Beiträge von staffy

    Klar sind meine beiden mit mir zufrieden, sonst hätten sie schon längst mit Rucksack an der Straße gestanden und die Pfote hoch gehalten ! :D


    Nee, im Ernst ... wir sind stolz drauf uns so zusammengerauft zu haben. Wenn irgendwas nicht klappt, dann liegt das zu 90% an mir, den Rest schieb ich meinen manchmal (oder zum Glück) sehr eigenständigen Vierbeinern zu.


    Aber hergeben oder tauschen wollt ich sie niiieeemals ! :)

    Kommt darauf an, was man unter Optimum versteht !? Und aufgeben, niemals – es gibt für alles eine Lösung ;-)


    Ich habe meine jetzigen beiden mit 2 bzw. 5 Jahren vom TH übernommen. Bei meinem ersten hab ich ne Menge Fehler gemacht und war kurz vor der Aufgabe… unsere hiesigen „Profi-„Trainer lassen grüßen. Zum Glück hab ich die Kurve noch gekriegt, hab die richtigen Leute getroffen und den Ehrgeiz entwickelt diesem Hund ein hundewürdiges Leben zu ermöglichen. Ich konnte sie damals nie lose laufen lassen (Jagdtrieb olé), nachdem ich wußte wie, hats keine 2 Monate gedauert bis ich sie vertrauensvoll loslassen konnte. Wer sie heute kennenlernt wird sie vermutlich für zickig, stur und nicht unbedingt super menschenfreundlich halten, wer sie aber kennt, der weiß was für eine klasse Persönlichkeit sie ist und welche Wandlung dieser Hund mitgemacht hat.
    Ich habe in den letzten Jahren wahnsinnig viel dazugelernt und parallel dazu konnte man die Erfolge sehen. Aus einem ängstlichen, unsicheren, sofort nach vorne gehenden Hund ist eine selbstbewußte, teils überraschend souveräne Hündin geworden. „Fertig“ sind wir noch lange nicht, werden wir auch nie sein, denn es gibt noch so viele neue Beschäftigungsmöglichkeiten die wir gemeinsam erarbeiten können. Was unsere Beziehung, unser Verständnis betrifft denke ich sind wir da, wo wir immer hin wollten – wir verstehen und respektieren uns einfach !


    Meinen zweiten hab ich Mitte letzten Jahres geholt, 4 Jahre TH, 3 Besitzer, Schutztrieb (hat jeden Fremden angegangen, aber richtig), hundeunverträglich, hypernervös, … ich hab ne Weile gebraucht um mir sicher zu sein, ob ich es mir zutraue. Da ich seine Probleme kannte und gezielt daran gearbeitet habe, war er nach ca vier Wochen so gut integriert, als wäre er immer dabei. Bei mir hat er nie jemanden gebissen, andere Hunde findet er klasse, er hört super, bleibt allein, … einfach ein Traumhund.


    So schön ich es mir vorstelle einen Welpen groß zu ziehen, jeden seiner Schritte mitzubekommen, ich würde mir immer wieder einen „Secondhandhund“ holen !

    Hm, ich sehe das ein bisschen anders. Kennst du Charlies Vorgeschichte ?
    Kein Hund knurrt und schnappt ohne Vorwarnung, normalerweise geht dem eine körpersprachliche Mitteilung voraus (eingezogener Schwanz, angelegte Ohren, geduckte Körperhaltung) - der Hund hat Angst. Ignorierst du diese Warnungen und gehst weiter auf den Hund zu MUß er deutlicher werden, er knurrt. Kapierst du es dann immer noch nicht wird er schnappen. Es gab aber vorher zig Anzeichen seinerseits !


    Wenn der Hund in die Enge getrieben wird und Angst bekommt, weil er keinen Ausweg sieht, sollte man sich mit etwas Abstand hinhocken, ihn aus dieser Situation herauslocken und für jedes Entgegenkommen belohnen. Auf keinen Fall einfach nach dem Halsband greifen und ihn zu sich zerren, damit mißachtest du die Gefühle und die Gestik deines Hundes, er teilt dir etwas mit (nämlich dass er Angst hat, unsicher ist) und du ignorierst das völlig !


