Beiträge von Pallas

    Hallo Louni,


    oh mann, mir gehts heute genau wie dir, bin die letzte STunde am online-recherchieren, welche Möglichkeiten es denn NOCH geben könnte bei dieser verdammten Rüdenunverträglichkeit :(
    Heute morgen hatte ich mal wieder eine saublöde Situation mit Ivo (übrigens wahrscheinlich auch ein Podi Mix) und weiss nicht, auf wen ich wütender sein sollte: auf ihn oder auf mich. Eher aber auf mich :-/ Wir haben auf unserer kleinen Pipi-Kacka-Runde (natürlich keine Schlepp dabei) einen seiner wenigen Freunde getroffen und ich hab mich überreden lassen, Ivo zum Spielen von der Leine zu lassen. Vorher natürlich Umgebung nach anderen Hunden abgecheckt, keiner in Sicht. Die andere Hundehalterin kam auch aus der uns entgegengesetzten Richtung und meinte, dass von dort auch keine Hunde zu erwarten wären. Hab ihn also losgemacht und 10 Sek. später rast er auf eine Bank hinter einem Baum zu - auf der ein Typ mit angeleintem Boxer-Rüden sitzt. Wir hatten die beiden überhaupt nicht gesehen! Ivo ist gleich auf den Boxer zu, hat ihn kurz gezwickt und ihn danach bellend und keifend und in die Luft schnappend umkreist, immer um die Bank rum. Ich konnte ihn so schnell nicht einfangen und hab ihn stattdessen so lange mit der Spritzflasche nassgespritzt, bis er sich dann doch ein paar Meter entfernt hat - und direkt in eine Pinscher-Hündin reingestolpert ist (keine Ahnung, woher die nun aufgetaucht ist!). Bei ihr hat er dann noch kurz das gleiche Theater aufgeführt, bis ich ihn endlich am Halsband hatte. Obwohl er Hündinnen mag! Aber der Stress musste wohl anscheinend irgendwo raus. Mann, ich hab mich so geschämt für den Kerl!!!
    Und wir hatten auch schon so einige Trainer, ohne große Erfolge. Jeder Spaziergang im Moment ein Spießrutenlauf. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich ihn richtig auslasten soll ohne wirklichen Freilauf. Es ist einfach nur frustrierend alles!
    Kann dich also gut verstehen :-/

    ich glaube, du musst einfach mal beobachten, wie dein Hund am liebsten schläft. Ich hab für meinen Spanier-Mix (ca. 73 cm Schulterhöhe) die Größe 5 und die braucht er auch: denn er liegt meistens ausgestreckt und gaaanz selten mal in Embryonalstellung ;-) Und wenn er mal alle Pfoten von sich gestreckt hat, dann verbraucht er auch den kompletten Platz in der Kudde!


    Übrigens ist bei Junghunden das Kunstleder - nach eigener Erfahrung - auch ein nicht zu unterschätzender Punkt: Ivo hat den Bezug (in einem unbeobachteten Moment) innerhalb von wenigen Minuten zerlegt. Meine Mama nähte daraufhin einen neuen Stoffbezug, der glücklicherweise noch immer hält! Ich würde meinem Hundi daher nichts mehr aus Leder/Kunstleder kaufen, er ist aber auch besonders zerstörungswütig :headbash:

    Das mit dem Adrenalin kenn ich nur zu gut :-/ Besonders schlimm find ichs auch immer wenn ich mit Leuten unterwegs bin und eine solche Situation kommen sehe...Freunde haben mir schon öfter mal nen Vogel gezeigt, so hektisch und panisch hab ich sie von uns (und Ivos Leinenradius) weggescheucht. DASS würd mich aber richtig fertig machen, wenn er mal jemand anderen tackern sollte als mich.
    Im Moment hab ich für den Notfall aber wieder eine Wasser-Spritzflasche dabei, so fühl ich mich auch in kurzer Hose und T-Shirt einigermaßen sicher.

