Beiträge von Wonder2009

    Gestern hatte ich ein richtig gutes Training mit dem Chris von Kynotec. Da hat uns extrem geholfen.

    Arielle wird bisher zu oft (eigentlich fast immer) fürs finden bestätigt und das ja auch recht hochwertig mit Ball. Wenn sie dann mal nicht gleich findet, pusht sie sich so sehr hoch und stresst sich rein, dass sie ja finden will.

    Also rufe ich sie jetzt viel öfter beim suchen raus und bestätige das. Dann wird sie ruhiger im suchen. Außerdem soll sie deutlich deutlich mehr Leersuchen machen. Eigentlich mehr Leersuchen, als dass sie was findet.

    Als Bestätigung bekommt sie erstmal nur Futter.


    Video kann ich euch nicht verlinken 😂 die Musik im Hintergrund war absolut nicht jugendfrei 😂

    OK dann ein Beispiel:

    Ich fixiere den Hund an einer Flexi. In dem Moment wo er das Wild sieht und sich anspannt, noch bevor er losrennen will, vertreibe ich ihn mittels Körpersprache. Als Meinungsverstärker der Körpersprache schieße ich den Hund mit nem Gegenstand ab. Das variiert und reicht von Taschentuchpäckchen bis PET Flasche mit Steinen drinnen. Dieses "Abschießen" wiederhole ich mit sehr druckvoller Körpersprache bis der Hund stark ins Meiden geht.

    Dann verlasse ich diese Situation wieder.


    Das wäre ein rein aversiver Abbruch des Jagdverhaltens. Richtig gemacht, führt es dazu, dass der Hund nach wenigen Wiederholungen (vielleicht 3 Mal an einem Wochenende) bei Wildsichtung bissl ins meiden geht und lieber den Kontakt zum Besitzer sucht. Dies belohne ich. So lernt der Hund, dass Wild nicht so geil ist.


    Bei nem Jagdhund macht man das natürlich nicht. Der soll ja jagen. Da muss einfach jedes Kommando so sehr im Gehorsam sein, dass er einfach tut, was verlangt wird.


    Was mir noch einfällt. Klassisches Konditionieren entspricht ja eher einem nicht ganz positiven Aufbau. wir sind da ja eher in einem Gemisch aus negativer und positiver Verstärkung. Der taktile Reiz, welcher das gewünschte Verhalten auslöst ist dabei mehr oder weniger stark unangenehm. Baue ich meine Kommandos so auf, wird das Verhalten eher reflexartig abgespult.

    Wenn ich instrumentell oder operant konditioniere, bin ich mehr im positiven Aufbau über reine Motivation. Hier eine Strafe wäre der Entzug der Motivation oder eben eine positive Strafe bei Fehlern. Hier habe ich doch aber eher vom Hund ein abwägen, was sich für ihn mehr lohnt? Er ist motivierend ausgebildet, dann kommt eine Verleitung, die noch motivierender für ihn ist und dann kommt eine Strafe, die so unangenehm ist, dass der Hund den Verleiter doch nicht mehr so motivierend findet. Aber im Endeffekt wägt der Hund immer ab, wo ist sein größter Vorteil, wo ist sein größter Widerstand.

    Bei klassischer Konditionierung wird's eher reflexartiger Gehorsam und ich bin belohnungsunabhängig.

    Ich weiß aber auch nicht, weil das konstant unbeantwortet bleibt, in welchem Rahmen der aversiven Reize wir uns eigentlich bewegen bei der Arbeit auf Distanz. :ka:

    Was erwartest du da? Ein konkretes Beispiel?

    Das ist doch so sehr individuell, da der Hund bestimmt, wie stark der Reiz sein muss.

    Nem Hund erklärt man das ja nicht auf Distanz, dass er nicht jagen soll. Das findet zu allererst an der Leine statt, wo ich immer eingreifen kann.

    Ich glaube auch, was hier noch unterschieden werden sollte: Hunde brauchen die Einzelzeit mit ihren Menschen sicher nicht. Die sind glücklich unter sich. Aber ich bin für mich so egoistisch, dass ich einen Hund halte, um mich aktiv mit ihm zu beschäftigen. Damit meine ich nicht zuschauen, wie die Hunde interagieren. Ich mag mit meinem Hund was zusammen machen. Und da das für mich viel Wert hat, habe ich Hunde, die das sehr schätzen und davon eben nicht zu viele.


