Es bringt nichts, den Hund von den Dingen fernzuhalten, die ihm Angst machen. Leni war auch ein wahnsinnig ängstlicher Hund und ist anfangs fast hyperventiliert, wenn bloß ein etwas lauterer LKW an uns vorbeigefahren ist. Wir haben damals aber mitten in der Großstadt an einer vierspurigen Straße mit Straßenbahn usw. gewohnt, also musste sie da durch. Ich hab anfangs immer mal wieder eine halbe Stunde einfach mit ihr an der Straße gesessen und gar nichts gemacht, außer gucken und ab und an mal ein Leckerchen reinschieben. So lange, bis sie aus dem Zitterstadium raus kam und sich an die Situation gewöhnt hatte.
Vielleicht kannst du auch mit konditionierter Entspannung arbeiten, aber hier braucht es natürlich Zeit, ein entsprechendes Signal aufzubauen und es dann auch in tatsächlichen Stressituationen anzuwenden. Wäre vielleicht was für die Langzeitperspektive.
Bei der Treppengeschichte musste ich etwas schmunzeln - sorry, aber den Zippzapp würde ich nicht mitmachen Hund muss lernen, dass es eben hin und wieder raus geht. Wenn du weißt, dass sie in die Box flüchtet und du sie erstmal nicht mehr rausbekommst, würde ich die Box vorher einfach zu machen. Rückzug ist ja schön und gut, aber in diesem speziellen Moment einfach nicht angesagt.
Vielleicht kannst du die Treppengeschichte auch unabhängig vom Rausgehen mir ihr üben.. also einfach nur runter, Belohnung, und sie wieder hoch in die Wohnung laufen lassen, so dass die Treppe nicht ausschließlich mit dem bösen Rausgehen verknüpft ist.
Thema Einkaufen: hast du ein Auto? Dann würde ich sie da einfach alleine drin lassen (noch geht das temperaturtechnisch ja). Meine Hündin tut sich auch schwer alleine zu bleiben, bei 10 min Supermarkt hält sich mein Mitleid da nach mittlerweile 6 Jahren (in denen ICH mich wegen ihrer Macke arg einschränken muss) aber doch sehr in Grenzen. Dann quäkt sie eben mal 10 min, ich kanns nicht ändern..
Ich finde deine Rücksichtnahme auf den Hund toll, aber du tust euch beiden keinen Gefallen, wenn du jetzt deine ganzen Alltagsroutinen umstellst und selbst unruhig und gestresst bist. An deiner Stelle würde ich festlegen, was einfach notwendig ist, und sie damit ruhig und routiniert konfrontieren. Sie wird sich daran gewöhnen und mit der Zeit entspannen. Wenn du selbst den Ausnahmezustand lebst, überträgt sich das ja auch auf den Hund.