Erstmal: Wenn Du einen Hund aus dem Tierschutz nimmst, unterstützt Du keine Vermehrer. Da musst Du Dir keine Gedanken machen. Dass der Hund irgendwann mal vom Vermehrer produziert wurde, ist aber mehr oder weniger wahrscheinlich. Tendenziell scheinen die Rassehund-in-Not-Vermittlungen eher die Scheidungskinder und krankheitsbedingten Abgaben im Angebot zu haben, aber insgesamt ist auch da die Herkunft und die Geschichte der Hunde eher traurig. So war es zumindest bei den Rassen, auf die ich ein Auge geworfen hatte, vielleicht sieht das bei Möpsen anders aus? Aber Du tust in jedem Fall ein gutes Werk, wenn Du einen dieser Notfelle aufnimmst.
Die Rasseorgas haben dabei meist eine größere "Auswahl" anzubieten, man findet also relativ schnell einen Hund in bestimmtem Alter, der beispielsweise Katzen mag oder was auch immer. Dafür muss man dann eben auch mal ein Stück fahren.
Im den umliegenden Tierheimen wird's schwieriger, wenn man sich schon auf eine Rasse festgelegt hat und noch andere Kriterien eine Rolle spielen. Das kann dauern, da GENAU den Hund zu finden. Allerdings gibt's im Tierheim fast immer Superschnuffel, die man nur mal kennenlernen muss, um seine Suchkriterien zu modifizieren ;-)
Hunde von Privat sind schwer einzuschätzen. Vom Wesen, vom Gesundheitszustand und vom Abgabegrund. Alle Tierschützer erleben ständig, wie ihnen die Hucke vollgelogen wird, um ein Tier loszuwerden. Natürlich gibt's auch in Kleinanzeigen echte Opfer unvorhergesehener Unglücksfälle und Oma-muss-ins-Altersheim-Abgaben, aber in dem Alter, das Euch vorschwebt, wohl eher weniger.
Es ist ja nun oft so: Wer seinen Hund mit ein, zwei Jahren abgibt, ist meist zu blauäugig an die Hundehaltung rangegangen, hat sich nicht ausreichend informiert und abgesichert und ist jetzt von seinem Junghundrüpel genervt und überfordert. Das gibt man nicht gerne zu...
Die Rückläufer beim Züchter haben meist eine ähnliche Geschichte - nur, dass es nicht sooo viele davon gibt.
Den "zuchtuntauglichen Ausschuss" zu nehmen, ist ja vom Tierschutzgedanken weiter weg. Muss man halt wissen, ob man das möchte, da spielt sicher auch noch die "Schwere" des Problems mit rein, z.B. ob der Hund taub ist oder ob er zwei verschiedenfarbige Augen hat. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass zuchtausschließende Fehler schon beim Welpen/Junghund und nicht erst beim erwachsenen Tier auffallen (z.B. nach dem Zahnwechsel - ich kenne mich da aber nicht so aus), dass also Züchterabgaben eher 6-10 Monate alt sein werden. Hier ist umhören und angucken sicher die beste Informationsquelle.
Grundsätzlich finde ich es super, dass Ihr Euch Gedanken macht, Zeit lasst und auch, dass für Euch ein erwachsenes Tier in Frage kommt. Behaltet einfach im Blick, dass ein "junger Erwachsener" nicht unbedingt ein artiger Vorzeige-Azubi ist, sondern dass es auch anstrengende, unerzogene Halbstarke gibt ;-)