Sochen, mal nen paar Hinweise von einem Jäger, Jagdhundführer und Sohn eines langjährigen Jagdhundeausbilders.
1. Mit einem Dobermann könntest Du evtl schon jagen, hauptproblem dabei ist aber, dass der Hund in dem meisten Bundesländern keinerlei Gebrauchsprüfung ablegen darf, weil es keine Jagdhundrasse ist. Daraus ergibt sich, dass der Hund im jagdlichen Einsatz nur schwer versicherungstechnisch abgesichert ist, und man im Problemfall nicht abgesichert ist. Davon abgesehen, decken die meisten JAgdhaftpflichtversicherungen bis zu zwei (geprüfte) Hunde ab, dann braucht man keine Spezialhaftpflicht für den Hund :wink: . MIt stinknormalen Hunden kann man so gut wie nie jagdliche Prüfungen ablegen (ist Bundeslandsache, hier in Hessen muß ein Jagdhund mit FCI- Papieren sein).
2. Schweiß ist Pflicht bei der Gebrauchsprüfung (abgesehen von einigen Rassen). Schweiß heißt einfach Blut, und ne NAchsuche kannst Du genauso schnell auf nen Hasen haben wie auf ne Sau. Der HAse ist nur ungefährlicher . Bei Hasenjagd ist vorstehen und apportieren Pflicht, ob ein Dobermann mit dem Kapitel klar kommt, ???. Am besten setz die mit dem örtlichen JAgdverein in Kontakt, da kannst Du garantiert in die Sache reinschnubbern und auch bestimmt auch die Hundausbildungsgruppe beobachten.
3. Jagdscheinkosten: Je nachdem wie man drauf ist, dh wieviel Bücher man braucht, wie oft man schiessen muß, usw. bewegen sich die Kosten zwischen 1000 und 2000€. Schnellkurse in JAgdschulen (davon halt ich nichts, ist aber ein anderes Thema) sind wesendlich teuerer, so zwischen 3 und 6 tausend Euro. Ach ja, dann braucht man noch ein bis zwei Gewehre, Kleidung, Ausrüstung, Fernglas usw. Roundabout würd ich sagen als absoluter Jungjäger ohne jagende Verwandtschaft ist man mit 4 bis 6 tausend Euros dabei. Also schon mal sparen (ich hab jagende Sippe, da wars billiger). Der Hund liegt je nach Rasse zwischen 300 und 1500€ (Welpe, ausgebildet kann man mit kleinen Geldbeutel vergessen). JAgd ist schon etwas geldintensiv, zumindest am Anfang.
4. Für Deine angestrebte Jagdart kannst Du auch den RR vergessen, dafür brauchst Du einen Vorstehhund (also DD, DK, PP, Pointer, Klm, GM, usw.), da hier vorgestanden werden muß (so), sonst wirds nix mit der Hasenjagd(abgesehen davon lassen die meisten Besätze eh keine Jagd zu, so dass man als verantwortungsvoller Jäger eh drauf verzichtet). Wenn Du den Dobi wegen der Optik bevorzugst, da gibts auch Jagdhundrassen die ähnlich aussehen(nur nicht so groß), wie zB die Brandlbracke. Allerdings sind das alles mehr oder weniger Nachsuchen/Stöberexperten.
Zusammenfassend läßt sich sagen, setz Dich mit dem örtlichen Jagdverein auseinander (mußt Du sowieso, wegen des Lehrgangs), geht mal mit einen Jäger öfters raus, und schau bei einer JAgdhundegruppe mal rein. Du mußt da etwas Erfahrung sammeln, bevor Du Dir einen JAgdhund zu legst, es geht nicht darum was Du machen möchtest, sondern machen kannst. Und da sind andere Rassen eher angebracht. Und der RR eigenet sich eher als Stöberer als zum Hasenjagen, also eher was für Drück- und Maisjagden. Denn Du hast ja nix gewonnen, den Hund auszubilden (kann übrigens Jahre dauern), Dir die Mühe gemacht zu haben, und salop gesagt, hast Du keine Arbeit für den Hund und mußt auf Hundsport ausweichen, dann kann man die ganze Sache(als die jagdliche Ausbildung für den Hund) gleich lassen und sofort mit Sport anfangen. Und die Ausbildung muß auch immer wieder geübt werden, sonst verlernt der Hund sie. Und die beste Übung sind Praxiseinsätze, die aber nicht immer gegeben sind (der Dackel ist momentan nur noch auf Übungsfährten, da zum Glück die Straße noch nicht gezehntet hat dies Jahr, und unser Wild bislang im Knall lag).
Trotzdem erst mal Waidmannsheil Christian