Beiträge von Trace

    Es ist ein großer unterschied, ob man eine Rasse vom Aussehen nicht ansprechend findet oder wirklich die bewusste Beleidigung hässlich verwendet. Wir reden hier immer noch von Lebewesen.

    Das geht mir auch durch den Kopf und ich setze mich schon die ganze Zeit auf die Finger, aber irgendwie muss ich es doch loswerden.

    Also zu sagen Rasse xy ist optisch einfach nicht meins, finde ich persönlich völlig legitim. Aber eine Rasse explizit als hässlich zu bezeichnen, ist schon irgendwie was anderes.


    Und ganz ehrlich? Ja, ich bin auch ein bisschen geknickt, wenn ich dann lese, xy findet Pudel richtig hässlich. Mir ist herzlich egal, ob andere Menschen meine Hunde (und damit auch die Rasse, die ich offensichtlich favorisiere) schön finden oder nicht. Ich bin erwachsen, jeder darf seine Meinung haben und die auch äußern. Aber muss es dann so verletzend bzw. halt einfach SO sein? Versteht man, was ich meine? Einerseits völlig egal, was andere dazu sagen, aber andererseits irgendwie schon auch kein schönes Gefühl.


    Kurze Anekdote, die mir dazu auch durch den Kopf ging:

    Beim Turnier vor zwei Wochen habe ich meinen Hund einer Vereinskollegin in die Hand gedrückt und bin kurz weg. Sie ist in diesem Sport relativ bekannt und wurde innerhalb weniger Minuten ungelogen mehrmals angesprochen, wie schön dieser Hund sei. Ich stelle mir gerade vor, wie Menschen in dieser Situation zu ihr gegangen wären und gesagt hätten "also ehrlich, Pudel finde ich richtig hässlich". Macht man halt im echten Leben irgendwie nicht. Im Schutz der berühmten Anonymität in einem Forum schon.

    Wie viel Zeit würdest du denn dafür veranschlagen?

    Da schließe ich mich Schäferterrier an, s.u.
    Man kann schlecht eine Zeit veranschlagen, die dann eingehalten werden muss, damit der Hund glücklich und zufrieden ist. Man geht ja auch z.B. mal wandern und ist 6 Stunden unterwegs und an anderen Tagen gibt es nur 1 Stunde Spaziergang. Es kommt vor allem auch darauf an, was der Hund braucht und möchte und womit es dem Hund gut geht. Mein Rüde wird z.B. relativ schnell unleidlich, wenn er zu wenig Bewegung hat, bei meiner Hündin dauert das deutlich länger.
    Und generell wäre mir bei jedem Hund wichtig, dass ich nicht "nur" spazieren gehe, sondern der Hund noch irgendwie anders die Möglichkeit bekommt, seinen Kopf anzustrengen. Aber das ist auch ein persönlicher Anspruch von mir, dass ich einfach gern viel mit meinen Hunden mache.

    Und glaubst du nicht, dass es da rassentypische Unterschiede gibt?

    Doch, natürlich gibt es die!

    Bei Auslastung kommt es in der Regel auf die Qualität und nicht auf die Quantität an. Natürlich gibt es da erhebliche rassebedingte Unterschiede bezüglich der Frage, welche und wie viel Auslastung ein Hund braucht, um glücklich zu sein. Insbesondere Spezialisten wie Border Collies sind gegenüber unpassender Auslastung (= zu viel, zu wenig, das Falsche) weniger tolerant als viele andere Hunderassen. Heißt aber nicht, dass es da eine Mindestanzahl an Stunden gibt, die man tagtäglich aufbringen muss, um dem Hund gerecht zu werden. Vielmehr muss man halt einfach ein genaueres Auge auf die Menge & Art der Auslastung legen.

    Ich kenne das so, dass man Collies 3-4h täglich auslasten muss und die, ähnlich wie Australian Shephards, extrem anspruchsvoll sind, was eben Auslastung angeht.

    Das ist - entschuldige - Quatsch. Kein Hund braucht täglich 3 bis 4 Stunden "Auslastung". Ich gehe davon aus, dass du Border Collies meinst, über die sich diese Annahme leider nach wie vor sehr hartnäckig hält. (Border) Collies brauchen genau wie jeder andere gesunde Hund ausreichend Bewegung und sie sollten etwas zu tun haben, bei dem sie auch ihren Kopf anstrengen können/müssen/dürfen. Ich denke immer, dass auch das eigentlich für jeden Hund gelten sollte.

    Ich hatte eine Zeitlang ein ähnliches Problem mit meinem Kleinpudelrüden, nur hat es sich noch nicht ganz so arg gezeigt oder er war da resilienter, ich weiß es nicht.


    Bei ihm war es hilfreich, viel zusammen zu erleben. Training, Spaziergänge, andere Hunde treffen, ... was man eben so macht. Und dann mit keiner Erwartung an ihn. Wenn er oder ich einen schlechten Tag hatten, blieb er eben an der Leine, dann kam ich auch nie zum Schimpfen. Viel Spaß miteinander haben, Dinge tun, in denen die Belohnungsrate enorm hoch ist (bei uns war das Tricktraining).