    Da er deiner Beschreibung nach ein unsicherer Hund ist, hätte ich mich gefragt WARUM geht er nicht die Treppe hoch !! Hat er nicht verstanden was man von ihm will, hat er vor irgendetwas "da oben " Angst, war die Gestik deines Mannes zu "drohend" ?


    Übertrieben gesagt:
    Der Hund hat Angst, zieht sich vollkommen zurück, versucht mit allen ihm möglichen Mitteln dies verständlich zu machen, bekommt durch den Griff nach ihm noch mehr Angst, sieht keinen anderen Ausweg mehr als zu zuschnappen und wird trotz dessen nicht respektiert, sondern gepackt und nach oben verfrachtet - mit Sicherheit nicht sanft und freundlich.


    Das normalste wäre doch gewesen, den Hund an die Leine zu nehmen und ihn in Verbindung mit dem Kommando die Treppe hoch zu geleiten. Wenn er sich in der Ecke verkriecht, ihm entweder eine Auszeit zu geben oder ihn freundlich hervor zu locken.


    Aber sorry, einem Hund, der ganz deutlich "Bitte lass mich, ich habe Angst" sagt dann zur Strafe mit Wasser zu bespritzen .... er kann es nun mal nicht in Worte fassen, dafür haben Hunde die Gabe des Knurrens mitbekommen, das ist eine Ausdrucksform - kein aggressives bösartiges Verhalten !!!! Er sagt dir damit, daß etwas nicht in Ordnung ist !!!


    Wenn dich einer bedrängt sagst du erst freundlich "lass mich bitte", dann würdest du energischer werden "geh jetzt", wenn alles nix nützt und du nicht weg kannst würdest du ihn wegschubsen - wie würdest du dich fühlen wenn der jenige nach dir greift, dir eine runterhaut "stell dich nicht so an" !? Wäre es nicht viel einfacher und angenehmer, er würde einen Schritt zurückgehen und sagen "hey, ich will dir nix, setzt dich zu mir, wir reden ein bisschen !" ?


    Das ist kein Tick, sondern eine ganz klare mitteilende Aussage deines Hundes, die man nicht mißachten sollte, sondern auf die man durch Vertrauen schaffen eingeht.

    Toby hat sein Geschirr auch gehaßt, wer weiß was er damit in seinen ersten Leben erlebt hat. Alles locken, Leckerli hat nix genützt, trotzdeml Geschirr bei uns immer heißt, es geht arbeiten und das macht er eigentlich super gern. Ich bin dann erstmal auf ein reines Fährten/Arbeitsgeschirr (K9) umgestiegen, das wird nur über den Kopf gezogen und unterm Bauch zusammengeklickt, also kein reinsteigen.


    Da ich keine Lust auf lange Debatten hatte, bekam ers angezogen und fertig. Es passiert ja nie was schlimmes, soll er sich nicht so mädchenhaft anstellen. Mittlerweile geht es, er zieht zwar ein Gesicht als wolle ich ihn verprügeln, aber sobald es zu ist ist die Welt wieder in Ordnung. Ich denke irgendwann ist auch das selbstverständlich geworden.


    Wenn dein Hund schon beim Anblick weg läuft, dann nehm ihn doch erst an die Leine mit Halsband, geh ein paar Meter und zieh ihm dann das Geschirr über ...

    Hallo Lena (?),


    nein ich bin kein Hundetrainer. Bei meinem ersten Hund (leider verstorben) hatte ich überhaupt keine Probleme, als ich mir Chica holte war ich so blauäugig zu glauben, ich hätte ja Hundeerfahrung und würde auch diesen Problemhund hinbekommen. Weit gefehlt, sie hat mich eines besseren belehrt und mir ziemlich deutlich gezeigt, daß ich eigentlich überhaupt keine Ahnung habe. Mit unseren Hundeschulen vor Ort bin ich keinen Schritt weiter gekommen, hatte mich schon fast damit abgefunden meinen Hund niemals frei laufen zu lassen und nur in abgelegenen Gegenden zu wandern. Ich hab damals den Hundetrainern vertraut, die Chica als aggressiven Kampfhund abgestempelt haben, der weder resozialisierbar noch erziehbar ist. Irgendwann hab ich beschlossen, das es das nicht gewesen sein kann, hab angefangen zu lesen, Seminare und Workshops zu besuchen, zum Training zu namhaften Trainern zu reisen und mußte erfahren, daß unsere Beziehung nur aus Mißverständnissen bestand. Mein erster Schritt zur Einsicht !


