Beiträge von LiliaRose
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Aber mit dem nach Hause gehen werde ich mal versuchen, mal sehen wie er das findet.Heh, er wird es scheiße finden und genau das ist der Zweck
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Wenn ich meinen Hund nicht gerade schlage *Ironie* - siehe "ein Klappst hat noch niemandem geschadet" - dann bin ich eigentlich nicht so für Bestrafung. Ich handhabe das lieber mit Konsequenz ob das jetzt das Gleiche ist, mag mal dahingestellt sein. Ich finde schon, dass der Hund etwas daraus lernt, wenn er etwas vom Boden frisst und du ihn dann anleinst und nach Hause gehst. Er wird sich irgendwann merken, dass dieses Verhalten unweigerlich dazu führt, dass der Spaziergang abgebrochen wird.
LG,
Lil.
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Also ich hab meinen Wauzi ja nicht aus dem Grund eine mitgegeben, weil er mein "Nein" ignoriert hat. Ich hab es deshalb getan, weil er nach meiner Hand geschnappt hat. Und aus Reflex hat er dann eine von mir gescheuert bekommen. Ich hab ihn nicht gehauen, weil er geknurrt hat... knurren tut er ja immer, wenn ich ihm was wegnehmen möchte, da hätte er ja schon öfter eine mitbekommen müssen
Mittlerweile sehe ich das eigentlich als "Notwehr". Gewalt erzeugt Gegengewalt, das gilt nicht nur beim Menschen und ich würde nie auf die Idee kommen meinen Hund zu hauen oder sonst was mit ihm anzustellen, nur weil er gerade nicht so will wie ich... es war einfach eine Reflexhandlung, weil er nach meiner Hand geschnappt und sie auch erwischt hat.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum er das "Nein" überhaupt ignoriert hat... normalerweise tut er das nicht, deshalb ist es ja erst so eskaliert. Ich hätte ihm da auch nicht einfach ins Maul fassen dürfen, weil ich ja weiß, dass er dann noch mehr verteidigen möchte, aber in der Situation war ich so verblüfft ob dieser Dreistigkeit, die er zuletzt im Welpenalter gezeigt hat, dass ich überhaupt nicht über meine Handlung nachgedacht habe.
Bei einem "Problemhund" muss man eben manchmal umdenken und andere Wege finden, damit das Zusammenleben klappt. Wenn ich ihm einfach ins Maul fasse, wie andere das bei ihren Hunden tun können, dann merkt er sich lediglich, dass er noch stärker verteidigen muss, was er sich erbeutet hat und das möchte ich auf keinen Fall.
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Hallo,
zur Ausgangsfrage:
ja, kann ich verstehen. Ist mir früher auch passiert, heute hab ich mich da zu sehr unter Kontrolle, beziehungsweise würde mich nur körperlich wehren wenn der Hund mich wirklich angreift!Wegen Deines Problemes mit Sachen abgeben:
hast Du mal versucht den Hund zu Dir zu rufen?
Ihn dann das Gestohlene apportieren zu lassen? Also es mehrmals wieder wegwerfen und bringen lassen?Ich habe auch einen Hund mit Vergangenheit und hatte das selbe Problem. Filou hat früher auch Hunger gelitten und wurde in einer Kiste in Spanien gefunden, in der er wohl schon mehrere Tage drin war. Was er sonst noch erlebt hat möchte ich gar nicht wissen.
Ich habe keine Rangordnungs-oder Respektprobleme mit ihm, dennoch hatte er ein Problem mit Sachen abgeben und auch mit dem Füttern. Füttern hab ich so gelöst, dass er nur noch aus der Hand bekommt, da er den Napf verteidigt und auch Brocken verteilt, die er bewacht.
Ich habe es mit Ignorieren versucht, also ihm dadurch gezeigt, dass ich absolut nichts von seinem Futter möchte. Dennoch griff er an wenn man im Abstand von 10 Metern an ihm vorbeilief. Er kam von Hinten, hatte furchtbare Angst dabei, konnte es aber nicht lassen (zwanghaft).Auch bei der Handfütterung schnappte er meiner Freundin ins Gesicht. Viele meinten ich solle ihn einschläfern, doch das war mein einziges Problem mit ihm, ansonsten gab es nichts auszusetzen. Trainer (auch bekannte Trainer aus dem TV) konnten mir nicht helfen und meinten: einschläfern!