    Hi,


    das Problem haben wir auch, nur leider auch so, wie es MorticiaMotte beschieben hat: das Hosenbein allein reicht nicht. Hatte schon etliche 10 cm-Durchmesser-grün-gelb-blaue Flecken und Zahnabrücke in Oberschnekel und Armen :-/
    An der Übersprungshandlung an sich kannst du, glaube ich, nicht viel ändern. Du musst schon das Problem an sich, die Leinenaggro angehen, was leider nicht immer einfach ist (siehe die ewig vielen Threads zu dem Thema).
    Wir sind auch schon seit ca. einem 3/4 Jahr mit schon mehreren Trainern am Tun, leider noch nicht mit gro0artigem Erfolg. Parallel dazu achte ich immer darauf (wenn ich sehe, dass Ivo wieder ausklinkt), dass die Leine a) lang genug ist, ich ihm b) nicht im Weg herumstehe und er c) einen Maulkorb trägt, wenn es absehbar ist, dass er in einer vorhersehbaren Situation ausrasten wird.
    Schimpfen, zu Boden drücken etc. bringt m.M. nach nichts, dass ist ja der Clou der Übersprungshandlung, dass sie nicht gegen dich persönlich gerichtet ist, sondern der Hund einfach nur total neben der Spur ist in dem Moment.

    Hi,


    ohne alle Beiträge gelesen zu haben, wollt ich trotzdem mal schnell antworten und mal meinen Senf dazugeben ;-)
    Aaaalso...ich komme auch aus Bremen und habe jetzt meinen zweiten Auslandshund. Meine erste Hündin kam aus Griechenland und war extrem ängstlich, was wir mit der Zeit aber gut in den Griff bekommen haben. Ich hatte damals totales Glück, sie war mein erster Hund und hat mir auch sehr viele Fehler verziehen, hatte halt im Grunde ein sehr ausgeglichenes Wesen. Lina starb leider Anfang letzten Jahres an Leishmaniose (auch ein wichtiges Thema beim Auslandstierschutz!). Sie war grade erst 8 :(
    Mit der Erfahrung wollte ich auf jeden Fall wieder einen Südländer, diesmal aber einen Welpen, da ich etwas ähnliches geplant hatte wie du: der Hund sollte mich als eine Art Therapiehund bei der Arbeit begleiten. Lina hätte ich sowas, trotz ihres angenehmen Wesens, nicht zugemutet, da sie halt immer eine Schüchterne gewesen ist und auch Angst vor Kindern und Jugendlichen hatte.
    Der Plan ging nun leider nach hinten los: So gern ich meinen Spanier auch habe, Ivo (Linas Nachfolger) ist nun leider alles andere als ein "unkomplizierter Begleithund" geworden. Er ist sehr hibbelig, hat eine sehr niedrige Reizschwelle, dazu einen stark ausgeprägten Territorialtrieb (ich vermute einen HSH-Einschlag, der andere Anteil wird wohl Podenco sein). Er ist so ziemlich der ungeeigneteste Hund für meine Arbeit, den ich mir vorstellen kann und muss nun dementsprechend zuhause bleiben :/
    Zusammengefasst kann ich also aus meinen Erfahrungen sagen, dass man das "Abenteuer Auslandshund" durchaus wagen kann, wenn man denn bereit ist, sich auf alles mögliche einzustellen und keine großen Erwartungen hegt.
    Wenn du dagegen schon was genaues mit dem Hund vorhast, wäre es definitiv besser, ihn vorher kennenzulernen und sich persönlich ein Bild zu machen, ob es denn passen könnte.
    Ich kenne übrigens einige Leute hier, die einen Ungarn oder Rumänen aus dem Arche-Noah-Tierheim in Brinkum haben, einer davon (unser Nachbar) arbeitet sogar als Therapiehund in Alterheimen :smile:

    Ja, meiner darf auch. Dazu muss ich aber auch sagen: ich bin Single und hab ein Doppelbett, d.h. es gibt wirklich mehr als genug Platz für uns beide. Um meine Betthälfte hatten wir am Anfang einen kleinen Konflikt, da Ivo sie ebenfalls lieber mochte und wir die erste Woche über, nachdem ich das Bett hatte, immer versucht haben uns abends vor dem anderen reinzulegen. Aber das waren nur wenige anstrengende Nächte, in denen wir uns das Kopfkissen geteilt und uns gegenseitig ins Gesicht geatmet haben ;-) Schließlich hat Ivo freiwillig aufgegeben und schläft auf seiner eigenen Hälfte. Zumindest nachts, tagsüber benutzt er noch meine.
    Ich finds wirklich schön so und runterschicken funktioniert natürlich auch!

    Hmmm... ich bei dem Thema geteilter Meinung. Erschreckend finde ich aber diese "Allmachtsbefugnis" der Jäger schon. So hat ein Freund von mir vor ein paar Jahren in Bayern seinen Hund verloren: er ist einen Feldweg vorgeprescht und hat es gewagt, sich mit dem (unangeleinten) Hund des Jägers anzulegen (zwei unkastrierte Rüden), kein Wald drumherum, schon gar kein Wild in Sicht. Die beiden hatten sich schon häufiger in den Haaren, es war eine normale Rauferei. Hunde halt schon länger verfeindet und nicht rechtzeitig angeleint.
    Der Jäger hat bei der ersten Gelegenheit geschossen, noch während mein Freund auf die Gruppe zurannte, sein Hund ist in seinen Armen gestorben.
    Später hat der Jäger behauptet, der Hund hätte gewildert und er hätte deswegen schießen müssen. Aussage gegen Aussage und es hatte keinerlei Konsequenzen für den Jäger.

    Ich bin echt beeindruckt von den bisherigen Erfahrungsberichten! :gut: Es ist echt unglaublich, wie viel ihr mit euren Hunden schon geschafft habt und es macht wirklich Mut, immer weiter zu arbeiten!
    Ich weiß nicht, ob ich wirklich einen "Problemhund" habe. Ivo ist zumindest ein Hund mit sehr vielen Baustellen, viele Probleme sind aber "situationsgebunden" (weiß gar nicht, wie man sowas ausdrücken soll). Als Beispiel: es wurde in euren Beiträgen ja häufig von extrem traumatisierten Hunden berichtet, die generell große Angst vor Männern, Kindern und Artgenossen haben. Das hat der Ivo alles nicht, ich würde ihn auch nicht als besonders traumatisiert bezeichnen.
    Zu seiner Vorgeschichte: Ivo wurde in Spanien geboren und mit seinen Geschwistern vor dem TH ausgesetzt (womit sie schon sehr viel Glück hatten). Ich weiß nicht, wie alt er zu dem Zeitpunkt war, auf jeden Fall verbrachte er die nächsten Wochen in einem Welpengehege und kam schließlich mit 4,5 Monaten zu mir.
    Bei seiner Ankuft war ich super überrascht, wie normal und offen er sich verhielt. Seine Vorgängerin war eine extrem ängstliche griechische Hündin, die erst im Laufe von mehreren Jahren ihre Angst nach und nach ablegen konnte und ich war auf etwas ähnliches vorbereitet. Und da saß ich nun auf der Fahrt nach Hause neben einem Welpen im Auto, der bereits nach einer Stunde (es war eine seeehr lange Fahrt) nach Leckerlies bettelte und vergnügt mit mir an seinem neues Spielzeug zergelte. Zuhause traute er sich die ersten paar Stunden nicht aus seinem Körbchen, weil er den Parkettboden so gruselig fand, nachdem er sich aber schließlich einmal getraut hatte, gabs kein Halten mehr und der normale Welpenwahnsinn begann. Über Besuch freute er sich von Anfang an und hatte weder vor Frauen, noch vor Männern Angst, sondern versuchte gleich immer mit allen zu spielen.
    Die Probleme kamen erst nach und nach und bestehen leider noch immer zum größten Teil (er ist jetzt ca. 1,5 Jahre alt):
    1. Starke Leinenaggresion, häufig gepaart mit umgeleiteter Aggression = nach meinem Bein /Arm schnappen. Das Problem war von Anfang an vorhanden, leider habe ich es die ersten Monate über nicht ernst genug genommen (Mangel an Erfahrung! Irgendwie dachte ich, es wird schon, wenn er regelmäßig guten Kontakt zu Artgenossen hat). Mittlerweile arbeiten wir daran schon mit dem dritten Trainer, Vor- und Rückschritte wechseln sich jedoch ständig ab und ich kann nicht sagen, dass wir großartig weiter wären.
    2. Menschen werden bei Dunkelheit und / oder wenn sie irgendwas "unheimliches" an sich haben verbellt, wobei Ivo dann auch extrem nach vorn geht und auch zu schnappen versucht. Das ist glücklicherweise schon sehr viel besser geworden! Trotzdem passe ich natürlich sehr auf und er muss in manchen Situationen auch einen Maulkorb tragen.
    3. Fremder Besuch wird nicht in die Wohnung gelassen. Das Problem steht nach der Leinenaggression als nächstes auf meiner Liste dessen, was ich gern mit unserer Trainerin bearbeiten würde. Im Alleingang möchte ich es nicht in Angriff nehmen und vermeide im Moment einfach solche Situationen.
    4. Rückruf funktioniert nicht, sobald Ivo mit einem anderen Hund beschäftigt ist. Das werde ich, hoffe ich, auch ohne Trainerin schaffen. Bin grade dabei, mir eine gute Methode zu suchen.


    Was haben Ivos Baustellen nun bei mir bewirkt?
    Tja, zweierlei: ich bin wirklich oft genug verweifelt und habe regelrechte Depriphasen und Zukunftsängste, wenn ich mir vorstelle, dass sich evtl. gar nichts mehr an seinem Verhalten ändern lässt und es sich vielleicht auch noch verschlimmert. Es ist halt ein riesiger Organisationsaufwand für mich als Single eine Betreuung für Ivo zu finden, die mit seinen Verhaltensproblematiken zurechtkommt, das ist im Moment mein Hauptproblem. Die Betreuungspersonen, die ursprünglich (also vor seinem Einzug) eingeplant gewesen sind, kommen einfach nicht klar mit ihm, können ihn nicht halten, da er auch viel viel größer geworden ist, als gedacht. Ich habe dadurch einen ganz anderen Lebensstil annehmen müssen, gehe abends nicht mehr weg und treffe mich mit Freunden fast ausschließlich bei mir zuhause (die meisten meiner Freunde wohnen in größeren WGs und Ivo lässt auch in fremden Wohnungen keine "Fremden" mehr rein). Besuche bei meinen Eltern sind sehr schwierig, da sie in einer großen Anlage wohnen und Ivo dort extrem aggressiv auf alle Menschen im Hausflur und Innenhof reagiert.
    Zudem bin ich im Moment auf Arbeitssuche und weil ich Ivos Betreuung nicht zu 100% sicherstellen kann, schließen sich für mich alle Jobs über 25 Std / Woche (bzw. 30 Std. und dafür sehr wohnortnah) aus. Und da gibt es sehr sehr wenig passendes :/
    Die andere Seite der Medaille: die Arbeit mit Ivo hat uns beide sehr zusammengeschweißt. Ich liebe diesen Hund abgöttisch und werde alles dafür tun, ihm ein möglichst schönes und erfülltes Leben zu bieten. Wenn ich den Stinker grinsend über die Wiese laufen sehe, entschädigt mich das allein schon für alle Unannehmlichkeiten.


    Trotzdem würde ich niemals nie BEWUSST einen solchen problematischen Hund adoptieren.

    Das kann gut sein mit dem veränderten Verhalten wegen der Verdauungsprobleme, ähnliches hab ich auch mit meinem Ivo erlebt: ich hab ihm auch Josera gefüttert bis er 10 / 11 Monate alt war und er hatte auch regelmäßig Blähungen und viel matschigen Output. Habe dann auf Wolfsblut umgestellt (zuerst mit Getreide), Verdauung wurde besser und er wirkte ebenfalls nicht mehr so aufgekratzt. Nachdem der Sack aufgebraucht war probierte ich eine getreidefreie Sorte von WB, da die Verdauung trotzdem noch nicht 100 %ig war - und siehe da: alles noch viel besser, endlich mal kleine feste Haufen. Ich denke mal, dass er Getreide einfach nicht so optimal verträgt :-/
    Wegen des zu hohen Rohscheanteils bin ich jetzt übrigens auch bei BF gelandet, allerdings bei dem mit Banane (gabs bei Futterfreund grade in der Schnäppchenecke). Output ist leider wieder etwas schlechter, aber zumindest keine Blähungen. Bei der nächsten Bestellung wird es wohl das Fenrier werden.
    Mir gehts übrigens ähnlich wie dir: der Futterdschungel macht mich noch wahnsinnig. Hab mich jetzt aber einfach dafür entschieden, immer mal wieder zwischen Sorten zu wechseln. So wird es wohl in Zukunft Wolfsblut, Bestes Futter, Granatapet und das Animals Nature werden (alles getreidefrei).