Da gibts zwei Methoden, um den Hund bei solchen Sachen unter Kontrolle zu bringen. Ich weiß zwar nicht ob sie evtl mittlerweile antiquiert sind, aber wir wenden sie noch an und unsere beiden, sich im jagdlichen Einsatz (einer als Stöberhund) befindlichen, Jagdhund lassen sich jeder Zeit abrufen, egal was ist.
Die einfachste ist ne leichte, aber lange und stabile Leine(in jagdlichen Kreisen Feldleine genannt, ne normale Schleppleine könnte schon zu schwer sein), zur Not tuts nen Nylonstrick mit Wirbelkarabiner. wichtig ist halt das der Hund nicht merkt, ob er an der Leine "hängt" oder nicht. Und damit läßt man stromern, sobald er nicht reagiert, wird mit Hilfe der Leine rangeholt, und wenn er bei einem ist belohnt. Damit bekommt es eigendlich schon hin.
Die zweite Methode ist ne Wurfkette. Hört sich brutaler an als es ist. Dabei handelt es sich um eine kleine ne allzu schwere Kette, bei Bedarf mit Flatterbändchen an den Enden. Sobald der Hund wieder abhauen will, wirft man die Kette in seine Richtung (wichtig, nicht auf ihn, nur in die Nähe). Er erschreckt, man hat die volle Aufmerksamkeit, und der Hund läßt die Sache auch. Am besten ist, wenn man der Leine beginnt, und sobald die Sache funktioniert, benutzt man die Kette als "Gedächnisstütze", wenn er die Lektion mit der Leine vergißt.
Wie gesagt, hat bei unseren prima funktioniert, sie lassen sich sogar vom Hetzen abrufen. Den Hund bestrafen wenn er kommt, bringt nix, wie schon erwähnt, die Strafe verknüpft er mit dem Kommen. Deswegen auch Loben bei der langen Leine. Und hinterher rennen, dass wird nur was wenn man einen langsamen Hund hat oder topfit ist. Ich persönlich hol nicht mal unseren Dackel ein, wenn sie richtig losrennt.
Grundsätzlich aber mal einiges zum Jagdhund und seinem Trieb: Es gibt da Unterschiede en masse. Nicht alle Jagdhunde sind gleich oder zu vergleichen, die Schläge (also Apportier-, Stöber-, Vorsteh, Erdhund usw) ja, aber außerhalb nicht. Wenn ich zB lese das eine flat coatet nicht mithetzt, wunderts es micht nicht, genauso wenig wenn ich höre das einige ungern apportieren. Jagdhund ist sehr weit reichender Begriff, aber es umschreibt nicht im geringsten die Eignung des Hundes.
Zum Bespiel die Labrador und Retriever Fraktion, dass sind reine Apportierhunde, richtig jagen haben die wenigstem im Blut. Ist auch kein Wunder, ihre Arbeit bei der Jagd beginnt nach dem Schuß, dh sie sollen das erlegte Wild finden und bringen. Es aufzuspüren und zu treiben ist nicht ihrer Aufgabe, unch völlig unerwünscht. Oder halt meine Lieblinge die Brandl, prima Nasenhunde, die auch gerne Hetzen und Treiben. Dafür wurden sie gezüchtet, aber apportieren tun wenigsten, diese Rasse hat einfach gesagt keinen Bock ihrem Führer irgendwas zu bringen, ihn hinführen ja, aber bringen niemals. Und genauso unterschiedlich sind die Triebe, bzw deren Kanalisation und genetische Fixiertheit in den Jagdhunden.
Und von soweg ist auch die Erziehung der Hunde teilweise recht unterschiedlich. Ein Retriever hat halt andere Schwerpunkte als ein Erdhund oder Vorstehhund, auch was die Triebkontrolle angeht. Wobei die Hundeschule mit Antijagdtraining schon nicht schlecht ist. Mit dem gänzlichen Abgewöhnen kenn ich mich ja nicht aus, meine Hunde sollen es tun, aber halt nur auf Kommando. Ach ja noch etwas zum auspowern. Da wär ich bei Jagdhunden vorsichtig, sehr schnell trainiert man nämlich damit ihre Kontidion, und der Hund will dann irgendwann immer mehr. Damit tut man sich ab einem gewissen Punkt keinen Gefallen.
Gruß Christian