Als dieses Urteil stand, habe ich mir gedacht: Verkehrt machen kann ich nichts mehr und hab auf mein Bauchgefühl vertraut!
Zuerst habe ich alle Spielsachen im Wohnzimmer verteilt. Es waren wirklich viele! Filou begann sofort diese zu horten und bewachen zu wollen, aber er kam mit dem Horten nicht hinterher, denn jedes Mal wenn er wieder lostrabte, holte ich die Sachen aus dem Korb und verteilte sie wieder.
Nach zwei Stunden war er fix und alle und hat es aufgeben.Die Spielsachen blieben einige Wochen so verteilt und er bewachte und hortete sie nicht mehr. Es gab sie ja im Überfluss, also waren sie nicht verteidigungswürdig.
Das selbe machte ich mit Kausachen. Er wollte immer das haben welches ich hatte und kam in einen Konflikt. Wenn er meines haben wollte, forderte ich ihn auf mir seines zu bringen. Das wollte er partout nicht und spielte ich mit meinem Schweinohr weiter rum. Irgendwann konnte er nicht anders und brachte mir sein angelutschtes Ohr, welches ich ihm ohne Probleme aus dem Maul nahm und ihm das andere gab.
Schließlich wollte er dann doch wieder seines zurück.
Als er mir das Meinige brachte, hab ich dieses weg und das andere zum Apportieren geworfen.
Wir machten ein Spiel daraus.
Am Ende hat er es immer wieder bekommen und durfte es fressen.Er lernte das Apportieren dadurch und, dass es nicht schlimm war MIR etwas zu geben (andere sollten das tunlichst lassen).
Dann brachte ich ihm bei, dass er immer zu kommen hat wenn ich ihn rufe, entweder er brachte das Spielzeug mit, oder er kam ohne Spielzeug. Kam er ohne, dann musste er sitzen und bleiben, während ich das begehrte Spielzeug holte.
Als das saß, ging ich dazu über mir auch Sachen bringen zu lassen, die er klaute.
Er hatte gelernt, dass es keinen Ausweg gab (entweder ohne kommen oder mit). Kam er mit, dann hab ich das Teil genommen und geworfen. Er musste es immer wieder bringen. Irgendwann hab ich es dann gegen ein Spielzeug ausgetauscht und das geworfen.Da es mit Spielzeugen kein Problem mehr gab, hab ich das Spiel dann immer positiv beendet indem er ein Leckerli bekam, oder ich ihn in den Garten gelassen habe.
So hab ich nach und nach die Gefühle die Filou hatte (verteidigen müssen, aus Angst) abgebaut und in eine freudige Erwartung umgelenkt.
Das ganze hat Monate gedauert, aber es hat sich gelohnt.
Ganz weg ist seine Unsicherheit noch nicht, aber wir können im Abstand von zwei Metern vorbeilaufen ohne dass er uns anfällt und tillt!
Kommen wir zu Nahe und er knurrt, dann schick ich ihn einfach weg und sag locker: Nimms mit!Ganz wichtig war und ist:
niemals auf den Hund zugehen, sondern den Hund immer Kommen lassen!!!Filou reagiert heute noch unsicher wenn wir auf ihn zulaufen und er was zum Kauen hat. Daher schicke ich ihn, wenn ich wirklich da hin muss wo er liegt, vorher schon weg.
Seit letztes Jahr im Juli ist nichts mehr in Sachen beissen vorgefallen und ich hoffe es bleibt so!
Wie gesagt: es dauert sehr lange und ob man es ganz wegbekommt bezweifel ich, gerade wenn es tief verankert im Hund ist durch schlechte Erlebnisse in der Prägephase, aber man kann es handelbar machen.