    Und vor allem hat er mit der Zeit (wieder) gelernt, dass auf mich Verlass ist und er sich an mir orientieren kann und von mir Hilfe bekommt. Das hat allerdings ein bisschen gedauert. Mittlerweile läuft er z.B. auch über Gittertreppen, obwohl er die super gruselig findet, wenn ich ihm vermittle, dass das ok ist. War zu der schwierigen Zeit undenkbar.

    Oh ja, das ist mir auch aufgefallen. Das regt mich beim Anschauen selbst auf. |) Ist mir in dem Moment gar nicht aufgefallen, oft spiegelt das bei mir aber auch Aufregung. Aber wie auch immer, nächstes Mal mache ich mir die Haare zurück!

    Das liebe ich aber gleichzeitig auch so an diesem Sport: der Hund ist völlig frei, er könnte alles mögliche machen - und doch entscheidet er sich fürs Agi und gibt sich allergrößte Mühe, die Kommandos umzusetzen. Dieses Zusammenspiel aus Freiheit und Kontrolle. Aus Kommandos abarbeiten und Geschwindigkeit.

    Ganz genau! Ich denke auch manchmal, für Leute, die so gar keine Ahnung von Hundesport haben, sieht das bestimmt nach nicht viel aus. Aber damit hängt sooo viel zusammen!

    Ich liebe diesen Moment sehr, wenn der Hund frei am Start sitzt, mich anschaut und aufs Go wartet. :herzen1:


    Und noch mehr liebe ich das Ziel: wenn sie um mich rumspringen und sich feiern, weil sie sich selbst grade auch so richtig gut fanden. :herzen1:

    Oh ja! :herzen1: Kann ich beides absolut nachvollziehen. Dieser Moment, wenn er am Start sitzt und total aufmerksam ist und einfach darauf wartet, dass ich ihm sage, wann er loslegen darf. Und im Video von der Second Chance sieht man am Ende auch total, wie Elliot strahlt und alles und sich selbst toll findet. :herzen1:

    Danke dir! =)

    Ich bin da gestern auch mit der Einstellung hin: Wir üben jetzt mal, wie es bei einem Turnier laufen würde, wenn es ein Turnier wäre. xD Wir sind bisher auch nur dreimal im RO gestartet und eben bei der BH, also ein bisschen kennt er meine Aufregung schon, aber ich finde, Agi ist eben auch noch mal ein anderer Kontext. Aber ich bin echt froh, dass wir das so jetzt gemacht haben - den Erststart haben wir hinter uns und jetzt kann ich auch optimistisch auf die nächsten Turniere blicken. =) Bin sehr gespannt, wohin uns das noch führt!

    Unser erster Start im Agi war geplant für Ende März. Da ich aber ein großes Thema mit Aufregung habe, das irgendwie umgehen wollte und es durch Zufall alles gepasst hat, habe ich Freitagabend spontan für Sonntag gemeldet. Drei VereinskollegInnen waren auch da, war also echt passend.

    Meine Befürchtungen waren so ein bisschen, dass Elliot mit der Aufregung bzw. der Atmosphäre dort nicht gut umgehen kann und/oder, dass er alle Parcourshelfer begrüßt und/oder dass er am Zaun steht und dort Menschen und Hunde begrüßt. Er kennt das Training dort, aber eben kein Turnier. Aber quasi nichts von dem, was ich befürchtet habe, ist eingetreten. Er hat das soooo so gut gemacht! :applaus:


    Im A-Lauf war es ein Dis, weil Elliot dann doch kurz die Richterin begrüßen gegangen ist und dann die Hürde nochmal von der falschen Seite genommen hat. Mit dem Dis kann ich ehrlich gesagt gut leben, auch wenn es mich im Nachhinein ein bisschen "ärgert", weil ich das gut hätte verhindern können, wenn ich einfach schneller geschaltet hätte. Aber auch das sind alles Erfahrungen, die man eben erstmal machen muss, von daher alles gut.



    Und die Second Chance war dann fehlerfrei :party:



    Erst im Nachhinein ist mir dann aufgefallen, dass er für seine Verhältnisse echt langsam unterwegs war. Sonst muss ich gut rennen, um dranzubleiben, gestern nicht. Da merkt man dann doch, dass die Atmosphäre Auswirkungen auf ihn hatte. Ich weiß natürlich, dass das bei vielen von euch anders aussieht (auch in der A0) und dass er da noch sehr langsam ist.


    Ich mag, wie ruhig und konzentriert er alles abarbeitet und bis auf den kleinen Ausrutscher war er wirklich immer bei mir, was für uns sehr lange ein sehr großes Thema war. Ich glaube, mehr Tempo bekommt er dann auch wieder mit mehr Routine. Daher bin ich mit der Erfahrung gestern einfach glücklich und froh, wie gut es lief! :mrgreen-dance: