Du hast einen Welpen vor Dir, der -als er noch im Welpenrudel lebte- seine Resourcen (z.B. Futter/Spielzeug) gegenüber seinen Geschwistern verteidigen musste, um sie behalten zu können. Dabei hat er gelernt, dass er mit Knurren, Schnappen und Beißen Erfolg haben kann.
Nichts anderes als das was er dort gelernt hat, hat er jetzt auch bei Dir gemacht.
Du bist seinem Kauknochen zu nahe gekommen und den hat er verteidigt.
Nicht mehr und nicht weniger.
Ich würde diesen Einzelfall noch nicht als dramatisch ansehen, aber auf jeden Fall anfangen daran zu arbeiten indem Du Vertrauen aufbaust und das mit Tauschgeschäften übst und vor allem darauf zu achten, dass solche Ressourcen nicht unbeaufsichtigt herumliegen, solange Dein Sohn zu Hause ist und noch nicht richtig verstehen kann, das das für ihn gefährlich werden kann.
Einen andere Möglichkeit wäre auch, das Futter der täglichen Fütterung portionsweise mit der Hand in den Napf zu geben. Dann merkt sie mit der Zeit, dass Deine Hand nichts wegnimmt, sondern dazu gibt. Da kannst Du mit der Zeit auch Deinen Sohn mit hinzu nehmen.
Vorheriges Knurren würde ich nicht unterbinden.
Wird das aberzogen warnen Hunde nicht mehr, das ihnen etwas nicht passt und schnappen/beißen direkt zu. Willst Du das?
Das hat mit Vermenschlichung gar nichts zu tun, sondern mit den Eskalationsstufen eines Hundes, bevor er angreift.
Kennst Du sie? Bist Du sicher, dass Du nicht vorher schon Anzeichen übersehen hast, die darauf hindeuteten, dass sie sich ihren Kauknochen nicht wegnehmen lassen möchte, oder sich vielleicht auch nur erschreckt hat, weil Du plötzlich und schnell an ihr vorbeigegangen bist?
Es gibt so viele Möglichkeiten, warum sie das gemacht haben kann.
Versuch zu beobachten und natürlich Vertrauen durch Tauschen zu gewinnen.
Dabei bietest Du etwas noch besseres (Leberwurst/Käse/Katzenfutter o.ä. auf das sie total steht) an, damit sie den Knochen hergibt. Danach bekommt sie den Knochen erst mal wieder zurück (später kannst Du ihn auch für eine Weile ganz wegnehmen).
Oft werden leider erst deutlich wahrnehmbare Signale wie Bellen, Knurren, Hinspringen, Schnappen, ... bestraft oder korrigier. Bestenfalls lässt sich der Hund vorübergehend einschüchtern und bricht sein Verhalten ab .
Aber was lernt der Hund bei dieser Bestrafung?
Andere Menschen (auch Kinder) führen dazu, dass er bestraft und er unterlässt künftig die deutlichen Warnstufen wie Bellen, Knurren und schnappt/beißt gleich zu.
Daher stellt für mich der Rat, dieses Verhalten durch Strafe zu unterbinden eine Anleitung dar, aus dem Hund einen "DirektohneVorwarnungZubeißer" zu machen.
Bring Deinem Zwerg lieber bei, dass es was ganz tolles ist mit Dir zu tauschen, dann wird das schon. Meine Beagledame hat gestern ein Würstchen apportiert und es gegen Katzennassfutter getauscht
War so 'ne Idee, das einfach mal zu probieren.
O.K. sie ist mittlerweile 3 Jahre alt, aber ich will Dir damit Mut machen es mit Tauschgeschäften zu versuchen.
Es wird funktionieren.
Viel Erfolg