Liebe Grüße
Steffi
Wow, da hast du ja ne ganze Menge mitgemacht... Ich weiß wie das ist, wenn man gesagt bekommt, man solle den Hund einschläfern lassen. Das habe ich damals von einem Tierarzt gehört, weil ich Peppino, als er gerade mal vier Monate alt war, mit Maulkorb zu ihm gebracht habe wegen einer Verletzung an der Pfote. Die Tierärztin fragte mich ganz erstaunt, was so ein kleiner Welpe denn mit nem Maulkorb anfangen soll. Ich erklärte ihr dann die Problematik und sie meinte zu mir, man müsse den Hund einschläfern -.-
Ich bin soooo froh, dass ich aus reinem Zufall an eine Trainerin geraten bin, die selber Problemhunde hält und sich bestens damit auskennt.Deine Tipps sind echt super und du hast das mit deinem Filou ganz, ganz toll gemacht! Ich glaube auch, dass es einige Dinge gibt, die ich aus Peppino einfach nicht rausbekomme, z.B. dass er beim Autofahren jeden anbellt, da hat er einfach scheiß Erfahrungen gemacht und das bekomm ich nicht mehr aus ihm raus. Oder dass Kinder ihm nichts tun, auch wenn sie laut sind und rumhüpfen... leider wurde er schon des öftern ganz fies von Kindern geärgert und provoziert. Das einzige was ich da tun kann, ist ihn an bestimmte Kinder zu gewöhnen, aber fremde Kinder wird er immer verbellen wollen. Ich kann damit leben.
Ein Spiel daraus zu machen, dass er mir etwas wieder gibt, mache ich immer wieder mit ihm... das Blöde ist nur, dass er sehr genau weiß, dass es ein Spiel ist er lässt sich alles problemlos aus dem Mund nehmen, was ich ihm vorher gegeben habe. Ich habe auch schon probiert etwas absichtlich liegen zu lassen, damit er es sich nimmt und ich dann so tun kann, als würde er es nicht haben dürfen... pustekuchen
Sein Fressen kann ich ihm auch problemlos wegnehmen... er weiß, das ist seins und ich wills ihm eigentlich gar nicht klauen. Es ist tatsächlich nur in Situationen so, in denen er etwas nimmt, dass er definitiv nicht haben darf. Ich weiß nicht, ob das an meiner Körperhaltung liegt, dass er das so begreift... ich werd da mal mit der Trainerin drüber sprechen, dass sie das beobachtet... das Problem ist nur: Sie müsste dann ja rund um die Uhr da sein umd es dann zufällig mit zu bekommen
Schwierige Situation.
Ich denke ich werd erstmal dabei bleiben ihn wegzulocken, das klappt. Er lernt zwar dann nicht, dass er auf Kommando von etwas ablassen soll, aber immerhin bekomme ich ihn so davon weg, das ist mir erstmal das wichtigste.
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Versteh mich nicht falsch, kefababsi, ich denke mir schon, dass du mir nur helfen willst und dass du damit sicherlich gute Erfahrung gemacht hast, sonst würdest du mir das nicht vorschlagen. Ich weiß nur definitiv, dass man das nicht bei jedem Hund machen kann und wenn man an den falschen gerät zieht man unweigerlich den Kürzeren und dann ist die ganze Hund/Mensch Beziehung im Eimer.
Ich habe eine sehr gute Trainerin, mit der ich schon lange arbeite und die wahre Wunder bei Peppino bewirkt hat. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Peppi bei anderen unerfahrenen Hundehaltern, die nicht so eine gute Trainerin zur Hand gehabt hätten, er eingeschläfert worden wäre. Er war wirklich schlimm... ich habe mich eine Zeit lang nicht mehr mit ihm vor die Tür getraut. Du siehst also, dass ich schon viel mit ihm gearbeitet habe, sodass ich ihn jetzt immer frei laufen lassen kann, ohne dass ich Angst haben muss, dass er mir Passanten anfällt... das hat er früher bei jedem gemacht! Jetzt macht er es überhaupt nicht mehr, vergewissert sich sogar des Öfteren bei mir, wenn er sich unsicher ist, ob der Mensch, der ihm da entgegenkommt okay ist oder nicht.
Meine Trainerin, die ich für sehr kompetent halte, weil wir eben schon so viel erreicht haben, würde mir nie und nimmer vorschlagen meinen Hund auf den Rücken zu drehen!
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Danke
mir gehts grad echt gut. Ich hab das Gefühl, dass ich mich durch diesen Thread hier in meiner Haltung verändert habe... ich weiß jetzt, dass ich noch viel Arbeit mit ihm habe, aber diese Arbeit wird mir viel Freude machen, weil ich weiß, dass ich mit jedem Erfolg einen noch tolleren Hund habe, als er es ohnehin schon ist.
Ich liebe meinen Wauzi :liebhab:
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Ja, endlich
Also bei Nova bin ich richtig überrascht... Sie sieht Peppi so ähnlich und doch haben sie nicht eine Rasse gemeinsam Oo
Bei Peppino hatten wir eigentlich gedacht, dass ein Rottweiler mit drin ist... bei ihm ist aber Schäferhund drin. Bei Nova hätte ich gedacht: Schäferhund und was ist es? Rottweiler. Lol, sowas aber auch.Aber es ist so interessant das zu erfahren
Aber das wichtigse an allem ist: Es sind super schöne Hunde!
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Oh wow, so vie Beteiligung super!
Danke für die ganzen Ratschläge und die ZuspracheIch möchte kurz sagen, dass ich meinen Hund auf keinen Fall auf den Rücken werfen und ihn mir sozusagen gewaltsam unterwerfen werde Oo wo leben wir denn? Mag sein, dass der Rat gutgemeint war und es bei dir irgendwie funktioniert haben mag, aber da hast du sicherlich nur Glück gehabt. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Hunde deswegen Respekt vor dir haben... höchstens Angst und das gehört für mich nicht zu einem harmonischen Zusammenleben dazu. Peppino soll ein Familienhund werden, der gerne mit uns zusammenlebt, seine Grenzen kennt und auch wissen soll, dass wir unsere Grenzen bei ihm haben und zu diesen unseren Grenzen gehört z.B. die körperliche Maßregelung.
Ich bekomme in sechs Wochen ein Baby, das Kind wird mit Hundi aufwachsen und ich möchte, dass beide gleichwertige Familienmitglieder sind, die ihren Eltern/Herrchen vertrauen können. Ich würde jetzt nicht behaupten, dass ich den Hund wie ein Kind erziehe, das sind schon andere Ausgangspunkte, aber im Grunde läuft es auf das selbe hinaus: ein friedliches Zusammenleben, Respekt, Vertrauen und Liebe!
Gott sei Dank hab ich meinen Hund schon seit einem Jahr, hab viel mit ihm erlebt und auch viele Erfolge schon gefeiert, sodass ich weiß, dass ich diese gewaltsame Unterwerfung nicht brauche und diese auch falsch ist. Ich kann nur hoffen, dass unerfahrene Hundehalter, wie ich es noch vor einem Jahr war, soetwas nicht lesen müssen und es dann auch noch für bare Münze halten.
Im Übrigen hat Peppino sich gestern noch einen Socken meines Mannes geschnappt, der gerade beim Duschen war und seine Sache auf den Badezimmerboen geworfen hatte. Ich bin Hundi hinterher und sagte "Nein", er hat _nicht_ losgelassen
Dann habe ich ihn auf seinen Platz geschickt und siehe da... der Socken landete auf dem Boden und er zog sich geknickt zurückBeim morgentlichen Spatziergang heute war er ein Musterknabe. So habe ich ihn noch nie gesehen. Er hört ja schon so echt gut auf Abruf, aber heute ist er mir nicht von der Seite gewichen, hat sich dauernd nach mir umgedreht, ist neben mir hergelaufen, als hätte ich ihn an der Leine... Sowas irgendwie scheinen mir die ganzen Tipps hier eine andere Einsicht und somit eine andere Ausstrahlung verschafft zu haben... Hundi fühlt sich sichtbar wohl neben mir
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*sfz* na dann fröhliches trainieren
Ich werde berichten.
Danke an alle, die sich an der Diskussion beteiligt haben... auch wenn sie manchmal ein bisschen zur Grundsatzdiskussion ausgeufert ist
Hat mir sehr weiter geholfen!Danke souma
Ich sehe gerade wie wenig ich mit meinem Hund eigentlich machen kann und was da noch alles geregelt gehört. So hätte ich das wahrscheinlich nie gesehen. War für mich selbstverständlich, dass er halt so ist, aber genau da liegt wahrscheinlich das Problem: ich sehe sein Verhalten als zu selbstverständlich an. Das kommt davon wenn der erste Hund gleich ein "Problemhund" ist da arrangiert man sich mit Dingen, die weniger schlimm sind, als Leute beißen, obwohl die auch noch "schlimm" sind.