Hallo,
ich habe auch einen "Spanier" und treffe beim Gassi-Gehen viele Menschen, die auch einen "Ausländer" an der Leine haben.
Meinem Eindruck nach wurden diese Hund nicht aus dem Ausland adoptiert, um speziell einem Hund dem es "besonders schlecht" geht zu helfen, sondern es wurden die Tierheime in der Umgebung abgegrast, dort wurde kein passender Hund gefunden, dann ging es ins Internet und von dort zu einem "Auslandshund" ist der Weg ja nicht mehr weit.
Bei mir war es übrigens genauso.
Als ich anfing, darüber nachzudenken, einen Hund aufzunehmen und dann aktiv ans Suchen ging, hatte ich eigentlich keinesfalls vor, einen Hund, den ich nie vorher gesehen hatte, aus dem Ausland zu nehmen; es war also kein "Vorsatz"...
Ich denke auch, dass Tierschutz nicht an Grenzen aufhört (und entgegen anderer hier geäußerter Meinungen halte ich es in jedem Fall für Tierschutz, einen Hund aus dem Tierheim, egal aus welchem, aufzunehmen, genauso, und viel mehr, ein solches zu betreiben), wobei gerade im Ausland das Einsammeln und Vermitteln von Hunden nur ein Teil der tierschützerischen Arbeit ist und sein sollte, der Hauptteil sind, wie auch schon gesagt, sicher Aufklärung und Kastration.
Was man, wenn man einen Hund aus Spanien aufnehmen will, neben den Krankheiten, die der Hund in sich tragen kann (wobei ich die Verbreitung der Krankheiten in Deutschland nicht als das große Problem sehe, vielmehr, dass sich der Besitzer dann damit, meist ungewollt und überraschend, "herumschlagen" muss) jedoch bedenken sollte, sind meiner Meinung nach vor allem die fremden, unbekannten Rassen und damit einhergehenden Eigenschaften.
Ein Großteil der im Internet vermittelten Hunde aus Spanien sind Podencos und Podenco-Mischlinge. Ich behaupte, dass sich viele, die einen solchen Hund zu sich neheme, die Rasse vorher nicht oder kaum kannten und nicht wissen, was auf sie zukommt (bei mir war es auch so..wobei ich anfangs gar nicht wußte, dass in meinem Podenco mit drin ist..) und dann von der Andersartigkeit dieser Hunde überrascht werden; in den meisten Büchern über Podencos wird behauptet, wer einmal einen solchen Hund hatte, will immer wieder so einen: ich kann klar sagen: ich will keinen Podenco mehr! Ich finde diese Hunde wunderschön, aber sie sind mit den hier bekannten "Standardrassen Schäferhund und Retriever" nicht zu vergleichen (mit dieser Aussage will ich keine Diskussion lostreten.... ), dazu kommt, wie hier auch schon erwähnt, eine evtl. mangelnde Sozialisierung und das Aufwachsen in einem komplett anderen Umfeld.
Ich gebe offen zu, ich habe einige Zeit gebraucht, um zu akzeptieren, dass mein Hund nicht so ist, wie ich mir eigentlich einen "normalen" Hund und seine Erziehung vorgestellt hätte...umgeben von Retrieverbesitzern konnte ich anfangs einfach nicht verstehen, warum mein Hund trotz aller Animation, Abwechslung, Bemühung mir so wenig Aufmerksamkeit schenkte, so unabhängig war- und als er das erste mal Jagen ging..!
Jetzt suche ich einen passenden Schlusssatz: ich bereue nicht, meinen Hund zu mir genommen zu habe-im Gegenteil. Gerade liegt er neben mir und wie so oft denke ich: was Du wohl schon alles erlebt hast, und wie wunderbar und verschlungen die Wege, die uns zueinander führten.