    Ich denke das ist ein Unterschied in der Denkweise.

    Und ganz praktisch funktioniert es dann so, dass der Hund losgeschickt wird und so lange einem unangenehmen Reiz ausgesetzt ist, bis er das/ein "Stück" gebracht hat?

    Am Anfang bei ganz geringen Distanzen (wenige Meter) ist der Hund einem unangenehmen Reiz ausgesetzt, bis das Stück aufnimmt. Danach bringt er zurück. Kommt er vom Weg ab, knautscht, oder lässt er fallen, kommt der unangenehme Reiz wieder.

    Was ich sagen will. Auch dem Regtungshund wird man aversiv sagen müssen, dass jagen nicht geht. Das hat jetzt genau was mit dem Zwangsapport zu tun?

    Muss man das? Aversiv? Wieso?

    Also insofern hats was mit dem Zwangsapport zu tun. Wieso MUSS es AVERSIV sein, zwingend?

    Bei einem wirklich jagdlich motivierten Hund möchte ich sehen, wie man dem sagt, dass er nicht hinterher gehen soll ohne irgendwo mal etwas unangenehmes zu erfahren 🤷‍♀️

    Und nein, ein Retriever aus jagdlichen Linien ist jetzt nicht der Typ Hund, den ich da meine.

    Warum braucht’s ein Äquivalent zum Zwangsapport?

    Der Name steht doch einzig und allein dafür, dass der Hund gelernt hat, im Gehorsam zu Apportieren und nicht in dem man zum Beispiel den Beutetrieb anspricht.

    Der Hund lernt, er muss apportieren, ob er will oder nicht. Egal wie müde er ist, egal ob es ihm kalt ist, egal ob da irgendwas anderes auch spannend wäre. Er muss einfach apportieren.


    Um mal den Haken zum Rettungshund zu schlagen. So oft habe ich gehört „der sucht so lang, bis er umfällt“

    Aber sucht er wirklich über seine Grenze hinaus? Wird’s irgendwann nur noch ein wildes herumrennen und so tun als ob? Gerade beim suchen kann uns niemand sagen, ob der Hund grad ernsthaft konzentriert sucht, oder ob der nur so hoch im Trieb ist, dass er nicht mehr so genau sucht. Den Rettungshund nimmt man dann raus aus der Arbeit. Ich mein wie lang suchen die am Stück?

    Ein Jagdhund muss da einfach auch mal zuverlässig über seine Grenze gehen können.

    Zwangssuche …. Sorry, aber das kann man garnicht vergleichen.

    Ein Hund will von sich aus garnix suchen. Keine Menschen im Rettungshundebereich, keine Drogen, oder was auch immer. Da arbeitet man natürlich im motivierenden Bereich. die Suchen beim Jagdhund sind auch motivierend aufgebaut.


    Aber genau wie beim Jagdhund wird man einem jagdlich sehr ambitionierten Rettungshund vom jagen abhalten müssen.

    Und es ist deutlich einfacher, dem Hund zu erklären, dass er generell niemals jagen darf. Aber der Jagdhund soll ja jagen, nur eben nicht immer und auch nur in einem gewissen Rahmen.


    Was ich sagen will. Auch dem Regtungshund wird man aversiv sagen müssen, dass jagen nicht geht. Das hat jetzt genau was mit dem Zwangsapport zu tun?

    Yelly das hab ich schon auch so verstanden 👍

    Aber die TE wirft das hier auch manchmal bisschen durcheinander, worum ihr ging.

    Geht’s um Alltagstraining von Familienhunden, oder gehts um Beschäftigung.


    Hundeplatz und so ist ja alles nett, macht Spaß aber hat mit Erziehung nicht so viel zu tun.


    Aber ich denke das hat sich eh ein bisschen erledigt, so von Gefühl her.

    Ja, diese Geschichten kenne ich vom erzählen her auch. Leider … find ich schade, weil ich ihn da bisher garnicht so kennen gelernt hab 🤷‍♀️

    Ja aber warum die Lachsmiles? Findest du "die Geschichten" witzig oder sein Verhalten unterhaltsam? Muss ja ultralustig sein?

    Einfach weil ich Männer in solchen Situationen nicht ernst nehme 🤷‍♀️

    Für die betroffenen Frauen ist das sicher nicht lustig, so war’s garnicht gemeint.