Beiträge von Wonder2009

    Bei denen, die „nur so“ gehalten werden, ist in meinem Umfeld auffällig, dass die Leute gefühlt nur noch eins üben: Ruhe. Der Hund darf sich nie hochpushen, jegliche Form von Stress wird vermieden. Der Hund darf nur am Leben teilnehmen, wenn er sich zurück nimmt.

    Das wäre aber nicht meine Art der Haltung.

    Mein Ziel ist ein entspannter Hund im Alltag und ein ziemlich hochgedrehter in der Arbeit. Bei Arielle hab ich das hochgedreht etwas übertrieben 🙈

    Wobei ich noch etwas anmerken will:

    Arielle als Beispiel … sie ist halt schon ein sehr spezieller Fall 🥰

    Sie könnte nach außen schon sehr lustlos und gedeckelt wirken, wenn man uns beim spazieren gehen trifft und uns nicht weiter kennt.


    Die hat einfach keine Lust auf Alltag.

    Sie schnüffelt wenig, ist eben nicht erkundungsfreudig und so. Die latscht gelangweilt vor sich hin. Spazieren gehen scheint ihr so garnix zu geben. Das einzige, was für sie nen Mehrwert hat, ist es etwas mit mir zu tun. Zu spielen, zu arbeiten, zu schmusen. Dann zeigt sie sehr deutliche Emotionen.

    Sonst halt fast Nix 🤷‍♀️ weil das weiter oben beschriebene (jagen, Hunde verkloppen…) darf sie nicht und auf alle anderen Hundedinge hat sie keine Lust.

    Da springt mein Malimädchen viel lustiger durch die Gegend.


    Also wirkt vielleicht auch der ein oder andere Hund gehemmt, weil er einfach so ist 🤷‍♀️

    Weiß nicht, ob Arielle da eine Ausnahme ist.

    Daher war ja meine Frage, ob Mali’s/SH oder andere Genrauchsrassen solche Sachen eben trotzdem zeigen und machen, obwohl sie eben gearbeitet werden wie sie gearbeitet werden. Es war reines Interesse… denn ich, für mich, sehe eben oft Hunde die sowas nicht mehr machen. Und ich frage mich halt obs an der Erziehung liegt, am Charakter, Rasse etc..,

    Ok … jetzt hab ich’s gecheckt.

    Ja, vieles von deinen Beispielen dürfen meine auch, manches sehe ich etwas enger.

    Meine Hunde dürfen im Freilauf grundsätzlich mal tun, was sie wollen, solange sie niemanden belästigen.

    Nur übertrieben schmutzig machen, im Winter ins Wasser gehen, in Unrat wälzen oder diesen fressen, da ist dann eine Grenze bei den eigenen Entscheidungen.


    Aber das ist ja bei der Arbeit auch so. Entscheidungen, die der Arbeit dienen, dürfen sie treffen. Entscheidungen in Richtung Mist bauen bei der Arbeit haben dann auch irgendwo Grenzen.


    Was shapen angeht, hab ich schon 2 recht kreative Hunde. Gerade jetzt bei der Spürhundearbeit wird Arielle sehr gefördert und gefordert darin, eigene Entscheidungen zu treffen, da ich ja nicht wissen kann, was sie bereits riecht.

    Das ist dir glaub ich nicht bewusst, aber so von außen ohne weitere Erklärung klingt das furchtbar

    Ja, ich hab’s anders verstanden gehabt.

    Es ging ja ursprünglich um Gebrauchshunde.

    Und da dachte ich, es geht um Entscheidungen bezüglich Verhalten, welches typisch für Gebrauchshunde ist (beschützen, mobben usw.). Da gibts für meine Hunde keinen Entscheidungsspielraum.

    Für ganz normale Hundedinge natürlich schon 😉

    Ah jetzt hat’s sich überschnitten.


    OK, wann und wo sie mal abspacken, wann und wo geschnüffelt wird und solcher alltäglicher Kram, das machen meine Hunde auch, wenn sie im Freilauf sind. Und das sind sie auf den Spaziergängen meistens.


    Das sind natürlich alles keine Verhaltensweisen, die ich kontrollieren muss / will. Das sind halt so „Nebenherdinge“ die die Hunde einfach so machen. Hatte die nicht als bewusste Entscheidungen eingeordnet.

    Es ging mir einfach darum dass ich mich halt frage wann und wie Hunde, die immer wieder gedeckelt werden und eben auch engmaschig kontrolliert, sich noch frei entfalten können, eigene Entscheidungen treffen? Und ich bin mir sicher das nich jede Entscheidung Mist ist den man nicht zulassen kann/darf.

    In dem Rahmen, in den die Entscheidungen sinnvoll getroffen werden. In der Regel tritt dieser Fall dann ein, wenn die Hunde machen dürfen, wofür sie gezüchtet wurden, sofern das genetische Material noch dafür taugt.

    Da bin ich voll bei dir! In der Arbeit dürfen und müssen meine Hunde eigene Entscheidungen treffen.

