Leute es geht doch nicht ums Gedanken machen, sondern um die große Kanone die gezückt werden soll. Was in weiterer Linie meistens dazu führt, dass die zuständigen Stellen auf echte Ernstfälle nicht mehr reagieren. Und gerade Städter (sorry, wenn ichs so direkt sagen muß) neigen halt gerne dazu.
Also Maßnahme bei Nutztieren, wo einem was spanisch vorkommt:
1. Beim Ortslandwirt nachfragen (jedes Dorf hat so einen, und der kennt alle seine Pappenheimer). Bürgermeister und/oder Ortsvorsteher wissen, wer das ist.
2. Sollte Punkt 1 etwas unwirsch sein (kann ich manchmal nachvollziehen, weil man abundan mal wirklich mit völlig unnützen Kram belästigt wird, wie zB vollbewollte Schafe frieren bei 5°) und es unter der Woche sein, das Landwirtschaftsamt anrufen. Steht im Telefonbuch oder in Hessen einfach beim zuständigen Landratsamt anrufen, die sind hier denen nämlich unterstellt und man wird von der Zentrale gleich zum richtigen Gesprächspartner weitergeleitet..
Das sind die beiden besten Maßnahmen, die man ergreifen kann. VetAmt reagiert meist entweder gar nicht oder über, die Scheriffs haben in dem Punkt meist noch weniger Ahnung als man selbst (und rufen sowieso den Ortslandwirt an) und der Tierschutz ist bei Nutztieren selten ein kompeter Partner, einfach weil die keine Ahnung davon haben und zu gerne vermenschlichen (die meisten Nutztiere haben zB ein ganz anderes Wärmeempfinden als Menschen, nur Schweine sind da halbwegs vergleichbar).
Wie gesagt, ich finds jetzt nicht so dramatisch. Die Kuh hat Wasser und allzu lang wird sie da nicht angepflockt stehen. Die Erklärung dafür ist auch recht einfach, es ist total unrentabel, Tiere auf Weiden anzupflocken, weil der Arbeitsbedarf für weiter pflocken und Tierkontrolle zu hoch ist. Es ist ziemlich wahrscheinlich ein Zaunspringer oder Ausbrecher der kuriert wird. Und (auch wenn sich das jetzt hart anhört) bei einem Schlachtpreis von über 1.000€ zur Zeit, dürfte sie ebenfalls nicht zu lange stehen, wenn es ein Problemfall ist. Einzigste Ausnahme, es ahndelt sich bei dem Halter wieder mal um einen, der unbedingt ein Nutztier haben musste, sich nicht informiert hat und dann nach dem Motto: „Früher wars auch so.“ die Kuh angepflockt hat (meine persönlichen Allergiefälle).
Also Grundaussage meiner Wenigkeit, bevor man die dicke Kanone auspackt, erst mal die Version ne Nummer kleiner wählen. Vor allem wenn man sich mit der Materie nicht auskennt. Drauf hinweisen kann man, aber man ja nicht immer gleich die Ordnungshüter bemühen (zumal die, wie gesagt, dazu neigen Laien auch nicht immer für voll nehmen).
Gruß Christian (Kompetenz: Agraringenieur Fachrichtung Nutztierhaltung und selber Ortslandwirt)