Beiträge von staffy

    @ misty:


    Hallo !!! Hab ich das irgendwo geschrieben ?? Ich hab dich oder deinen Hund mit keinem Wort erwähnt.


    Ich hab lediglich betont, daß die SL eine Hilfe ist, um den Hund auszubilden, die Kommandos sollte der Hund aber von sich aus befolgen und nicht, weil er nicht anders kann !


    Wenn ich einen Hund habe, der trotz anscheinend erfolgreicher Ausbildung jede Gelegenheit ohne Leine nutzt um abzuhauen, würde ich mir doch ein paar Gedanken machen ...

    Du solltest dir aber noch etwas anderes überlegen:


    Hast du mit 2 kleinen Kindern mind. 1-2 Stunden am Tag Zeit, dich nur mit dem Hund zu beschäftigen ?


    Gerade in diesem anspruchsvollen Flegelalter. Vielleicht wäre ja ein etwas älterer Hund, der aus einer Familie mit Kindern kommt besser für euch geeignet ?

    Yes, genau das ist es. Etwas anders als der deutsche Schutzdienst.


    Allesdings ist das nur ein Teil der Aufgabe. Die Grundlage ist eine Unterordnung, die dem Obedience sehr ähnlich ist - fast die gleichen Elemente und auf die gleiche Art (ruhig, aufbauend auf gute Kommunikation, nicht im Kasernenton). Man muß sich ohne WOrte verstehen, ein Team sein - Hunde die neben ihrem HF herkriechen (Alltag auf deutschen SV Plätzen) sind hier nicht gewünscht.


    Hinzu kommt, daß auch vieles andere trainiert wird und wenn man mal von den ernsthaften Profis, die auf diese Art ihre Polizeihunde trainieren (z.B. NL) absieht, ist ein gewissen Funfaktor dabei.


    Die Aufgaben variieren immer, das Thema jedes Arbeitstreffens ist ein anderes. Mal wird mehr wert auf´s Apportieren gelegt, mal auf Nasenarbeit, auf Alltagstauglichkeit wird wert gelegt ... die Hunde haben sehr viel Abwechslung und sind nicht Spezi in einem Bereich.


    Der Schutzdienst ist auch bedeutend anders als in D üblich, zumal hier immer mehrere Personen mit dem HF mitlaufen und nur einer als Figurant gilt, der Hund diesen also selbstständig erkennen und im Auge behalten muß.


    Leider gibt es in D nur eine Handvoll Vereine, die soetwas anbieten.

    Meine Antwort sieht da etwas anders aus. Ich habe nach erfolgreichem Schleppleinentraining den Hund anfangs in vollkommen ablenkungsarmen Gebieten frei laufen lassen. Dann haben wir uns immer weiter dem Wald und wildreichen Gebieten genähert. Zwischendurch immer wieder Schleppleine, bis wir sie ganz weggelassen haben. Bzw. heute nur noch, wenn ich in der Dämmerung unterwegs bin, oder abends im Wald trainiere.


    Sinn ist ja, daß der Hund auf dich hört, unabhängig davon, ob noch ein Stück Leine dranhängt. Er soll deine Kommandos gerne und mit Freude befolgen und nicht, weil er eh nicht weg kann.
    Wer argumentiert, der Hund weiß ganz genau, wann er an der Leine ist und wann nicht und dann haut er halt ab, der hat keinen gut erzogenen Hund, der kommt WEIL man ruft ! Und Sinn der SL ist ja, die Kommandos zu trainieren und zu festigen ...


    Der zweite wichtige Grund ist, daß ein freilaufender Hund mit anhängender Leine (egal wie lang sie ist), wenn er denn "durch geht", extrem gefährdet ist. Die Leine kann bei Vollspeed irgendwo hängen bleiben und ich möchte meinen Hund nicht in einem riesigen Waldgebiet unterwegs wissen, wenn er 8 m Leine hinter sich herschleift !

    Der Ringsport kommt eigentlich aus den Beneluxstaaten, hier ist er noch relativ unbekannt. Ich versuch mal, den kpl Umfang kurz zusammenzufassen:


    Grundlage ist immer eine Art Begleithundeprüfung, danach gibts dann 3 Schwierigkeitsgrade. Die Prüfungen bestehen u.a. aus


    - Unterordnung (Fuß, Platz, Bleib, ... innerhalb einer Markierung, auf Entfernung, ...)
    - Sprüngen und Klettern (hoch, weit, Wand, ...)
    - Apportieren (gezieltes schicken, selbstständige Aufnahme von verlorenen Gegenständen)
    - Bewachen von Gegenständen (HF ist ausser Sichtweite)
    - Schutzdienst (Verteidigung, Bewachen, Suchen, ...)


    Im Gegensatz zu dem herkömmlichen deutschen Schutzdienst ist hier ein 100% Vertrauen und Zusammenarbeit gefragt, nicht der auf deutschen SV Plätzen übliche Kadavergehorsam. Beim Betreten des Rings werden Halsband und Leine abgegeben, der Hund muß vollkommen selbstständig arbeiten, bekommt nur einige wenige Kommandos.


    Es ist schon sehr faszinierend zu sehen, wie ein vollkommen entspannter Hund mit Betreten des Rings hochkonzentriert mitarbeitet und diese Bandbreite von Aufgaben erfüllt.

