Hallo Hundefreunde,
ich wende mich an euch mit einem sagen wir mal "mittelschweren" Problemchen an euch und hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben, wie ich meinem Hund das im Titel benannte Verhalten abgewöhnen kann.
Zur Vorgeschichte:
Wir haben vor ca. 6 Wochen eine etwa 3 Jährige Mischlingshündin, wahrscheinlich Beagle-Fox, aus dem Tierheim errettet.
Viel zu ihrer Vorgeschichte ist nicht bekannt, sie wurde ausgesetzt, unterernährt und vor allem trächtig von den Tierheim-Mitarbeitern gefunden und aufgelesen. Im Tierheim selbst verbrachte sie ca. 6 Monate und wurde dort nach dem "Wurf" kastriert.
An ihrem Verhalten erkennt man mehrere Dinge aus ihrer Vorgeschichte ziemlich deutlich:
1. Sie hat nie viel von der Welt gesehen, hat Angst vor ungewohnten Geräuschen (sei es nur ein Vogel) und auch weiter so ziemliche Panik vor allem was ihr neu ist.
2. Sie muß extrem schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht haben.
Jeder Mann, der uns auf dem Weg draussen begegnete war ein Grund den Schwanz einzuziehen, sich hinter uns zu verstecken oder auch, wenn sie nicht ausweichen konnte panisch wegzuspringen.
(Das hat sich mittlerweile extrem gebessert)
Von der Tierheimleitung weiß ich, dass sie den männlichen Mitarbeitern gegenüber teilweise aggressiv war (Flucht nach Vorne).
Das hat sie bei mir nie gezeigt, ich merkte zwar, dass sie mir eher mit Distanz begegnete aber schon bei unserem ersten Besuch im Tierheim, ließ sie sich nach kurzem Beschnuppern anfassen. (Was die Tierheimmitarbeiter ziemlich verwunderlich fanden
)
Lange Rede kurzer Sinn wir haben uns also nach einigen langen Spaziergängen und ein paar Probetagen dazu entschieden sie bei uns aufzunehmen.
Seit dem sind 6 Wochen ins Land gegangen und wir sind eigentlich rundum glücklich und zufrieden mit der Kleinen, sie ist selbstbewußter geworden, war innerhalb von ein paar Tagen "wieder" stubenrein und ist ein sehr ruhiger, dankbarer Hund.
Zu meinem Problem:
Schnell hat sich herauskristallisiert, dass meine Frau ihre Bezugsperson Nummer 1 ist, wahrscheinlich auch durch ihre Vorgeschichte provoziert.
Alles kein Problem, sie hört auf mich, kuschelt mit mir, zeigt kein aggressives oder ängstliches Verhalten mir gegenüber ausser wenn ich sie füttern möchte und "Frauchen" nicht da ist.
Sie hat ihre feste Fütterungszeit, zumindestens versuche ich diese umzusetzen aber sie weigert sich, wenn mich mit ihr allein bin in irgendeiner Form Nahrung oder auch Wasser zu sich zu nehmen.
Wenn ich sie zum Napf rufe, eigentlich kaum vorstellbar, flüchtet sie vor mir, wenn ich ihr den Napf bringe und vor ihr abstelle, reagiert sie mit Panik und Angst (Schwanz einklemmen, Zittern am ganzen Körper)
Stelle ich das Futter weg und rufe sie zu mir kommt sie kuscheln, als ob nichts gewesen wäre.
Sobald meine Frau dann wieder zu Haus ist frisst sie ganz normal, naja wie so ein hungriger Vierbeiner halt frisst ;-), allerdings ist das mit 22.30 Uhr manchmal ziemlich weit entfernt von ihrer Fütterungszeit (16.00 Uhr). Das geht jetzt eigentlich schon von Anfang an so und so langsam bin ich ziemlich ratlos, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll, bzw. wie ich sie dazu kriege ganz normal zu fressen, wenn ich mit ihr allein bin. (Selbst aus der Hand nimmt sie nichts ab)
LG
Martin