanlagen in D und der Orgas, ist es Glückssache, wo man landet.


    LG
    das Schnauzermädel


    Klar, wenn...


    Nur wie viele Ths bekommen mittlerweile alle paar Monate Lieferungen mit "Sahneschnittchen", die schnell weggehen? DAS rechnet sich.
    Und ja, THs sind nicht verpflichtet Abgabehunde aufzunehmen. Aber gerade in der heutigen zeit sind leider viele Menschen gezwungen sich von ihrem Tier zu trennen. Und die dann stehen zu lassen, weil man voll mit gut vermittelbaren, gewinnbringenden Junghunden ist, das ist auch nicht richtig. Sicherlich brauchen Tierschutzvereine Geld, aber die Einnahmequellen dürfen nicht zu verstärktem Leid im eigenen Land führen.


    LG
    das Schnauzermädel

    Dank solch qualifizierter Kommentare wie regelmäßig bei Tiere suchen ein Zuhause, bringen Auslandshunde Bewegung ins TH.
    Weil man weiß ja, deutsche Hund = Problemhunde, Auslandshunde = sozial und dankbar.
    Und Auslandshunde sind modern, wer da nicht mitmacht, denkt beschränkt und in Schubladen, Tierschutz muss grenzenlos sein heutzutage.
    Außerdem bringen Auslandshunde Geld, sie vermitteln sich schnell und die Schutzgebühren sind ja nun kein Schnäppchen mehr.


    LG
    das Schnauzermädel

    Zitat


    Wie sieht es denn eigentlich mit den Tötungen in Frankreich heute aus, haben sich da die Zustände gebessert durch das Interesse von Orgas aus Deutschland? Oder ist die Karawane weitergezogen und hat sich für die Hunde aus Spanien erwärmt bevor sich etwas getan hat?


    Frankreich tötet weiter, aber Jagd- und Arbeitshunde älterer Semester vermitteln sich schlecht.
    Manche Greyhound-Nothilfe hat nur noch Podencos.
    Aber ehemalige Rennhunde aus Irland sind eben häufig Wracks mit massig Problemen. Wie es gerade in Irland aussieht? Das möchte man nicht genauer wissen. Selbst Pferde laufen ausgesetzt durch die Vorstädte, weil sie dank Wirtschaftskriese nicht versorgt werden können. Wenn vergleichsweise wertvolle Tiere so behandelt werden, wie sieht es dann wohl bei der Ware Rennhund aus? Was irgendwie verkäuflich ist, das landet in Spanien und läuft dort weiter. Der Rest wird entsorgt.


    LG
    das Schnauzermädel

    Falbala, so hart es klingt, die Schweine haben wenigstens ein Ende in Sicht.
    Genügend THs in D haben katastrophale Zustände. Die bestehen nicht, weil es die Vereine so wollen, die bestehen aus Geldmangel. Gebaut wurden diese Einrichtungen zu Zeiten, als es noch keine Tierschutz-Hundeverordnung gab, man gab damals sein Bestes. Hunde wurden vergleichsweise wenig gehalten, noch seltener abgegeben und recht flott vermittelt. Heute haben sie Ausnahmegenehmigungen, weil die Hunde eben da sind, ein Umbau nicht zu finanzieren ist und es einfach keinen anderen Weg gibt.
    Vergleichsweise winzige Zwinger, keine Auslaufmöglichkeiten, Dauergäste über Jahre, kaum Tageslicht, Feuchtigkeit sind auch hier an der Tagesordnung. Plus das Klischee hier nur verdorbene Hunde zu bekommen. Denn in D werden Problemfälle abgegeben, Südhunde sind sozial und einfach. Außerdem geht es den Hunden hier vermeintlich gut, einem Importhund hilft man mehr.
    Gerechten Tierschutz kann es leider nicht geben.
    Egal wie ein Projekt geplant wird, es bleiben Verlierer.
    Nehmen wir das TH Berlin. Dort wurde lange gespart, es wurde ein Wahnsinnsbau hingeklotzt und die Philosophie dahinter ist nachvollziehbar. Gleichzeitig hätte dieses Geld aber das absolut unwürdige Leben der Tiere im TH Duisburg oder Gelsenkirchen drastisch verbessern können. Was wäre nun besser gewesen? Was ist wichtiger? Das nachvollziehbare Anliegen der Berliner? Die Lebenssituation der Hunde in unglaublichen THs? Und nein, die genannten Heime vernachlässigen ihre Hunde nicht. Die tun, was sie können. Aber deren Mittel sind eben arg begrenzt.


    LG
    das Schnauzermädel

    Auslandstierschutz ist und bleibt eine schwierige Geschichte.


    Er unterliegt Moden, bedient sich Klischees und macht es sehr einfach vor anderen Problemen die Augen zu verschließen.


    Mode? Kann doch gar nicht sein, oder?
    Waren es vor einigen Jahren ehemalige Rennhunde aus Irland oder Hunde aus der Tötung in Frankreich, sind es heute Hunde aus Mittelmeerländern und Osteuropa.
    Gerettet wird oftmals nach Lieferlage und Tränendrüsenfaktor.
    Arme Hunde in südlichen Ländern kennt fast jeder, weil fast jeder dort Urlaub macht und diese Hunde sieht, oft auch gerne einem helfen möchte, aber es spontan im Urlaub nicht kann. Da fällt die Adoption eines solchen Hundes vergleichsweise leicht.
    Auch die Smeura "verkauft" sich gut.
    Problemstellen, die nicht so im Blick liegen, werden schlichtweg übersehen.
    Aber ausgediente Rennhunde mit offensichtlichen gesundheitlichen Problemen vermitteln sich eben schlechter als Hunde, deren Probleme man selbst gesehen hat und wo junge, gesunde in Massen zur Verfügung stehen. Da nimmt sich dann auch leichter ein behindertes Exemplar.


    Und dann das böse Schlagwort Tötung.
    Hunden in D oder in anderen THs geht es 1000 mal besser.
    Ist das wirklich so?
    Haben es hochsoziale Wesen in Einzelzwingern, die teils deutlich kleiner sind als vorgeschrieben, wirklich besser, wenn sie über Jahre dort sitzen? Ist satt und sauber genug? Oder wäre die fachgerechte Tötung nach einer angemessenen Frist nicht eher eine Tat im Sinne des Tierschutzes?
    Ist also wirklich die Tötung das Problem? Oder ist es die Art und Weise?
    Hat es ein "Hochkulturhund", der dummerweise ein C-Hüfte hat und nicht in der Statistik auftauchen soll und deshalb nach dem Vorröntgen nicht mehr aufwacht, besser getroffen? Das trifft tausende Hunde in D jedes Jahr und es gibt keine Auffangstation für sie. Sie sind einfach weg, ohne herzerweichende Geschichte.
    Auch Arbeitshunde aus anderen Ländern werden bei Versagen nicht älter, aber interessant sind scheinbar nur südeuropäische Jäger.


    Ja, Tierschutz sollte keine Grenzen kennen. Aber massig importierende Orgas können nicht der Weg sein. Es muss an einem Strang gezogen werden, es muss sozusagen einen Masterplan für die verschiedenen Länder geben. Wobei durchaus auch Hunde hier ankommen dürfen, aber die Schwerpunkte sollten anders gesetzt werden, was bei einem Zusammenschluss der Kräfte auch möglich wäre.


    So, nun steinigt mich.


    LG
    das Schnauzermädel