Hey, dein Leben ändert sich gerade komplett. Kein Wunder, dass dir das Angst macht. Du setzt dich selbst viel zu viel unter Druck. Wir mussten damals unsere Kröte Hals über Kopf vom Züchter abholen (geplant war eine Woche später), weil die halbe Familie im Krankenhaus war. Ich hatte einen Tag vorher noch schnell Berge von Hundekram eingekauft und als wir dann mit Hund zu Hause ankamen (wir mussten sie aus Bayern holen - weiter gings nicht), habe ich den Tag verflucht, an dem ich mich entschlossen habe, mir einen Hund anzuschaffen, obwohl ich mir mein ganzes Leben einen Hund gewünscht hatte. Die Bude sah aus wie ein Schlachtfeld und alles musste neu organisiert werden.
Ich war wochenlang total überfordert und mit den Nerven zu Fuß. Der Herbst war verregnet, der Winter schweinekalt und wir wohnen im 3. Stock. Unser Welpe dachte gar nicht daran, draußen sein Geschäft zu machen. Drinnen war ja viel gemütlicher. Ich dachte schon, ich habe den einzigen Welpen auf der Welt, der nie stubenrein wird (war nahe dran). Ich hatte Mordgedanken.
Jetzt ist sie fast 3 Jahre alt und ich kann mir nicht einmal vorstellen, ohne sie eine Woche zu verreisen. Sie muss mich nur frech mit ihren schwarzen Kulleraugen ansehen und ich schmeiß mich innerlich vor Lachen weg (darf ich ihr natürlich nicht zeigen - Erziehung, du verstehst?). Sie ist der süßeste Hund der Welt und ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Bohei um einen Hund machen würde (bin doch eher so der Kopfmensch). Wenn jemand meinen Hund nur schräg ansieht, spielt er mit seiner Gesundheit.
Was ich dir eigentlich nur sagen will - gib dir selbst Zeit, dich an die ganzen Veränderungen zu gewöhnen. Denke nicht an Erziehung und was wird irgendwann mal. Das kommt alles von selbst, wenn du bereit bist. Wenn ich es richtig verstanden habe, muss dein Welpi 2 Stunden alleine bleiben. Das ist nicht die Welt und zu schaffen. Muss er halt durch. Übe es erst in der Wohnung im Minutentakt und dann, indem du die Wohnung verlässt. Immer in kleinen Schritten. Unsere bekommt immer ein Leckerli (Ochsenziemer oder ähnliches) wenn wir mal länger weg sind. Sie kann es gar nicht erwarten, dass wir endlich abhauen. Wenn wir wiederkommen kommt sie uns meistens verpennt entgegen. Sie erträgt es also ganz entspannt. Wichtig ist nur, dass du ihn erst einmal nicht beachtest wenn du kommst (auch wenn es schwerfällt). Mach dich nicht verrückt - alles wird gut. Wirklich ganz, ganz vielen geht es so. Gerade beim ersten Hund. Und lass dich vor allen Dingen nicht von anderen unter Druck setzten. Das machst du selbst schon genug.
Ich verspreche dir, es geht vorbei und du freust dich jeden Tag wenn du nach Hause kommst.
Liebe Grüße,
Brigitte :solace: