Beiträge von Deliara

    Meine Hündin grast auch mit der Ausdauer einer Kuh. Ihr schmeckt das einfach, ganz besonders, wenn es feucht ist. Sie hat das auch schon von Welpenbeinen an sehr exzessiv betrieben und trotz einiger Fütterungsweisenwechsel haben sich da keine Unterschiede gezeigt.


    Mich nervt daran kolossal, dass beim großen Geschäft ständig Grashalme raushängen und ich "Hilfestellung" bei der Hinausbeförderung leisten muss, weil wir sonst ewig nicht von der Stelle kommen. Und ich mache mir auch Gedanken, ob (teils ja recht scharfkantige) Grashalme nicht zu Verletzungen im Darm führen können, Gras verklumpt und es zu Darmverschluss kommen kann, etc. .... aber ich bekomme das einfach nicht wirklich unterbunden.

    Ich gehe seit dem Umzug einfach immer wieder kurz aus der Wohnung und mysteriöserweise klappt es. Vorher haben wir jahrelang mit Entspannungstraining und Co gearbeitet und es ging immer mal 3 Schritte vorwärts und 4 zurück... und plötzlich kann ich einfach gehen, ohne irgendeine Vorbereitung, und es klappt :ka:


    Mittwoch kam ich mittags von der Arbeit nach Hause (mit Hund) und der Nachbar (Handwerkerfirma) fragte, ob ich auf ein Feierabendbier rüberkomme. Hab Leni ganz spontan durch die Tür geschoben und dachte, wenn sie Rabatz macht, werde ich es ja hören. Am Ende war ich fast 3 Stunden drüben und mir kam ein schläfrig-verpennter Hund entgegen. So lange habe ich sie in ihrem ganzen 6jährigen Leben noch nie alleine lassen können.


    Ich trau dem Braten bloß nicht.. es lässt sich halt auch absolut nicht erklären.. außer damit, dass ich wirklich komplett ruhig und entspannt aus der Tür gehe mittlerweile, weil ja alles so geregelt ist, dass sie das in ihrem Hundeleben nicht mehr lernen muss und wir somit völlig druckfrei sind. Aber wenn es wirklich DAS ist, was den Unterschied macht, würde das am Ende ja heißen, dass der Fehler in all den Jahren ja vermutlich nur in meiner eigenen Anspannung lag :lepra:


    Ich meinte wirklich, ob es bei euch allen, die ihre Hunde rennen lassen, möglich ist, sie im Ernstfall zu stoppen.
    Das mit dem Wiese ablaufen ist natürlich eine Möglichkeit, aber ich hab eben immer Bedenken, dass meine nicht in diesem vorher abgecheckten Radius bleibt.
    Und da ich mich mit der Rasse nicht auskenne, wollte ich ernsthaft wissen, wie ein Pointer (bzw. eure Hunde) reagiert, wenn er was aufscheucht.

    Ich spreche mal für meine, die aber ja auch nicht reinrassig ist. Sie ist grundsätzlich zu stoppen bzw. zur Umkehr zu bewegen.. aber im Ernstfall nicht zu 100%. Ich würde mal sagen, unsere Quote liegt bei 90%. Manchmal rennt sie einfach noch weiter und hört nichts (oder tut zumindest so),dreht aber dann doch recht fix wieder um und lässt mich nie lange blöd stehen. Ich gucke mir sehr genau an, wo ich ihr einen größeren Radius lasse als wir eh schon im Alltag haben (bis ca.50-70m hört sie sehr sehr gut, alles was darüber hinaus geht nimmt sie zum Anlass, sich schonmal ein paar Freiheiten mehr rauszunehmen).
    Ich kann damit so gut leben. Sie rennt auch nicht immer einfach nur um des Rennens Willen (manchmal schon, aber halt nicht immer), sondern hat die Nase auch schonmal im Wind hängen und ist im Suchmodus. Aber sie hetzt nicht wirklich. Sie hat öfters flugunfähige Vögel gefunden und bleibt dann stehen, läuft aufgeregt um die herum im Kreis, schnuppert, oder guckt in meine Richtung und bellt mich aufgeregt an. Aber niemals hat sie je Anstalten gemacht, ein anderes Tier zu verletzen. Ich weiß, dass sie ein Jagdhund ist und das irgendwann auch mal anders sein kann. Aber ich glaube wirklich, dass es diesem Hund absolut fern liegt, ein anderes Tier anzugehen. Vor Rehen hat sie Angst und läuft weg (auch vor Kitzen). Als junger Hund fand sie Hasen spannend, aber das haben wir lange und ausfürhlich in einen kontrollierbaren Rahmen gebracht.


    Das einzige, was sie gerne aufscheucht und wo ich sie zum ersten Mal überhaupt "ernsthaft" im Jagdmodus erlebt habe, ist bei Rebhühnern. Dem ersten Rebhuhn sind wir begegnet, als sie 5 Jahre alt war, und das war gruselig - da hatte ich plötzlich meinen Hund vor mir, wie ich ihn noch nie erlebt hatte und hatte unwillkürlich den Gedanken, dass sie da zum ersten Mal zufällig und unerwartet ihrer natürlichen Bestimmung begegnet ist. Die Anspannung, Fokussierung und Ernsthaftigkeit, die sie da an den Tag gelegt hat, waren wirklich beeindruckend! Glücklicherweise sind wir dort wieder weggezogen undhier in der Umgebung gibt eskeine Rebhühner. Ich halte trotzdem die Augen offen und gehe neue Strecken immer erst recht lange an der Leine, bis ich mir sicher bin, dass dort wirklich nichts lebt, was sie ähnlich spannend finden könnte.
    Ein Restrisiko bleibt natürlich immer, aber ich finde, damit muss man leben und es rechtfertigt nicht, auf Freilauf komplett zu verzichten.

    Meine macht Dummyarbeit (in der Freiverlorenensuche) und je größer der Suchradius, desto mehr Spaß hat sie daran. Aber es kommt durchaus vor, dass sie mich wissen lässt, dass sie das Ding jetzt zwar für mich gesucht hat, aber es jetzt auch bitte gut ist damit^^ Will sagen, sie macht es und hat auch Freude daran, aber ECHTE Leidenschaft sieht anders aus.

    Kann mich nur anschließen - das ist der Pointer, der muss zwanghaft rennen, rennen, rennen :smile: Und meiner Meinung nach brauchen diese Hunde das auch. Bei Leni ist es so -> je weiter einsichtig die Fläche, desto höher ihr Drang bis möglichst zum Horizont alles abzulaufen und abzuchecken. Im Wald hört sie 1a, auf freiem Feld.. eher schlechter und überhaupt nur nach viel Training..


    Such dir Gebiete, wo du die Rennerei einfach mal gefahrenlos zulassen kannst, bis er auch in diesen Situationen besser hört. Du kannst ja auch versuchen, ihn das Bedürfnis kontrolliert ausleben zu lassen... ich mache das z.B. gerne mit Futterbeutelsuchen, wo ich den Beutel dann wirklich einfach mal 100-200m entfernt deponiere oder fallen lasse, bevor ich sie in die Suche schicke.

    Ich würde das auch nicht loben, sondern einfach ruhig stehen bleiben und körperlich als Schutz fungieren. Das ist eine ganz normale Alltagssituation, die ich nicht mit extra Aufmerksamkeit belegen würde. Wenn überhaupt loben, dann wenn die Situation vorbei ist und "ausgehalten wurde".

    Im Zuge meiner Zweithundüberlegungen bin ich auf eine Hündin gestoßen, bei der sich später (also nach meiner ersten Anfrage) eine sehr schwere beidseitige HD herausgestellt hat. Sie ist dann sofort noch im Ausland operiert worden und hat beidseitig eine Femurkopfresektion bekommen. Ich habe inzwischen herausgefunden, dass man in Deutschland wohl eher andere Methoden in ihrem Fall gewählt hatte, aber die vermittelnde Orga hat sich eben so entschieden und es ist jetzt, wie es ist.


    Mich würde interessieren, ob sich für den Hund langfristig Beeinträchtigungen aus dieser Maßnahme ergeben können. Die Hündin ist noch sehr jung (vermutlich noch kein Jahr alt) und wird wohl nicht schwerer als 18-20kg werden. Mir ist klar, dass ich auf eine gute Bemuskelung achten muss, nicht gerade rucksartige Bewegungen a la exzessives Ballspiel forcieren sollte und sie kein Übergewicht bekommen darf, aber davon abgesehen.. wie leben Hunde ein ganzes Hundeleben lang ohne Hüftgelenke? Ob sie ein etwas steiferes Gangbild hat, spielt für mich keine Rolle, aber wie sieht es mit sich daraus ergebenen Belastungen anderer Gelenke aus etc.?


    Leider habe ich zu wirklichen Langzeiterfahrungen bisher keine Berichte gefunden, sondern meist wird nur über die Wochen und Monate nach der OP berichtet..

    Es bringt nichts, den Hund von den Dingen fernzuhalten, die ihm Angst machen. Leni war auch ein wahnsinnig ängstlicher Hund und ist anfangs fast hyperventiliert, wenn bloß ein etwas lauterer LKW an uns vorbeigefahren ist. Wir haben damals aber mitten in der Großstadt an einer vierspurigen Straße mit Straßenbahn usw. gewohnt, also musste sie da durch. Ich hab anfangs immer mal wieder eine halbe Stunde einfach mit ihr an der Straße gesessen und gar nichts gemacht, außer gucken und ab und an mal ein Leckerchen reinschieben. So lange, bis sie aus dem Zitterstadium raus kam und sich an die Situation gewöhnt hatte.


    Vielleicht kannst du auch mit konditionierter Entspannung arbeiten, aber hier braucht es natürlich Zeit, ein entsprechendes Signal aufzubauen und es dann auch in tatsächlichen Stressituationen anzuwenden. Wäre vielleicht was für die Langzeitperspektive.


    Bei der Treppengeschichte musste ich etwas schmunzeln - sorry, aber den Zippzapp würde ich nicht mitmachen ;) Hund muss lernen, dass es eben hin und wieder raus geht. Wenn du weißt, dass sie in die Box flüchtet und du sie erstmal nicht mehr rausbekommst, würde ich die Box vorher einfach zu machen. Rückzug ist ja schön und gut, aber in diesem speziellen Moment einfach nicht angesagt.
    Vielleicht kannst du die Treppengeschichte auch unabhängig vom Rausgehen mir ihr üben.. also einfach nur runter, Belohnung, und sie wieder hoch in die Wohnung laufen lassen, so dass die Treppe nicht ausschließlich mit dem bösen Rausgehen verknüpft ist.


    Thema Einkaufen: hast du ein Auto? Dann würde ich sie da einfach alleine drin lassen (noch geht das temperaturtechnisch ja). Meine Hündin tut sich auch schwer alleine zu bleiben, bei 10 min Supermarkt hält sich mein Mitleid da nach mittlerweile 6 Jahren (in denen ICH mich wegen ihrer Macke arg einschränken muss) aber doch sehr in Grenzen. Dann quäkt sie eben mal 10 min, ich kanns nicht ändern..


    Ich finde deine Rücksichtnahme auf den Hund toll, aber du tust euch beiden keinen Gefallen, wenn du jetzt deine ganzen Alltagsroutinen umstellst und selbst unruhig und gestresst bist. An deiner Stelle würde ich festlegen, was einfach notwendig ist, und sie damit ruhig und routiniert konfrontieren. Sie wird sich daran gewöhnen und mit der Zeit entspannen. Wenn du selbst den Ausnahmezustand lebst, überträgt sich das ja auch auf den Hund.