Hallöchen,
das klingt verdammt nach meinem Hund, als er so alt war. Ich kann das super nachvollziehen wie Du Dich fühlst. Ich hatte spezielle Hundekleidung, die ganz billig war, weil ich fast jeden Tag etwas eingebüßt habe. Blaue Flecken und völlig zerkratzt und zerbissen, konnte ich kaum irgendwo hin gehen. Ich hab fast täglich geheult und wir haben wirklich nicht geglaubt das wir es schaffen. Auch über Tierheim hatten wir gesprochen. ABER ich liebe meinen Hund abgöttisch und das kam nicht in Frage.
Und jetzt? Ist alles prima! Also vorweg - es wird irgendwann gut! Bitte verlier nicht den Mut und nicht die Geduld! Ich hab damals auch immer gedacht das klingt so leicht und wusste nicht wie das gehen soll. Heute kann ich es kaum noch verstehen, dass es damals so schrecklich war.
Unser Dicker ist jetzt 14 Monate alt und seit der Flegelphase der liebste Hund der Welt. Man glaubt es kaum, aber mit Eintritt in die Pupertät, legte es bei ihm einen Schalter um und gut war.
Wir hatten auch eine Trainerin die uns etwas von Rangordnung erzählt hat und wir haben angefangen mit körperlicher Bestrafung - das war dann wie Du es beschrieben hast - es hat alles nur noch schlimmer gemacht. Da gab es dann hier im Forum so Tipps wie - IGNORIEREN! und ich fragte mich, wie ich 70cm und 40kg Hund ignorieren soll, wenn er mir ins Kreuz springt oder wenn er aus dem Nichts zur Couch rennt und uns beißt.
Heute weiß ich, dass es geht!!!!!!
Ihn aus dem Zimmer sperren ist schon eine gute Idee - das haben wir auch gemacht und es hat geholfen. Heute müssen wir das vielleicht 1-2Mal im Monat machen und er weiß sofort was Sache ist.
Und dann kann ich wirklich nur raten (ist ja aus der Ferne immer etwas schwer, ich kenn Euch ja nicht) - ignoriert den Hund, wenn er frech wird! Wir sind immer aufgestanden und gegangen - ans Fenster rausgucken oder in die Küche in einen Schrank gucken... Einfach umdrehen und gehen! Das geht wirklich auch mit einem schweren und großen Hund!!! Mit ihm "kämpfen" wenn er frech wird, hat unserer als Spiel interpretiert und dann wurde es noch wilder. Steht auf und geht, wenn ihr etwas nicht wollt! Eine Hundemutti tut das auch! NICHT-Beachtung ist das Beste!
Seid konsequent! Wenn ihr ein Sitz wollt, dann beharrt darauf, bis ihr es bekommt! Das ist gerade ganz wichtig!Unser Dicker versucht heute noch uns auf die Probe zu stellen und setzt sich eben 3m neben uns, wenn wir ihn zu uns rufen. Dann gibt es ein NEIN und ich zeige wieder auf die Stelle wo er sich hinsetzen soll. Und er tut es dann auch!
Was macht ihr alles mit dem Hund? Ich habe auch festgestellt, dass mein Programm für den Hund viel zu viel war und das er völlig gestresst war und nur schwer runter kam. Das haben wir stark reduziert und auch dadurch wurde es besser!
Wir hatten damals außerdem angefangen ihm sein TroFu nur noch über einen Futterbeutel zu geben. Er musste also mit uns zusammenarbeiten und lieb sein. Wenn er gestänkert hat beim Gassi gehen, dann gab es nichts (auch zu Hause nicht). Das hat auch gut funktioniert und unsere Bindung gefestigt. ICH verfüge über die Ressourcen und das ist eine klare Ansage!
Vielleicht konnte ich Dir ja etwas Mut machen und Dir mit meiner Geschichte ein paar Tipps geben!?! Ich möchte trotzdem auch erwähnen, dass ich es nicht gut finde, wenn eine Trainerin von Rangordnung und Dominanz spricht! Ich weiß heute was ich falsch gemacht habe und ich weiß heute auch, dass mein Hund definitiv NICHT die Führung übernehmen wollte / will!
Meld Dich mal wieder und hab Geduld!!!
Grüßle von der ehemals geplagten Jana