Hallo ihr lieben!
Dankeschön für die schönen Beiträge und die vielen Fragen.
Ich werd mal versuchen Antworten zu geben:
1. Gesundheit: Alvin war vor zwei Wochen sehr dolle krank (mega Brech-Durchfall - musste fast an den Tropf) da haben die ihn richtig komplett durchgecheckt mit allen Blutuntersuchungen, Röntgen, Ultraschall und und und - er ist gesund
2. ich habe inzwischen alle Stimmlagen und zischen und anknurren und fixieren probiert - er scheint sich darüber innerlich tot zu lachen
3. anbinden: haben wir probiert und natürlich klappt es dann auch. vielleicht sollten wir es wieder tun - er bekommt tolle streicheleinheiten auf seiner decke und auch lecker knochen zum kauen - im prinzip ist seine decke sein ort zum wohlfühlen und entspannen - aber nur in unserer Theorie - er sieht das anders - er entspannt lieber im flur oder der küche - wo er also den besten überblick hat (leider hat die küche keine tür, so dass er da immer hin kann)
4. ich bin konsequenter als mein Freund Alvin darf nicht ins Bad, nicht ins Schlafzimmer und nicht auf die Couch! Das ziehen wir def. konsequent durch - naja gut, wenn wir nicht da sind, geht er trotzdem auf die Couch. in der Wohnung ist Ruhe angesagt, da wird nicht getobt oder ähnliches. und er wird ignoriert - obwohl wir gestern auch beide bemerkt haben, dass wir zu viel mit ihm reden/auf ihn einquatschen (völlig sinnlos). ich gucke nur ganz selten TV - lese lieber und da scheint er auch ruhig zu sein, dabei hat er mich noch nie attackiert...
5. als er so dolle krank war, waren wir jedoch nicht konsequent und haben ihn nicht permanent auf seine Decke gezerrt - er konnte sich kaum auf den Beinen halten und den Stress wollten wir ihm ersparen - ich denke nicht, dass es dadurch schlimmer geworden ist. es war ja vorher nie anders.
6. wenn Alvin alleine in einem Zimmer ist, dann haut er sich vor (hinter) die Tür und gut ist - kein winseln, bellen oder ähnliches. Wenn er in der Stube ist, geht er aufs sofa - wo wir ihn wieder runterholen, wenn wir die Tür aufmachen - liegt er auf dem Fußboden, machen wir kommentarlos die Tür auf und gehen wieder (wie LasPatitas geschrieben hat)
7. Hausleine hat er auch ja - das hindert ihn leider nicht am anspringen
8. einen schritt auf ihn zugehen, wenn er mich anspringt, macht ihn nur noch wilder - nützt nichts. obwohl er uns aus dem weg geht, wenn wir durch eine tür kommen oder er sonst irgendwie im weg ist
9. ich fürchte eine wärmflasche würde er zerbeißen - eine Kiste haben wir auch mal probiert - die müsste allerdings inzwischen so riesig sein, das das halbe wohnzimmer zugestellt ist - keine akzeptable Lösung für uns - er ist auch nicht rein gegangen - trotz knochen und kuscheln und so weiter
10. meinen Freund beißt Alvin nicht so aus der kalten heraus. wenn er ihn jedoch zum 100mal auf seine Decke schickt, dann fällt er auch meinen freund an. mein freund ist derjenige unter uns, der den hund dann körperlich anpackt - ich bin diejenige, die mit ihm diskutiert. mein freund fackelt da nicht lange. vielleicht ärgert der hund mich deshalb lieber als meinen freund - weil ich nicht handgreiflich werde - sondern diskutiere??? Es passiert äußerst selten, dass ich den Hund mal auf den Rücken geworfen habe - meistens springt mein Freund gleich auf, wenn der Hund wieder zu mir rennt und mich beißt. Vielleicht ist auch das ein Grund für die Stenkerei - der Hund hat gelernt, dass ich meinen Freund brauche als Beschützer???
11. die "ranghohe" Position klargemacht (inzwischen kommt mir das Wort auch blöde vor) haben wir ihm, indem wir ihm die Welt zeigen, mit ihm Dinge erkunden, Ressourcen verwalten, auf der Couch sitzen dürfen, die ersten sind, die durch die Tür gehen und die Lage draußen checken und vieles vieles mehr
12. Trainerinnen: sie sehen sein Verhalten zum einen in seiner Entwicklung - im Alter von 3 Wochen von der Mutter getrennt zu werden mitten im eiskalten Winter in eine Kiste gelegt zu werden und dann der einzige Rüde mit 4 Schwestern - komplette fehlende Sozialisation und zum anderen einfach in seinem Wesen (Schäferhund-Labbi Mix). Die Ratschläge waren eben immer: er ist nicht zimperlich in seinem Verhalten Euch gegenüber (respektlos) also gebt ihm eins auf die Mütze - den Schnauzgriff, den Schulterwurf, den Nackenstoß - das haben wir alles dort "gelernt". Wir sollen ihn aber auch ignorieren und ihm eine Auszeit geben!!! Sie sagen: Alvin braucht manchmal besser eine richtig vor den Bug, als stundenlang mit ihm zu diskutieren. (umso mehr ich drüber nachdenke, umso blöder kommt mir das alles vor) nur warum geben uns gleich 4 verschiedene Trainer solche Ratschläge, die wie bereits geschrieben bei großen namhaften Leuten ihre Ausbildungen gemacht haben??? Als Anfänger, schenkt man dem ja Glauben...
13. Anspringen unterbinden etc.: wir sagen laut und scharf NEIN, drehen uns weg, gehen einen Schritt auf ihn zu (je nachdem) er hüpft ultra gerne. Wenn wir draußen sind, weiß er was ein NEIN ist. Er weiß z.B. das er nicht an sein Futter darf, bevor das Signal NIMM kommt. Ich kann mir Leckerlies oder Spielzeug zwischen die Beine legen und sage NEIN und dann setzt er sich vor mich und rührt es nicht an. Er sammelt keinen Müll auf der Straße auf, wenn ich vorher NEIN sage (dann geht er dran vorbei). Er weiß was NEIN ist - dachte ich immer.
Ihn mit anderen Übungen abzulenken und runter zu bringen, machen wir auch. Dicke Handschuhe haben wir nicht probiert. aber wir lenken sein spiel auch oft auf andere Sachen - er bekommt dann seine Puppe, die kann er schütteln und rütteln wie er will - das tut er für eine kurze Zeit und dann sind wir wieder dran.
14. wir sehen zu, dass wir eine gute Mischung aus geistigem und körperlichem Auspowern hinkriegen - wie gesagt: er wird mit dem Futterbeutel erzogen und das heißt wiederum, dass wir als Team richtig klasse zusammen arbeiten - allerdings geschiet das auch nur draußen im Freien - in der Wohnung ist Ruhe. Wenn er mal ein Spielzeug unter die Couch schubst, dann bellt er (wir lernen im dabei das Kommando "Gib Laut" und wir holen es ihm wieder - so lernt er: ok, wir arbeiten zusammen. Ich brauche meine Menschen, weil ich nicht alles allein schaffen kann) zumindest dachten wir das immer - bzw. die Trainerin hat es uns so vermittelt. Was sein Verhalten zu uns angeht, ist er nicht mehr derselbe Hund wie noch vor 3 Monaten. Er orientiert sich jetzt an uns, dreht sich alle naselang um, wenn wir spazieren gehen, hört auf uns, in der Hundeschule sind wir in vielen Übungen die Besten, da klappt das wie am Schnürchen - über Baumstämme springen, Apportieren, Sitz, Platz, Leg Dich und und und alles prima - das einzige sind eben diese Beißattacken zu Hause
Ich habe gestern abend noch einmal lange mit meinem Freund gesprochen - wir werden ihn ab sofort nicht mehr umwerfen oder ähnlich körperlich gegen ihn vorgehen, sondern weggehen und ihn ignorieren und ihn dann loben und ihm Aufmerksamkeit schenken, wenn er sich ruhig verhält. so das er lernt: wenn ich mich brav hinlege und nicht rumhüpfe, dann krieg ich nen Knochen oder sie streicheln mich etc...
Als er gestern abend so gebissen hat, während ich geschrieben habe, ist er jedesmal voll zum Angriff übergegangen, wenn ich aufgestanden bin, um zu gehen. Sicherlich hat er das schon so verinnerlicht, dass er jetzt gleich was auf die Mütze kriegt, dass er deshalb gleich loslegt und auf Kampf geht. Er war dann ganz schnell ziemlich ruhig (ich würde fast sagen überrascht) als ich einfach gegangen bin, ohne ihm auf die Schnauze zu greifen. Hat es zwar noch 2-3mal versucht aber dann war Ruhe und dann bin ich zu ihm gegangen und habe ihn fast 20min gestreichelt und geschmust und er hat mega sanft auf meiner hand gekaut und meine Finger abgeleckt.
Ich bin sicher, dass wir das hinkriegen - früher oder später