Sorry Sascha,
du sagst es doch in deinen Postings selbst. Den Hund 8-9 Std. allein zu lassen ist nicht optimal. Aber weil es einige Hunderte Berliner so machen, kann es dann doch nicht so schlimm sein. Ja, was denn nun....
Grundsätzlich (meine 50 Cent):
Wie hier schon mehrfach erwähnt und gründlich erläutert, Hunde sind soziale Tiere. Ob sie 6 oder 7 Std. oder länger alleine sind am Tag, macht vielleicht keinen allzu großen Unterschied. Tatsache ist aber: Wenn sie den ganzen Tag alleine sind, drückt nicht nur die Blase mehr. Der Mensch hat schlicht und ergreifend weniger Zeit für seinen Hund, denn auch er muss mal schlafen (im Regelfall und Durchschnitt doch so zwischen 6 und 7 Stunden). Es bleiben also so ca. 8 Std. für dich, für deinen Haushalt, für Einkäufe, für mal Freunde treffen, für Essen kochen oder besorgen, für ausschließliche Beschäftigung mit deinem Hund....
Ich bin vielleicht noch rigoroser. Meine Hunde sind keinesfalls länger als 4 Stunden alleine. Ansonsten sorge ich dafür, dass sie entweder zu einer Freundin von mir können (die auch noch den Kumpel meiner Hunde besitzt) oder dass sie zumindest ne Runde rauskommen. Wobei beides sehr selten vorkommt, da ich mich inzwischen - unter anderem auch aus diesem Grund - selbstständig gemacht habe.
Natürlich können Hunde eine Nacht oder einen Tag lang durchhalten, ohne sich lösen zu müssen. Aber ist das - auf den ganzen Tag gesehen - die Vorstellung von guter Hundehaltung? Nochmal: Nur, weil es so viele machen, ist es noch lange nicht richtig.
Es geht hier eigentlich um Quality-Time für den Hund. D.h., da Hunde ebenfalls tagaktiv sind wie wir Menschen, wenn auch mit deutlich größeren Schlaf- bzw. Ruhebedürfnis, wäre es schon wünschenswert, dass sie in dieser Zeit nicht ausschließlich auf dem Sofa oder im Korb vor sich hindämmern, um dann früh morgens und am Abend jeweils eine Runde bespaßt zu werden und dann wieder schlafen gehen zu können.
Natürlich können sich Lebensumstände ändern und ein Hundehalter, der unter anderen Voraussetzungen einen Hund zu sich genommen hat, muss evtl. über eine gewisse Zeit so verfahren. Nicht gut, nicht lustig, der Hund gewöhnt sich womöglich dran. Aber fragt ihn jemand, ob er es als angenehm empfindet? Ob es ihn ausfüllt? Der o.g. Halter wird sich im besten Fall bemühen, einen Sitter zu finden oder eine ähnliche Lösung.
Sich unter den bereits vorgegebenen Voraussetzungen einen Hund - gleich ob Welpe oder erwachsen - zu holen, ist m.e. eher von Egoismus denn von reiner Tierliebe geprägt.
LG
cazcarra