Beiträge von staffy

    Wenn ich davon ausgehen kann, daß der Hund medizinisch vollkommen gesund ist, klingt das nach einer nicht sehr schönen bisherigen Haltung.


    So ein Verhalten zeigen Hunde, denen jegliche eigene Wahrnehmung fehlt, die z.B. vollkommen isoliert gehalten wurden, die kein Spiel etc. kennen. Wenn er 5 Jahre wie Kaspar Hauser gelebt hat, muß er die Welt erst neu entdecken, wie bei einem Welpen.


    Probier mal, ihn sich selbst bewußt werden zu lassen ! Angefangen mit Massagen (meine Hunde entdecken dabei vollkommen neue Qualitäten bei mir :) ) mach einfache Übungen, laß ihn über eine kleine Hürde springen, klettern, irgendwas, wo er sich körperlich konzentrieren muß und du ihn wahnsinnig lobst, wenn er es geschafft hat.


    Auch ziemlich simple geistige Übungen. Verstecke sein Lieblingsspielzeug oder Megaleckerli und laß es ihn suchen. Anfangs kann er ruhig zusehen, wo du es hinlegst, er muß ja erst lernen, was du von im willst. Alles das würde ich in ganz winzigen Schritten steigern, je nachdem, wie er mitkommt. Und beim kleinsten richtigen Schritt ruhig loben, am Ziel natürlich RICHTIG freuen !


    Sich konzentrieren können muß man lernen und viele Staffs sind schnell überfordert. Mit manchen kann man eine Stunde trainieren, andere brauchen nach 5 min eine Pause.


    Geduld ist gefragt und danke und :respekt: , daß ihr einen Staff aufgenommen habt, das sind super tolle Hunde !

    Ich hab gewartet, bis mein erster "perfekt" ausgebildet war. Aber sie war auch ein Secondhand-Problemhund und extremer Jäger.
    Natürlich sind zwei viel schöner, aber sie machen eine Menge mehr Arbeit und kosten gerade in dem Alter viel Zeit. Du mußt einkalkulieren, daß du ab und zu mit den beiden getrennt üben mußt, da gehen schnell ein paar Stunden ins Land. Wenn man die Zeit, Geduld und Konsequenz besitzt, dann sofort !


    Aber was anderes: Warum um alles in der Welt willst du deinen Hund mit 9 Monaten kastrieren lassen ???!!!
    Wenn ein wichtiges medizinisches Problem vorliegt, ok.
    Ansonsten gehört dem TA der so etwas macht die Approbation entzogen, mit 9 Monaten ... :shock:


    Warum überhaupt kastrieren ? Rein rechtlich ist es verboten !

    Wenn ich jemals die Zeit und die Möglichkeit hätte, dem Hund rassebedingt gerecht zu werden, gäbs für mich nur eine Rasse:


    Australian Cattle Dog


    Eine Herausforderung für jeden Hundebesitzer, richtig erzogen und ausgelastet einer der Besten ! Allerdings sind sie nicht einfach zu bekommen und es gibt zum Glück ausschließlich Hunde aus reinen Arbeitslinien. Nicht überzüchtet und wahre Charakterhunde ...

    Hundi ist neu in dem Haus und passt also auf. Eigentlich ja die Bestimmung des Hundes (Rudel bewachen, Eindringlinge melden). Natürlich unangenehm und peinlich im Mietshaus.


    Ich würde ihn nicht bestrafen, zusammen sch..., etc. das ist meist kontraproduktiv. Versuch vollkommen gelassen mit der Frage "Was ist denn ?" kurz zu lauschen und dich dann mit einem absolut desinteressiert und entspannten "Ach so, sind nur die Nachbarn !" wieder hinzulegen.


    So sollte er eigentlich lernen, daß Frauchen/Herrchen die Lage im Griff haben und kein Grund zur Sorge besteht. Wenn ihr cool bleibt und das mit einem "ís ok, laß man gut sein" abtuht, wird sie das irgendwann ganz bleiben lassen. Sie muß lernen, daß nicht sie für die Sicherheit zuständig ist, sondern ihr entscheidet, wer "gefährlich" ist.


    Wichtig ist, ihr Verhalten in keinster Weise zu bestätigen (mit schimpfen, hochschrecken, ...)