    Ich war früher auch sehr skeptisch. Was man nicht selber verstehen und nachvollziehen kann, mag man kaum glauben. Bis ich einen Fall selbst erlebt habe, der mich überzeugt hat. Seit dem habe ich öfters mit ehrenamtlich arbeitenden TK´s zu tun gehabt und bin felsenfest davon überzeugt, daß es möglich ist.


    Damals war ein spanischer Hund bei der Übergabe zur Pflegestelle ausgerissen und stromerte an der NL Grenze herum. Es war ein großer Windhundtyp, der sich selbst versorgen konnt. Man hat ihn oft gesichtet, niemand konnte ihn einfangen und irgendwann find er an Schafe zu reißen. Der Verein hatte aufgegeben und den Hund zum Abschuß freigegeben. Einige meiner Freunde wollten sich damit nicht abfinden und suchten auf eigene Faust nach dem Hund. Nur wo !?


    Uns kam eine TK zu Hilfe, die anhand eines Fotos und ein paar Infos Kontakt zu dem Hund aufnahm. Beim ersten Gespräch gab er zu verstehen (man kommuniziert über Bilder), daß er frei bleiben wollte, zu schlecht waren seine Erfahrungen mit Menschen. Die TK kam nicht an ihn heran.


    2 Tage später nahm sie wieder Kontakt zu ihm auf und schlug sofort Alarm bei uns. Der Hund machte einen sehr schwachen Eindruck, hatte Schmerzen, brauchte Hilfe ... er übermittelte ihr das, was er sah: ein Bauernhof, Schafe, eine lange Hofeinfahrt, eine seltsam geformte Birke, usw.


    Morgens um 6 Uhr fuhr der Suchtrupp los, anhand letzter Sichtungen wußte man ungefähr, wo man suchen mußte. Mittags war der Hof gefunden, ebenso die Birke - vom Hund keine Spur.


    Die Bäuerin erinnerte sich an den Streuner, hatte versucht ihn zu füttern. Am Vorabend als er wieder in der Nähe des Hofes war, hatte der Jäger ihn erschossen !


    Die TK kannte den Hund nicht, niemand wußte zu dem Zeitpunkt, was passiert war. Der Jäger hat erst am nächsten Morgen den Abschuß gemeldet. Ich habe dieses Erlebnis hautnah miterlebt und seitdem glaube ich daran, daß es Menschen gibt, die noch Fähigkeiten nutzen können, die unsereins schon lange verloren gegangen sind ....

    Sicherlich erwartest du ein bisschen viel. Mit 7 Monaten ist sie noch sehr jung, muß vieles erst noch lernen und kann sich noch nicht allzu lange konzentrieren.


    Mach mit ihr das, was ihr Spaß macht. Fang in winzigen kleinen Schritten an und unterstütze sie mit verbalem Lob für jede Kleinigkeit. Wenn sie noch nicht „lange durchhält“ bau alles in kleinsten Schritten auf, jeden Tag ein Stückchen mehr. Laß sie beim Tauziehen gewinnen, gib ihr Aufgaben, wo sie schnell Erfolg hat, probier viel verschiedenes aus. Sobald du merkst, daß sie überfordert ist, sprich die Lust verliert, mach was anderes, bzw. eine Pause.


    Bau ihr Selbstwertgefühl auf, zeig ihr, daß sie ein toller Hund ist, der was zu leisten im Stande ist, auch wenn´s nur Kleinigkeiten sind.


    Ich hab auch zwei vollkommen unterschiedliche Hunde. Mit Toby könnte ich Stundenlang spielen, bei Chica reichen nicht mal 5 min und sie ist überfordert. Dafür geht sie begeistert, vollkonzentriert und ausdauernd auf der Fährte. Alles andere machen wir Stück für Stück und freuen uns beide tierisch, wenn´s geklappt hat. Dann wächst sei richtig über sich hinaus, grinst und braucht nach Konzentrationsübungen erstmal 5 wilde min um den Stress abzubauen.


    Gerade Staffs verfügen manchmal über ein schwaches Nervenkostüm. können sich nicht lange konzentrieren, sind schnell überfordert. Hast du mal mit ihr so simple Sachen wie das Hütchenspiel gemacht ? Wo sie vor dir sitzt, zuschauen kann und sehr schnell Erfolg hat ?


    Und vor allem: Freu dich richtig über einen kleinen Erfolg, lachen beflügelt nicht nur Menschen !


    Grüße, Silja

    ´s gibt natürlich die Unverbesserlichen, da lohnt keine Diskussion. Aber normalerweise kann man die Leute einfach an die Wand nageln, indem man mal genauer nachfragt !


    Warum macht der Hund das, was lernt er auf diese Art, wie wirkt die Methode und was verknüpft der Hund damit .....


    Je nach Besserwisser frag ich die Leute solange und hake immer wieder nach, bis sie von ihrer eigenen Theorie nicht mehr überzeugt sind - funktioniert nicht immer, aber immer öfter :mrgreen:

    Ich würde anstatt prinzipiell Pfui zu sagen (viel zu neg.) ihr etwas im Tausch anbieten.


    Nimm lieber ein vernünftiges Spielzeug mit und laß sie das zwischendurch tragen oder spiel kurz mit ihr. Dem ausgespuckten Stein würde ich keine Beachtung schenken bzw. wenn sie ihn fallen läßt ruhig drauftreten und was erwünschtes für sie spannend machen.
    Bevor sie das nächste Mal im Begriff ist einen Stein aufzunehmen sofort ablenken und loben, loben, loben ...