Ich finds irgendwie lustig, 6 Seiten über Moral wegen so einem Vorfall. Moral ist wie Religion, Staatsformen usw. ein endloses Streitthema, mit wenig Sinn auf erfolgreiche Meinungsübereinstimmung auf allen Seiten.
Um zum Thema zurück zu kommen, ich kanns verstehen, dass Björn schockiert war. Der heutige Ottonormalverbraucher kommt mit dem Tod nur selten in Berührung und reagiert dann halt auch etwas sensibler drauf. Aber das war halt shit happens. Sowas kann passieren, da ist keiner vor sicher (ausser er hält seinen Hund wie oben beschrieben an einer 1m Leine mit Maulkorb). IdR wiederholt sich sowas nicht, wenn man nicht gerade einen Jagdhund für seinen ursprünglichen Zweck hat.
Ich hätte in dem Fall dem Hund zwar eine verbale Schelle verpaßt, weil Jagen ohne mein Kommando ist nicht (ich hab ja beide Hunde ua genau für diesen Zweck) und hätte ihn nicht mehr gefüttert an dem Tag (er hatte seine Mahlzeit ja schon), aber ansonsten wohl kaum noch einen Gedanken dran gerichtet. Wie gesagt, shit happens, das kann jedem passieren, und das nächste Mal paßt man halt besser auf.
Ist jetzt nicht als Angriff oder so gemeint: Aber evtl. hat man halt auch eine andere (etwas härtere) Einstellung zu dem Thema, wenn man zum größten Teil nur eigenerzeugtes Fleisch isst. Sprich man es nicht erst als Wurst in der Auslage sondern schon als Ferkel im Stall kennen gelernt hat. Und das ist halt der Unterschied zwischen Mensch und Tier.
Der Hund reißt ein Tier, frisst es und gut. Unsereiner schlachtet ein Huhn, hat schon beim Fangen Gewissenbisse, beim Schlachten und Rupfen sowieso, grübelt noch Tage später über Sinn und Unsinn des Schlachtens nach und sieht bei der Hühnerfrikasse dann noch mal die Henne vor dem geistigen Auge. Man denkt also genauestens über sein Handeln nach (dessen ethischen und moralischen Sinn nach), und muß es mit der inneren Stimme zum Einklang bringen (daher würde ich nie ernsthaft über Vegetarier herziehen; wenn sie nicht zu dem zwanghaften Bekehrern zählen). Deswegen finde ich ja, jeder müßte einmal in seinem Leben beim Schlachten dabei gewesen sein (wies halt früher war), um zu wissen, was er da gerade isst. Würde bestimmt einiges am Konsum und dem Leben unserer Nutztiere ändern (ok, ist OT, wurde aber ja weiter oben schon mal angesprochen).
Gruß Christian (der lügen würde, wenn er sagte, ihm sei das noch nie mit seinen Hunden passiert)