Von welchem Hund sprichst du? Dem, aus dem Artikel? Der ist beim Spaziergang verloren gegangen (und durfte nicht streunern!) und wurde gesucht und in der Lebendfalle gefunden. Nun, auch da hatte der Jäger den Arsch nicht in der Hose und den Besitzerin Bescheid zu geben. War wohl unglücklicher Zufall das es der Hund vom Bürgermeister war... Das Autos ebenfalls eine Gefahr für entlaufende Hunde darstellen, ist klar, tut aber hier nichts zur Sache. Whataboutism oder wie sich das nennt ... . Für wiederholt streunende Hunde gibt es andere Mittel und Wege als der Abschuss. Es kann nicht sein, dass sich da ein einzelner Mensch das recht raus nimmt, ein Haustier zu erschießen.
Für mich macht es schon einen Unterschied ob Haustiere oder Wildtiere, insbesondere Wild zum Verzehr erschossen werden. Schließlich argumentieren viele Jäger mit der Fleischbeschaffung, die ja so viel Humaner als der Kauf des Fleisches im Supermarkt ist. Mag sein. Aber der Abschuss von Haustieren, Füchsen, Waschbären, was auch immer, ist einfach nur grausam und krank. Und wenn ich mir die Insta Profile der Raubwildjäger (die sich auch so bezeichnen und ganz klar sagen, dass sie nicht jagen um den Kühlschrank zu füllen sondern um den drölfzigsten Fuchs zu erlegen und da ganz klar Spaß dran haben und keinen deut Respekt für das tote Tier zeigen) zeigen schon eine gewisse Mordlust!
Iluri nur weil einzelne Tiere dem Jagdrecht unterstehen, heißt es nicht, das ich den Abschuss (nicht nur bei Haustieren) gut finden muss.
Möchtest du mir erklären, wie ein Hund denn "verloren gehen" kann, wenn er nicht Jagd und streunt? Mir erschließt sich das auch nach 19 Jahren Hundehaltung nicht. Für mich ist das eine eher beschönigende Bezeichnung für abgehauen, vollkommen unabhängig von dem, was dann passiert ist.
Es ist im übrigen echt interessant, dass du den Abschuss von Hunden generell als "grausam und krank" bezeichnest, aber offenbar so garkein Problem damit hast, dass unbeaufsichtigte Hunde Wild reissen. Die Schäden durch wildernde Hunde sind je nach Revier schon relativ groß und nachdem die wenigsten Hunde wirklich jagen können, stirbt das Wild gerade im Winter oftmals durch Erschöpfung durch die Hetze oder langsam, mehr oder minder grausam verstümmelt. Von den Haltern gerne kommentiert mit "der erwischt es ja eh nicht", wenn er dann mal wieder heim kommt.
Die Gefahr für andere Menschen (Wildtiere scheinen ja kein besonderes Recht darauf zu besitzen nicht vom Familienfiffi gejagt zu werden) kommt da noch oben drauf. Ein Hund der beim Jagen/streunen vor ein Auto läuft oder seine Beute auf die Straße treibt führt nicht selten auch zu schweren Unfällen, bei denen Menschen verletzt werden oder sogar sterben.
Im Prinzip ist es doch relativ einfach. Wenn mein Hund abhaut und wildert und dabei umkommt (auf welche Art auch immer), dann muss ich mir an die eigene Nase fassen und brauche das niemandem anders in die Schuhe zu schieben. Von den Horrorstorys, dass Jäger angeblich Hunde aus Autos holen oder sie an der Leine erschiessen (und damit natürlich ungestraft davon kommen), hat sich noch keine einzige als wahr erwiesen. Die Fälle im weiteren Umfeld in denen ich weiß das Hunde geschossen wurden waren Ausnahmslos notorische Wilderer mit Haltern, die sich einfach absolut null darum geschert haben. Das ist traurig für das Wild und den Hund, die für die Verantwortungslosigkeit des Halters mit dem Leben bezahlen, aber nein, für die Halter fehlt mir das Mitleid.
Und nein, für mich ist ein Wildtier nicht per se weniger wert als ein Haustier, nur weil den Haltern dann auf einmal doch einfällt, dass sie ja gar so "liebend" sind oder weil man das eine essen kann und das andere nicht.