Beiträge von *Freigeist*

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    Laut den Regeln dieser Theorie (die nunmal von dieser Dame erdacht wurde) müssen Stellungsgleiche Hunde getrennt werden- egal wie diese miteinander nach außen (für den "Unwissenden" wirken) oder habe ich das falsch gelesen)?


    ja, müssen sie. Damit keiner von beiden sich aufgeben muss um Frieden zu halten.

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    Das ist das, was ich meinte. Mensch erwartet eine bestimmte Entwicklung der Situation. Hund spürt das und los geht´s. Sagt aus meiner Sicht wie gesagt nichts über irgendeine wie auch immer geartete Stellung aus.


    das tut es nicht trotz Erwartungshaltung der Besitzer.
    Ein aktueller Fall: ein Hund wurde fehleingeschätzt. Man erwartet also bestimmtes zu sehen. Aber... man sieht nichts. Der Hund "schweigt". Er hat nicht die passenden Partner. Erwartungshaltung hin oder her.
    DAs veranlasst zur Nachprüfung. Und violà, der Hund ist ganz was anderes und wird sehr"redselig" als er endlich die richtigen Hunde bekommt.

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    Ich wäre für folgendes Experiment:
    B.E. (oder jemand anderes, der das kann) stellt ein passendes 7er-Komplettrudel zusammen, bei der Einschätzung und Zusammenführung ist kein anderer RSler anwesend. Eine 2. Gruppe von 7 Hunden wird wild zusammengewürfelt, möglichst mit Fehl- und Doppelbesatz.


    Beide Gruppen werden RSlern und anerkannten Hundeforschern zur Beurteilung vorgestellt. Bin mal gespannt wer/was/wo sieht. Die RSler müßten ja eigentlich die eingeschätzten Hundegruppe erkennen...(man "sieht" es ja...)


    zu leicht. jeder, der länger dabei ist macht dir das fast blind.

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    und woran erkennt man, dass ein Doppelbesatz kurz- oder längerfristig zum "ausbilden" des anderen gleichgestellten Hund funktioniert, wenn beide Hunde nicht in einem Haushalt leben - der Hund muss ja dann auch irgendwie zeigen, dass er bereit ist einen anderen Hund mit der gleichen Stellung anzulernen oder wird das einfach z.B. bei Urlaubsbetreuungen so gemacht und mal geschaut wie lange das gut geht oder ob das gut geht oder ob er den anderen anlernen möchte? (z.B. zwei MBH u.A. Balduin von B.E. aus dem RS-Forum)


    dieser Doppelbesatz mit Balduin war meine MBH Abby.
    Ich kann dir jetzt mal sagen, was da zu sehen war. Die Hunde waren mit Pausen ich glaube 3 Tage zusammen. In diesen drei Tagen wurden Taktiken geübt und es sah eigentlich alles wunderbar harmonisch aus. Es dauerte nicht lange, da zeigte Balduin deutlich, es habe nun genug gelernt und "du hast mir gar nichts mehr zu sagen". Abby, noch nicht in Rente, war natürlich nicht bereit das Zepter abzugeben und zog die Zügel straffer. Es wurde zunehmend rauer und ruppiger. Hätten wir nicht zeitnah getrennt, hätte es gerappelt. Dann gibt es drei Möglichkeiten: entweder einer geht aus der Stellung, gibt sich auf und "versteckt" sein Wissen, dann bleibt es friedlich auf Kosten des Schwächeren, oder es kracht permanent und immer wieder oder es steigert sich bis zum "Finale".
    Sprich, man darf dieses Anlernen nicht leichtfertig betreiben. Wenn der Althund noch nicht bereit für die Rente ist, ist es unschön.


    Eigentlich sollte ja schon alleine das Zusammentreffen von Hunden der gleichen Stellung doch vermieden werden oder hab ich da was falsch verstanden?.


    ja, sollte. Mit der einzigen Ausnahme des Anlernens.

    also der Reihe nach



    es gibt viele Arten Fixieren. Welches meinst du?

    Aoleon
    das Ganze ist keine Täuschung durch unser Gehirn.
    Das Ganze ist eine Schärfung unserer Wahrnehmung.


    Der Versuch eines Beispiels:
    seit Jahr und Tag gehst du im Wald spazieren. Du sinnierst vor dich hin oder joggst oder ratscht mit anderen Leuten. Du nimmst den Vogelgesang nicht wahr, nicht den Giersch und die Brennesseln am Wegesrand.
    Dann eines Tages gehst du mit jemandem in den Wald, der dich auf die Vogelstimmen aufmerksam macht, sie dir erklärt, die Vögel benennt, der sich auch mal runterbückt, um dir die Kräuter zu erklären, die am Wegrand wachsen und wozu sie gut sind.
    Die nächsten Male, wenn du in den Wald gehst, lauschst du den Vogelstimmen und erkennst immer mehr, wie sehr der Wald voller Vogelstimmen ist, du erkennst immer mehr Pflanzen mit ihren wunderschönen Blüten. Alles Dinge, die immer da waren, die du aber nie zur Kenntnis genommen hast. Das Gehirn wird immer aufmerksamer, was diese Wahrnehmungen angeht, es wird darauf "geschult" und deine Wahrnehmung dahingehend immer besser.


    DAS trifft das was RS mit den Hundebesitzern macht am besten. Genau das geschieht auf den Workshops, wenn man es zulässt. Und genau deswegen geht es nicht theoretisch. Und genau deswegen heißt es durchgehend von allen Anhängern "man muss es sehen".

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    Wieso kann man nicht wissen obs passt?
    Läuft das Rudel harmonisch, also ohne große Streitereien, dann passts. Ist doch ganz einfach.


    tja, wenns so leicht wäre... dann wären nicht geschätzte 90% alle Hundepaare, die vorgestellt werden, unpassend, von Mehrhundehaltung ganz zu schweigen.


    Passen heißt nicht, keine Streitereien. Passen heißt, die Hunde ergänzen sich und können produktiv und dynamisch miteinander kommunizieren. Sie entwickeln sich weiter in ihrer Beziehung zueinander.


    Sie müssen sich nicht aus dem Weg gehen oder sich kontrollieren, sich nicht ständig gegenseitig versichern, dass man sich nichts böses will, sich nicht gegenseitig im Weg stehen, nicht um diesselben Aufgaben konkurrieren, sich nicht verbiegen und verstellen oder Dinge tun, mit denen sie überfordert sind.


    Und ja, in Nachhinein wundert man sich tatsächlich, warum man das alles in all den Jahren niemals wahrgenommen hat. Im Nachhinein fällt es einem dann wie Schuppen von den Augen, dass doch damals auch....
    Man hat sich schlichtweg keine Gedanken darüber gemacht, sondern hat es eben so hingenommen, obwohl die Zeichen immer deutlich da waren.