Beiträge von Trace

    Das Schlimme ist, all das klingt sehr nach "es ist ja nichts passiert". Das mag sein. Aber muss immer erst was passieren, bevor man dann doch handelt? Ein Hund, der mit Maulkorb gesichert ist, ist ganz sicher nicht "geknebelt". Der kann mit Maulkorb alles ganz normal tun. Hecheln, trinken, teilweise auch fressen. Nur eben nicht zubeißen bzw. kann er das theoretisch, aber er kommt halt mit den Zähnen nirgendwo an. Diese Abneigung der Menschen gegenüber Maulkörben werde ich nie verstehen.


    Es tut mir leid, dass ich mich so kritisch äußere, denn man merkt, wie viele Gedanken du dir machst. Aber trotzdem scheinst du (noch) nicht zu erkennen, welches Potenziel da schlummert. Natürlich kann es auch sein, dass es nie zu einem Beißvorfall kommt. Dass er nie einen anderen Hund verletzt oder gar tötet. Dass es immer bei "ist ja nichts passiert" bleibt. Aber die Konsequenzen, die es nach sich zieht, wenn dann eben doch was passiert, sind furchtbar. Und warum man die bewusste Entscheidung trifft, einem solchen Vorfall eben nicht vorzubeugen, indem man dem Hund die Möglichkeit lässt, seine Zähne einzusetzen, kann ich einfach nicht nachvollziehen.


    Mein Kleinpudel hat beim Tierarzt ein Mal sehr gezielt abgecheckt, wo die Hände der Tierärztin und die der Tierarzthelferin sind. Dem ging es in der Situation richtig scheiße, er hatte miese Bauchschmerzen, hohes Fieber und die Spritze hat ihm richtig weh getan. Seitdem hab ich beim Tierarzt den Maulkorb dabei, damit wir ihn sichern können, wenn es doch mal unangenehm wird. Der hat nicht mal in die Richtung geschnappt und trotzdem ist mir jetzt klar, dass seine Zündschnur in solchen Situationen kurz sein könnte.

    Der Ursprung meines Anliegen ist ja schon das ich rat bzw Hilfe von jemand erhoffe der sich auskennen tut.

    Aber was soll man dir denn raten, wenn die Ausgangssituation gar nicht bekannt ist? Du beantwortest die Fragen nicht.

    Wenn du hier Ratschläge suchst, wäre es sinnvoll, die Situation erstmal zu schildern. Infos von dir kommen nur nach und nach und auch nur sehr wenige.


    Wie sieht denn ein normaler Tag im Leben deines Hundes aus? Verbringt er den ganzen Tag auf dem Grundstück? Geht ihr spazieren? Gibt es sonst irgendeine Art der Beschäftigung/Ansprache für den Hund? Was lässt dich darauf schließen, dass es sein Sexualtrieb ist, der ihn dazu veranlasst, durch den Zaun zu wollen?

    Naja für mich ist das nicht artgerecht und nicht das was der Ursprung des Hundes ist.

    So werden sie verweichlicht und man zwingt ihnen ja den Menschen seine Lebensweise auf.

    Du hast da einen Denkfehler.

    Hunde gibt es überhaupt nur als Art, weil sie sich zusammen mit dem Menschen als solche entwickelt haben. Evolutionär gesehen: ohne Mensch kein Hund.


    Dem Hund als sozialem Lebewesen Sozialkontakte in jeglicher Form zu entziehen, sowohl zu Menschen als auch zu anderen Hunden, ist einfach nur grausam.

    Das klingt doch alles sehr gut und auch gut durchdacht!


    Ich kann mir da einen Pudel auch gut vorstellen, zumal du schreibst, du möchtest deinen Hund auch gern mental auslasten. Das finde ich beim Pudel schon wichtig bzw. einfach sehr schade, wenn man in der Richtung gar nichts macht.

    Klar ist ein Garten irgendwie auch schön für den Hund, aber ganz ehrlich? Meine Hündin lasse ich zum Pinkeln raus, das macht sie und dann steht sie vor der Tür und bellt, weil sie wieder rein will. Die würde nicht auf die Idee kommen, Zeit ohne mich im Garten zu verbringen. Mein Rüde schon, der tickt da ein bisschen anders.


    Worauf ich beim Pudel generell besonders großen Wert legen würde, ist das "Entspannungstraining" (oder wie man es sonst nennen will). Also dem Hund aktiv beibringen, sich überall z.B. auf seiner Decke entspannen zu können und zu wissen, er muss sich mit der Situation jetzt nicht weiter auseinandersetzen. Pudel sind schon sehr reizoffen und ein bisschen "anfällig" fürs Hibbeln, aber ich bin der Meinung, dass man das gut trainieren kann.


    Allein bleiben kann ein großes Thema werden beim Pudel, muss es aber auch nicht. Meine Hündin (Zwergpudel) habe ich aus dritter Hand übernommen, die hatte riesige Verlustängste aufgrund ihrer Vorgeschichte. Sie bleibt mittlerweile allein, aber so ganz unkompliziert wird dieses Thema bei ihr nie mehr sein. Mein Rüde (Kleinpudel) ist auch da wieder anders (und definitiv kein typisches Pudel-Beispiel!), er ist von Anfang an und ohne großartiges Training völlig problemlos allein geblieben. Er hat auch kein Problem damit, wenn ich mit meiner Hündin allein unterwegs bin und er wirklich ganz allein Zuhause ist. Stört ihn einfach nicht, hat es noch nie.

    Auf einen anderen Hund. Einen mindestens doppelt so großen weißen Langhaar-Riesen, der genauso aggressiv losbellte. Der Halter hat Acqua super doll weggekickt und trotzdem ist Acqua nochmal zurück auf den Hund. Ich hab ihn dann weggezogen, aber der andere Halter war natürlich überhaupt nicht amused.

    Da läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Mit einem sehr kleinen und einem maximal mittelgroßen Hund sind solche Situationen meine absolute Horrorvorstellung.

    aber scheinbar steckt da mehr ein "ich muss mein Rudel verteidigen" hinter

    Vielleicht ist es auch einfach nur ein "ich finde andere Hunde scheiße, verpiss dich hier".