Ich kann jetzt nur über das sprechen, was ich in Österreich gehört habe. Vielleicht ist das in Deutschland ja vollkommen anders.
Hier ist es äußerst schwierig, in die Krankenhäuser reinzukommen.
Leider ist "Therapiehund" ja kein geschützter Begriff. Jeder kann das von seinem Hund behaupten. Und leider gibt es (neben sehr verantwortungsvollen Besuchshundeteams) auch schwarze Schafe. Wenn nur ein einziger Hund bei so einem Setting jemanden verletzt oder sonstigen Schaden anrichtet, dann ist die gesamte Therapiehundebranche im Verruf und wird von den Medien zerrissen.
Bei Hunden geht das ja sehr schnell.
Meine Intention ist einfach, dass ich nicht für sowas verantwortlich sein will.
Bei unserer Ausbildungsstätte werden auch hundeerfahrene Kinder im Training eingesetzt. Ein Hund hat gleich zu Beginn beim Aufnahmeverfahren einem Jungen gegenüber heftige Aggressionen gezeigt ohne vorher irgendwie zu beschwichtigen. (Der Junge wurde genau instruiert, wie er sich anzunähern hat, also kein Fehler von Seiten des Kindes)
Es wurde der HH geraten, mit ihrem Hund etwas anderes als die Therapiehundearbeit zu machen - diese zeigte sich aber völlig uneinsichtig und meinte, dann macht sie das eben ohne den Verein.
Sowas verstehe ich nicht.
Meine Ausbildungsstätte geht von der Veterenärmedizinischen Uni Wien aus. Es werden laufend Evaluierungen und wissenschaftliche Untersuchungen auf dem Gebiet der tiergestützten Therapie und Pädagogik durchgeführt, deshalb vertrau ich drauf, dass es eine seriöse Ausbildung ist und nicht irgendein Schmarrn. *hoff*
Aber da es eben von der Uni ausgeht und staatlich dann anerkannt ist, vertrau ich drauf. Mein Pädagogik Studium an der Uni ist ja auch recht gut gewesen.
Sämtliche Erkenntnisse werden dann in der Ausbildung vermittelt.
Ich selbst käme gar nicht auf die Idee, mir und meinem Hund die Theorie und Praxis beizubringen, die dort eben erforderlich ist.
Aber klar, wenn jemand langjähriger Therapeut ist, viel Erfahung auf dem Gebiet der Tiertherapie hat und über das nötige Know How verfügt in Selbsttraining das alles zu lernen, dann kann das ja auch sehr gut ausgehen.
Ich kann das aber nicht, möchte aber trotzdem in dem Bereich gute Arbeit leisten. Daher war meine Wahl eben der Kurs.
Jährliche Wesenstests garantieren mir, dass mein Hund für diese Arbeit geeignet ist oder vielleicht nun Veränderungen angestrebt werden sollten. So muss ich mir keine Sorgen machen.
Selbst hat man ja bekanntlich "blinde" Flecken und übersieht so manches, was einem objektiven Prüfer eben auffällt.
Nochdazu macht es super viel Spass, Gleichgesinnte zu treffen, sich über Fortschritte zu freuen und Rückschläge gemeinsam zu überwinden.
Ich lerne eine Menge praktische Spiele und Übungen für den Einsatz mit dem Hund kennen.
Schon alleine deshalb lohnt es sich... ich kann dann einfach, wenn es um Wahrnehmungsförderung, Selbstvertrauenensaufbau oder Gleichgewichtsschulung geht bei einem Kind, zwischen x verschiedenen Spielen wählen, die genau für dieses eine Kind passen und ihm helfen.
Ohne Ausbildung wäre ich auch nie auf diese ganzen Spiele gekommen bzw. müßte viel Zeit investieren, selbst welche zu entwickeln.
Ob die Qualität stimmt am Ende, werde ich erst sehen. Ich denke, der Bereich ist wie viele andere auch durch die natürliche Auslese geprägt.
Wer professionell und qualitativ hochwertig arbeitet, kann davon leben bzw. ein Zusatzeinkommen schaffen.
Mal sehen, ob wir das schaffen... *hoff* wär ein Traum von mir. Menschen und Tiere lieb ich einfach und das Hobby zum Beruf machen, ist einfach wunderschön.