    Wie es meinen Nerven ging ? Teilweise ziemlich übel :wink:


    Eine zeitlang klappt alles wunderbar und dann gibt es wieder einen "Rückfall". Meist hing (und hängt immer noch) das aber extrem von meiner Tagesform ab. Wenn ich selber unkonzentriert und gestresst bin, kann ich von meinem Hund nicht erwarten locker und ausgeglichen zu sein. Also ernsthaftes Training nur, wenn ich selber bei der Sache bin.


    Da Chica zudem ein super Jäger ist bin ich manchmal echt verzweifelt. Es gab Momente, da hab ich mich damit abgefunden nur noch in einsamen Gegenden mit der SL zu laufen. Irgendwann hab ich dann Günther Bloch kennengelernt, der hat mir wirklich Mut gemacht und ich hab in seiner HS trainiert. Seitdem bin ich vom Hundevirus befallen, hab Deutschlandweit Seminare besucht (besonders zu empfehlen: Christiane Rohn) und es ist mehr als ein Hobby geworden.


    Ich glaube der größte Schritt ist, sich selber zu vertrauen, an sich zu glauben. Was die anderen denken sollte einem egal sein (früher war mir mein kläffender Köter peinlich, heute seh ich solche Situationen als Herausforderung unser gelerntes zu testen). Jeglichen Diskussionen und Entschuldigungen (armer Secondhandhund, wir üben noch, ...) geh ich aus dem Weg. Mag manch einer denken ich hab einen aggressiven Hund, da kann ich heute mit leben. Wer uns kennt, weiß wie goldig die Kleine sein kann.


    Es dauert und man braucht endlose Geduld. Hätte ich damals die richtige HS gehabt, uns wäre vieles erspart geblieben. Aber es lohnt sich ....


    Und entgegen der langläufigen Meinung man muß seinen Hund "mit strenger Hand immer unter Kontrolle haben" (ist das verständlich :?: ), es bringt viieell mehr die Selbstsicherheit des Hund durch Erfolge im Spiel aufzubauen. Ihn bewußt selbst was erarbeiten und alleine entscheiden zu lassen, nur dadurch wird er souverän und gelassener.


    Chica hat heute immer die Möglichkeit Fremden aus dem Weg zu gehen und wenns "eng" wird, steh ich generell dazwischen und beschütze sie. Keiner packt meinen Hund einfach an und fremde Hunde haben bitteschön Abstand zu halten. Der glücklichste Moment war, als mein ehemals "aggressiv-angreifender" Hund bei einem fremden Hund zu mir kam und sich hinter mich stellte. Gibt es einen besseren Vertrauensbeweis ? :love:

    Ich denke, ich weiß was du meinst.


    Ich habe einen ähnlichen Kandidaten, Staffmix, die mal ein Kampfhund werden sollte. Nur "leider" war sie zu ängstlich und wurde auf die Straße gesetzt -> super Prägung, alles was sie lernte war man tuht mir weh ! Leg dich auf den Rücken und sie hauen trotzdem drauf ...


    Danach hat sie 1 1/2 Jahre im TH gesessen bevor ich sie übernommen habe. Anfangs hat sie nach allem geschnappt, bevorzugt die Leute "ich hab selber Hunde, der tuht mir nix". In der ersten HS hieß es "aggressiver Kampfhund", besonders streng erziehen .. na ja, ´s gibt halt viele schwarze Schafe unter den Trainern, denn eigentlich bestand sie nur aus Angst ...
    Wir haben schon eine lange Zeit gebraucht, mußten uns erst zusammenraufen und gegenseitiges Vertrauen gewinnen und verdienen. Heute (nach über 5 Jahren) ist sie ein Klasse Hund, nur bei Fremden gilt nach wie vor: Ignorieren, Kommen lassen, ... aber mittlerweile kann ich sie einschätzen und weiß, wo ich eingreifen muß.


    Mein zweiter ist ein Malinoismix (6 Jahre), angeblich extremer Schutztrieb und Beißer. Dem Hund fehlte einfach die Sicherheit, man hatte immer ihm die Entscheidung aufgedrängt. Heute (hab ihn seit 9 Monaten) geht er mit mir zu Seminaren, Workshops, Hundetreffen, ... ohne jegliche Probleme und wider Erwarten ist er vollkommen hundeverträglich, geradezu souverän !