    Ich habe meine Grundeinstellung zum Hund geändert, an mir gearbeitet, immer versucht sie zu verstehen und das für mich wichtigste beim Hundeverhalten ist immer die Frage „Warum macht er das ?“ geblieben. Kein Hund tut etwas ohne Grund und da wir sehr eng zusammenleben ist er immer ein Spiegel meiner selbst. Mache ich etwas falsch, folgt die Antwort unverblümt auf den Fuß, mache ich etwas richtig, gebe dem Hund die Sicherheit, den Rückhalt den er braucht und führe ich ihn liebevoll konsequent durchs Leben, habe ich einen glücklichen, sorglosen und vertrauensvollen Hund an meiner Seite.


    Mit Toby zog ein Malinoismix hier ein, eine wunderbare Rasse, wenn man bereit ist täglich mit dem Hund zu arbeiten und ihm eine Aufgabe zu geben. Eine ganz neue Herausforderung, dieses Powerpaket. Mittlerweile haben wir ganz Deutschland bereist und aus dem „Hobby“ Hund ist eine Lebensaufgabe geworden. Ich arbeite ehrenamtlich für diverse Vereine, besuche interessante Seminare, lerne neue Trainer kennen und werde trotzdem niemals alles wissen – aber ich versuchs ;-)


    Daher habe ich vollstes Verständnis für die Probleme, die andere mit ihren Hunden haben, empfinde aber tiefste Mißachtung für die, die uneinsichtig sind, keine Hilfe annehmen und alles ihrem Hund in die Schuhe schieben.


    Hundeschulen kann ich nur empfehlen, aber eine gute zu finden ist verdammt schwer. Ich liebe die Trainer, mit denen ich eine Stunde zusammenarbeite und die ausschließlich mich korrigieren, niemals den Hund. Für manche Probleme braucht man einfach jemand, der neutral beobachtet und erklärt, warum wieso weshalb etwas passiert ist, manchmal ist man selber ziemlich blind.


    Bla bla bla, ich verliere mich in anderen Dingen …


    Zu deinen Fragen: Da hilft dir nur ein 100% Abrufkommando. Wenn ich bei meinen merke es könnte schief gehen, kommt ein belanglosen „Komm, wir gehen weiter“ meist sind sie dann froh aus der Situation rauszukönnen, ohne ihr Gesicht zu verlieren (Chica würde sich niemals unterwerfen!). Dann folgt der „Ich würde dich töten, muß aber leider weg“ - Blick und sie traben hinterher. Wenn Toby zu heftig wird, ruf ich ihn ab, manchmal brauchts auch da ein zweites oder drittes „Hey, jetzt reichts, komm her“ bis er abläßt, aber es wird langsam. Das kann man nur üben, üben, üben und wenn er nicht hört sich dazwischenstellen und mal kurz an mich erinnern (nur durch meine Anwesenheit und entsprechenden Blick/Gestik – keine Handgreiflichkeiten). Es gibt auch Hundeschulen, die Spielgruppen anbieten, vielleicht kannst du da mitarbeiten und dann auf dem Platz mit ein, zwei, dann drei passenden Hunden das Abrufen aus dem Spiel üben.