    Ich habe mich eher auf den Alltag bezogen. Hatte das so verstanden, dass engmaschiges Führen auf den Alltag gemeint war. Da kann ich eigene Entscheidungen der Hunde garnicht gut gebrauchen.


    Eigentlich mag ich im Alltag auch das Mindset der Hunde eher nicht so haben, dass sie eigenen Entscheidungen treffen wollen.

    Vereinfacht gesagt sollen sie im Alltag schon am besten einfach tun, was ich ihnen sage 🤷‍♀️

    Wenn ich’s überlesen habe, dann sorry.

    Aber wo genau sind eigene Entscheidungen vom Hund im Alltag gut? Nenn mir bitte ein Beispiel, damit wir hier nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

    Ich glaube ich weiß was noda_flake meint.


    Meine Hunde kennen einen sauber aufgebauten Abbruch und der bedeutet bei allem „jetzt ist Schluss“, ohne wenn und aber. Ich habe einen Rahmen mit Regeln die eingehalten werden und in dem können die sich sehr frei bewegen - wie bei vielen hier. Trotz „Gebrauchshund“ Cattle, kann das ja gut funktionieren. Sie sind auch in keinster Weise gehemmt. Hilde hat deutlich mehr Struktur und wird je nach Situation auch gehemmt, in dem sie z.B nicht vorlaufen darf - aber nur kurz und Situativ, weil sie manchmal mit den Reizen nicht kann.


    Mir wurde jetzt aber z.B von einer Trainerin bei Hilde geraten (und habe dann dankend abgelehnt), dass Hilde ab sofort dauerhaft hinter mir zu laufen hat, immer und überall. Geschnüffelt, Kontakt mit anderen Hunden, wo sie liegen darf und wann, freie Zeit, einfach alles, das bestimme ich und niemals nie nicht darf sie ohne meine Erlaubnis etwas tun, nie. Never. Ich bestimme in jeder Situation alles, damit sie lernt „Führung abzugeben“ - ich glaube das meint sie mit hemmen. In diesem Szenario darf der Hund, egal was, nur mit meiner Erlaubnis. Es funktioniert ja auch, ich kenne einige Hunde die so gearbeitet werden, aber ich empfinde die dann auch schnell als „langweilig“ - immer abfragend, immer überlegend, in einer Art „Lauerstellung“. Unnatürlich irgendwie.. :ka:

    Ich denke, wie immer, kommt’s auf ein gesundes Mittelmaß an.

    Wir zum Beispiel sind eine Hundeschule, die schon auch sehr auf eine gewisse Kontrolle vom Hund hinarbeitet. Aber natürlich darf man es nicht übertreiben. Wie sollen denn die großartigen eigenen Ideen vom Hund aussehen? Die meisten eigenen Ideen gerade vom Schnauzer brauch ich einfach nicht. Zu Hause hat sie die eigene Idee, mir penetrant meine Malihündin zu ärgern … Brauch nicht sein, also darf sie es nur wenn ich es erlaube. Und ich erlaube es, wenn ich sehe, dass Ambi das auch will. Dann hat sie Zuhause noch die eigene Idee, Besuch entweder überschwänglich freundlich zu begrüßen, oder lieber zu vertreiben, je nach Sympathie … brauch ich auch nicht, ist mein Besuch. Niemand will so von ihr begrüßt werden, und noch weniger wollen, dass sie böse wird. Also erlaube ich auch sowas nicht. Da muss sie einfach auf ihrem Platz bleiben. Draußen beim Gassi brauch ich es nicht, dass die Hunde jagen, andere Hunde vermöbeln, Unrat fressen usw. Ich finde gerade kein Beispiel, wo es einen Vorteil für irgendjemanden hat, wenn sie eigene Entscheidungen treffen dürfen. Arielle zum Beispiel würde am liebsten jederzeit ins Wasser gehen. Da fragt sie quasi auch permanent. Darf sie halt meistens nicht 🤷‍♀️ sie wird’s überleben.

    Von erlernter Hilflosigkeit sind beide meiner Hunde dennoch weit entfernt, obwohl ich sie recht eng führe. Ich habe eher das Gefühl, sie sind im Alltag entspannter, als sie es vorher waren …


    Es gibt einfach Hundetypen, die kommen mit festeren Regeln und Strukturen einfach besser klar. Bei meinen ist es auf jeden Fall so.


    Ihre Kreativität ist dabei dennoch nicht abhanden gekommen. In der Arbeit zeigen sie diese deutlich und in keinem Maße weniger, als Hunde mit weniger Regeln im Alltag.

    Ich führe selbst Mali und Riesenschnauzer.

    Mit meinem Ex zusammen hatten wir zwischenzeitlich 5 Malis.

    Ich selbst hab vorher einen gemütlichen Langhaarschäfer und 2 Zwergschnauzer gehabt.

    Nein, eine war am Lenker und eine am Kopf.

    Dann hat’s immer gerade aus geleuchtet und in die Richtung, wo ich den Kopf gedreht hab