    Der größte Lernprozeß fand jedoch bei mir statt. Sich nur sagen "alles ist ok, du schaffst das" hilft herzlich wenig, man muß es wirklich leben.

    Also erstmal, der Hund übernimmt nicht die Rolle als Chef !
    In seinen Augen steuert ihr auf ein Problem zu (fremder Hund etc.), du wirst unsicher, will für Hundi heißen planlos und er fühlt sich genötigt zu agieren, denn von dir kommt ja nix und einer muß doch etwas tun !
    Vergiß mal diesen ganzen Chef und Dominanzquatsch. Ein glücklicher Hund ist einer, der eine klare Führung hat und eine Bindung (nicht zu Verwechseln mit Abhängigkeit) zu seinem Frauchen, auf das er sich immer verlassen kann.


    Training bedeutet IMMER ! Heißt natürlich nicht, den Hund permanent zutexten, sondern nach Bedarf handeln und ihm natürlich auch eine gewisse "Auszeit" gönnen. Draussen würd ich erstmal in einsamen, ablenkungsarmen Gegenden üben. Viel spielen, den Hund geistig fordern ...
    Man kann nicht ein einzelnes Problem angehen, man muß alles drumherum berücksichtigen. Denn für Bellen, an der Leine ziehen, ... gibt es eine gemeinsame Ursache, die behoben/geändert werden muß. Obiges sind nur die Symtome ...


    Aber dein Problem pauschal zu beantworten ist nicht so einfach. Dafür müßte man das komplette Umfeld kennen. Was machst du mit deinem Hund, wie ist seine Vorgeschichte, wie beschäftigst du ihn, was mag er / mag er nicht, und eins, wo die Antwort immer wieder interessant ist: Warum hast du einen Hund ? Was ist seine Aufgabe ?


    DSH/Husky (war doch richtig, oder) klingt nicht nach einem langweiligen Couchpotato, der wird wohl viel Beschäftigung und Aufmerksamkeit brauchen.

    Hallo Natascha,


    das hört sich nicht so an, als wenn dein Hund die Chefrolle übernehmen will / oder hat. Hunde wollen das gar nicht !
    Im Gegenteil, sie brauchen eine sichere Führung, zumal du selber sagst, Simba sei eher der ängstliche Typ.


    Sorry, aber es gibt Trainer und Trainer. Die wenigsten schauen sich den Hund und seine spezifischen Probleme an, sondern handeln eher nach dem 08/15 Schema (so klingt deiner, aber hast du ja selbst gemerkt).
    Was dein Hund braucht eine klare Führung in Form von Sicherheit und Souveränität. Du schilderst lauter typische Verhaltensweisen für einen unsicheren Hund.


    Wie immer in der Hundeerziehung mußt du natürlich an dir arbeiten. D.h. DU mußt sicherer werden und dem Hund dies vermitteln. Wenn sie ein unerwünschtes Verhalten zeigt, sag konsequent und ernst z.B. "Lass es!" und in der Sekunde, wo sie stoppt kommt sofort ein "So ists fein ...".
    Du mußt ihr das Gefühl geben, du hast alles vollkommen im Griff, weißt immer, was zu tun ist. Auch bei fremden Hunde, halte großen Abstand, kommentiere jedes kleinste Anzeichen von Aggression mit neg. Befehl und lobe sie für jedes Still sein, weg gucken, dich anschauen, etc. ...


    Wenn sie etwas "falsch" macht, biete ihr sofort die Möglichkeit etwas gutes zu tun (ein Kommando was sie kennt), damit sie gelobt werden kann !
    Und vor allem, bau ihr Selbstbewußtsein auf, spiel mit ihr, lass sie sich selber etwas erarbeiten und freu dich mit ihr über jede Kleinigkeit.


    Du mußt aus dem jetzigen Kreislauf heraus kommen und in kleinen Schritten voran gehen.


    Wenn sie an der Leine zieht, woher soll sie wissen, dass dies falsch ist ? "Zupf" leicht an der Leine, erinnere sie an dich und lobe sie, wenn sie dich anschaut.


    Und ganz wichtig: Beobachte deinen Hund und reagiere BEVOR sie etwas falsch macht, dann bekommt ihr Zwei auch wieder Spaß an gemeinsamen Aktionen.


    Ich hoffe diese Kurzbeschreibung hilft dir etwas ...