    Wenn sie im Auto super warten kann, gibt’s doch bestimmt einen letzten Satz von dir, bevor du aussteigst. Bei mir ist das „Wartet mal schön, bin gleich wieder da“, das gibt’s im Auto wie auch zuhause und sie kennen die Bedeutung sehr gut. Meine verbringen viel Zeit im Auto, sind sie doch fast immer dabei. Wenn wir auf Seminaren sind kommts vor, daß sie zwischendurch 2-3 Stunden warten müssen, also das halbe Wochenende im Auto verbringen. Dazwischen gibt’s natürlich ausreichend Bewegungsmöglichkeiten und Beschäftigung. Dramatisch find ich das nicht, zumal sie im Auto besser aufgehoben sind, als im vollen „Hörsaal“. Da meine aber problemlos zuhause bleiben, ist das die Ausnahme, sonst haben sie es in der Wohnung besser als im Auto, zumal ich sie ungern irgendwo parke, wo ich sie weder sehen noch hören kann. Wenn du irgendwo hin mußt, wo sie im Auto warten müßte, nimm sie mit wenn sie da weniger Stress hat als in der Wohnung, aber das „allein zuhause sein können Training“ sollte das nicht ersetzen. Gerade bei dem Wetter hab ich meine seltener mit, Schattenparkplätze sind Mangelware und es wird verdammt schnell heiß im Auto.


    Trabt sie in der Wohnung ständig hinter dir her oder bleibt sie, egal wo du bist, an einem Platz liegen ? Wo hat sie ihren Schlafplatz ? Toby hat mich anfangs immer verfolgt und saß winselnd vor der verschlossenen Badezimmertüre. Dann hab ich ihm jedesmal die Türe vor der Nasse zugeknallt, wenn ich das Zimmer gewechselt hab, also wenn ich kurz ins Schlafzimmer ging, oder in den Keller. Irgendwann lag er nur noch erwartungsvoll hinter der Türe, mittlerweile bleibt er entspannt im Wohnzimmer liegen – hat aber auch gedauert.

    Hi Luci,


    ich hatte und habe meine Hunde alle aus dem TH, sie waren zwischen 1 und 5 Jahren und hatten alle ihre nicht besonders schöne Vorgeschichte. Daher denke ich auch, daß gerade diese (nicht alle) Hunde eher ein gewisses Abwehrverhalten zeigen. Teils, weil sie ihr jetzt endlich eigenes Frauchen mit niemandem teilen wollen, aber auch aus Unsicherheit - sie haben zuvieles erlebt.


    Gerade da heißt es dann dem Hund zum einen klarmachen da ist nix, der darf das und du hast meine Entscheidung zu akzeptieren. Andererseits aber auch dem Hund soviel Sicherheit wie möglich geben, es passiert nix, ist alles in Ordnung, ich pass selber auf.


    Ich gehe mal davon aus, daß dein Hund ein Abbruchsignal in Form von Nein oder Lass es kennt. Wenn sie neben dir steht/sitzt/liegt und ein Fremder nähert sich wird sie erst mit kleinen "stillen" Gesten anfangen dem jenigen mitzuteilen, daß er unerwünscht ist. Geht er dann weiter, mißachtet er ihre Warnung wird sie deutlicher, knurrt also. Ideal ist, diesen Anfang schon mit einem Nein zu kommentieren, ruhig aber bestimmt und die Sekunde, wo sie dich anschaut, ruhig ist, ihren Blick abwendet, die Haltung entspannter wird, .. sofort zu loben. Anfangs ist das meist ein kurzer Dialog von Lass es - so ist fein - lass es - jawohl, fein - ... bis sie verstanden hat, was du willst. Natürlich mußt du ihre persönliche Individualdistanz berücksichtigen. Du kannst z.B. von einem ängstlichen Hund nicht erwarten, daß er seelenruhig zig Leute unmittelbar neben sich duldet. Meine hab ich immer hinter mir weg von den Laufwegen plaziert, so braucht niemand der zu mir will an ihnen vorbei und sie haben ihre Ruhe. Wenn du das oft genug so geübt hast reicht nachher im Ansatz schon ein "Lass man, ist ok !" und Hundi weiß, daß er nicht aufpassen braucht. Wenn sie zuviel kläfft, ein sehr ernstes Nein nichts nützt, geh kurz mit ihr weg und wenn sie sich beruhigt hat wieder zurück.
    Anbinden würde ich sie nicht, sie soll ja deine Nähe haben und wissen, daß sie da gut aufgehoben ist, ohne selber aufpassen zu müssen. Nur wichtig immer IMMER ruhig bleiben, denn es gibt ja keinen Grund sich aufzuregen. Es hilft auch, den Hund bewußt mit in Läden zu nehmen, wo man an der Theke (Kiosk etc) etwas bestellt. Für dich und den Hund ne gute Übung, denn du bist ja auf den Verkäufer und deine Bestellung fixiert, bleibst vollkommen gelassen, sprichst ruhig mit einem Fremden und der Hund könnte (wg. Theke) nichts unangenehmes machen. So lernt er in kleinen Schritten, daß Frauchen mit Fremden spricht, sogar sehr nahe geht und das absolut i.O. ist.


    Zu dem heimatlichen Problem ... wenn du sie auf den Platz schickst vergeht ja einige Zeit bis du zurück kommst. Da würd ich nicht stur auf das liegen bleiben bestehen. Wenn sie nach 10 min aufsteht und durch die Wohnung trabt und dich dann später an der Türe empfängt hat sie das eh schon lange vergessen. Dabei gehts ja nur um das Ritual leg dich hin, es dauert eine Weile ich würde sie dann auch freundlich an der Türe empfangen, Wiedersehen ist doch immer ein Grund zur Freude, ich renne nie ignorant an meinen vorbei, schließlich hab ich sie doch auch vermisst, das sollen sie ruhig wissen !


    Zum Thema Rangordnung: jeder macht das, was für seinen Hund das Richtige ist. Mir ists egal, wer zuerst durch die Türe geht, meine kriegen meistens zuerst ihr Futter, dann kann ich mich in Ruhe dem meinigen widmen, Couch und Bett sind eh tabu und wenn sie mich vor Freude anspringen (was sehr selten vorkommt) freu ich mich über ihre Lebenslust und Liebesbeweise - aber das muß jeder für sich selbst entscheiden !


    Wahre Rangordnung bedeutet, sich demjenigen voll und ganz anzuvertrauen, auf den man sich immer verlassen kann. Der jede Situation im Griff hat, die richtigen Entscheidungen trifft, im Notfall und Angstsituationen zur Seite steht und das "Rudel" selbstbewußt, souverän und vertrauensvoll führt.


    Gruß Silja

    Chica hat anfangs auch kehrt gemacht, wenn sie den Boden unter den Füßen verloren hat. Da wir viel in NL am Strand sind fand ichs natürlich schade, daß alle schwimmen und sie nicht.


    Ich bin dann mit ihr zusammen ins Wasser gegangen, hab sie Schritt für Schritt gelockt und gelobt, sie immer wieder ermuntert wie mutig sie ist und das sie das toll macht.


    Sobald sie umkehrte bin ich stehn geblieben, hab sie wieder gelockt usw. irgendwann hat sie es dann gewagt und ist neben mir her geschwommen, dabei klebte ihre Schnauze die ganze Zeit an meinem Bein (das Wasser war nur hüfthoch). Sie brauchte einfach nur die Sicherheit, daß ich dabei bin und ihr helfe. Alleine mit Spielzeug werfen hat sie sich vorher auch geweigert.


    Sie gehört jetzt zwar auch nicht zu den begeisterten "Rundendrehern", geht aber zum Abkühlen gern ins Wasser und hat auch kein Problem mehr wenns tiefer ist und sie schwimmen muß.


    Meine Antwort daher (wie immer :wink: ) Geduld, loben, ermutigen, zu nix zwingen und langsam Schritt für Schritt !

    Ich rate zusätzlich zu meinen Vorredner aus einem anderen Grund ab:


    Du hast 3 Argumente für den Hund aufgeführt (Sinn und Zweck mal aussen vor), die aber nur darauf abzielen für Sally einen zweiten Hund zu holen !


    Vielleicht mag ich dich falsch verstehen, aber das klingt nach einem Zweiten um mit dem Ersten besser klar zu kommen ! Das sollte niemals der Grund sein, sich einen Hund dazu zu holen.


    DU mußt dahinter stehen, du mußt einen Zweiten wollen, weil du die Zeit dafür hast, Sally bereits erzogen ist und du dich in diese neue Aufgabe und Verantwortung stürzen willst. So schön zwei Hunde sind, aber Sally betrachte ich da als zweitrangig bei der Entscheidung.

    Oh ja, die Charaktere sind sehr verschieden. Während Toby von Schatten zu Schatten hechelt und literweise Wasser säuft, liegt Chica bei 30 Grad in der prallen Sonne und läßt sich rösten.


    Nach ner Weile schleppt sie sich rein und klatscht auf den kühlen Boden, um nach 10 min wieder in die Sonne zu gehen ... so geht das den ganzen Tag hier. Ich hätte nach der Zeit längst nen Sonnenstich, ihr scheint das nix auszumachen und trotzdem säuft sie nur halb soviel wie der "Schattenhund" - hat bestimmt Reptilien in der Ahnenreihe :cool:

    Das hört sich so an, als wenn du viel nachgedacht und dir wirklich arbeit gemacht hast. Scheinst ja auf dem richtigen Weg zu sein, aber ein bisschen fehlt da wohl noch.


    "Rangordnung klären" (wie auch immer du das meinst) ist die eine Sache, dem Hund zu verdeutlichen, daß man selber aufpasst und entscheidet, eine andere. Was hier scheinbar fehlt, ist das Vertrauen und das klare Verständnis zwischen euch, wer aufpasst !


    DSH-Dobi ist ne geniale Mischung, hatte ich auch mal, das ist Schutzhund pur, aber super zu erziehen/motivieren. Klar, dass sie dir gerne die Entscheidung abnimmt und eure "Privatzone" verteidigt. Das kann man aber ändern. Was sehr nützlich ist, auch in Bezug auf das allein bleiben, ist dem Hund und ein verlässliches Platz verbunden mit einem es kann was länger dauern Kommando beizubringen. Sinn ist, daß der Hund lernt, ich bleib hier ruhig liegen, muß mich um nix kümmern, Frauchen meldet sich wenns weiter geht.


    Anfangs in reizarmer Umgebung üben, z. B. beim Bügeln den Hund neben einen legen, dann auf ne Parkbank setzen und in Ruhe allen zuschauen,... bis hin zum Biergarten. Er hat dann liegen zu bleiben ! Wenn du das immer konsequent durchziehst lernt sie irgendwann in jeder Lebenslage zu entspannen und sich auf Frauchen zu verlassen (mußt natürlich auch verlässlich sein ;-) ).


    Das würde ich dann auch zuhause üben. Nach dem Gassi auf ihren Platz schicken und da hat sie zu bleiben. Immer wieder zurückbringen, bis sie bleibt. Bei euch hörts sich aber eher nach Kontrollverlust als nach Trennungsangst an (kann ja nur vermuten). Wohnt ihr im Haus oder Wohnung ? Würde ihr dann Schritt für Schritt beibringen, an diesem einen Platz zu bleiben, während du das Zimmer wechselst, den Raum verläßt, mal eben in den Keller, an den Briefkasten gehst. Kein Ritual vor dem Weggehen, wenn das schon zu festgefahren ist gibts Alternativen (für den Übergang). Wohnung durch Keller oder Hintertür verlassen, ich habs schon fertig gebracht, Schuhe + Jacke aus dem Fenster zu schmeissen, mich erst draussen anzuziehen. Der Hund war ruhig, glaubte ja ich bin nur mal eben raus.


    Medikamente würde ich strikt ablehnen, damit stellst du höchstens den Hund ruhig, löst aber nicht das eigentliche Problem. Zumal du ihn ja schon fast sedieren müßtest, damit er nicht jault ! Ausserdem: Wer selber Erfahrung mit diesen Mitteln hat weiß, daß teilweise das Bewußtsein voll da ist, der Hund nur körperlich eingeschränkt ist ... das verschlimmert die Sache nur.


    Üben, üben üben ... dann schafft ihr das schon. Dem Nachbarn würde ich erklären, daß ihr jetzt ernsthaft an dem Problem arbeitet und um seine Mithilfe in Form von Jaul-Rückmeldung bitten. Dann ist er beruhigt, weil sich was ändert und wenn du ihn nett um Hilfe bittest wird er mitarbeiten und nicht mehr meckern ;-)