Beiträge von Phantomaus

    Ich habe im hiesigen Tierheim vor einem Jahr 350,- EUR für einen 5 Monate alten Hund gezahlt. Es hing zwar ein Plakat mit gestaffelten Preisen für die Schutzgebühr im Flur, wonach ein Rassehund nur 250,- EUR kosten würde, aber ich denke mal, dass die das für diesen hübschen, jungen Hund mal eben nach oben korrigiert haben. Mir war's egal - ich habe aus Überzeugung im Tierheim gesucht und weiß, dass mit meinem Geld da die schwer vermittelbaren Insassen durchgefüttert werden.


    Allerdings halte ich das für eine Ausnahme und glaube, dass die Tierheime durchaus darauf achten, mit der Schutzgebühr deutlich unter den Preisen für Bauernhof- und sonstige Vermehrerwelpen zu liegen. Sonst geht leider für viele der Anreiz verloren, sich einen Second-Hand-Hund zuzulegen.


    Und mal ehrlich - wenn ich die anderen Preise hier so lese: Billiger kann man einen Hund doch nirgendwo kriegen, oder? Und ein Hund im Tierheim verursacht nun auch einiges an Kosten für Unterbringung, Betreuung, Reinigung, Werbung (Webseite, Interessentengespräche), Futter, ggf. Tierarzt etc. Je nachdem, wie lange so ein Hund da sitzt, ob er noch behandelt werden muss oder kastriert wird, zahlt das Tierheim aber heftig drauf. Rechnet doch einfach mal nur Eure tatsächlichen Kosten für Euren Wuff zusammen - wie lange kriegt ihr den mit 200,- EUR komplett versorgt?

    Ich würde die Freundin auch vorher nochmal mit Hund auf einen Kaffee einladen.
    Dann seht ihr erstens, wie die beiden Hunde in geschlossenen Räumen miteinander zurecht kommen, und zweitens könnt ihr noch ein bisschen quatschen und Euch austauschen.


    Und vielleicht fallen ihr drittens bei Dir zu Hause auch noch Sachen auf, die anders sind und über die Du vielleicht Bescheid wissen magst. ("Ach, meiner frisst übrigens Pflanzenerde - ich hab da so Gitter drüber". "Wenn Getränke auf so einem Couchtisch stehen, wedelt meiner die um". "Deine Futtertonne würde meiner aber aufkriegen". "So ein teures Flauschkissen hatten wir auch mal - das hat er ratzfatz entflauscht"). Halt die üblichen Kleinkatastrophen, mit denen man so lebt, die man aber verhindern würde, wenn man's kommen sähe...

    Dass Du die Anschaffung bezahlst, ist doch von Deiner Familie mehr symbolisch gedacht, oder? Denn die Schutzgebühr und meinetwegen die Erstausstattung sind ja nur ein kleiner Teil von dem, was finanziell bei einem Hund auf einen zukommt. Bei den laufenden Kosten (speziell Tierarzt :fear:) werden sie Dich doch sicher unterstützen? Zumindest dann, wenn es Deine finanziellen Möglichkeiten übersteigt? Denn da können ja im Ernstfall schon mal Summen zusammenkommen, die man als Schülerin/Azubine nicht mal eben lockermachen kann.

    Der Zeitraum, in dem der Hund bei Euch alleine sein müsste, ist doch nun wirklich sehr überschaubar. Da hätte ich grundsätzlich keine Bedenken. Tierheime fordern auch nicht, dass 365 Tage im Jahr 24 Stunden täglich jemand bei dem Hund sein kann. Nicht bei einem älteren Hund.


    Es wäre allerdings klug, wenn ihr für die ersten Wochen wirklich einen Plan hättet, dass immer jemand da sein kann und das dem Tierheim auch so erklärt. Denn zum einen muss sich der Hund ja erstmal eingewöhnen und zum anderen solltet ihr das Alleinbleiben erstmal in kleinen Schritten trainieren. Also den Hund nicht in der zweiten Woche direkt 4 Stunden allein lassen.


    Tierheime sind zwar oft etwas streng, manchmal auch unverständlich in ihren Auswahlkriterien, aber eine Familie mit "großen" Kindern ist doch eine super Voraussetzung.
    Dir alleine als Schülerin wird wohl kein Hund vermittelt werden, aber wenn Deine Eltern dabei sind und einen Familienhund aufnehmen wollen, geht das sicher klar. Es kann ja trotzdem "Dein" Hund sein!

    Erstmal: Wenn Du einen Hund aus dem Tierschutz nimmst, unterstützt Du keine Vermehrer. Da musst Du Dir keine Gedanken machen. Dass der Hund irgendwann mal vom Vermehrer produziert wurde, ist aber mehr oder weniger wahrscheinlich. Tendenziell scheinen die Rassehund-in-Not-Vermittlungen eher die Scheidungskinder und krankheitsbedingten Abgaben im Angebot zu haben, aber insgesamt ist auch da die Herkunft und die Geschichte der Hunde eher traurig. So war es zumindest bei den Rassen, auf die ich ein Auge geworfen hatte, vielleicht sieht das bei Möpsen anders aus? Aber Du tust in jedem Fall ein gutes Werk, wenn Du einen dieser Notfelle aufnimmst.


    Die Rasseorgas haben dabei meist eine größere "Auswahl" anzubieten, man findet also relativ schnell einen Hund in bestimmtem Alter, der beispielsweise Katzen mag oder was auch immer. Dafür muss man dann eben auch mal ein Stück fahren.


    Im den umliegenden Tierheimen wird's schwieriger, wenn man sich schon auf eine Rasse festgelegt hat und noch andere Kriterien eine Rolle spielen. Das kann dauern, da GENAU den Hund zu finden. Allerdings gibt's im Tierheim fast immer Superschnuffel, die man nur mal kennenlernen muss, um seine Suchkriterien zu modifizieren ;-)


    Hunde von Privat sind schwer einzuschätzen. Vom Wesen, vom Gesundheitszustand und vom Abgabegrund. Alle Tierschützer erleben ständig, wie ihnen die Hucke vollgelogen wird, um ein Tier loszuwerden. Natürlich gibt's auch in Kleinanzeigen echte Opfer unvorhergesehener Unglücksfälle und Oma-muss-ins-Altersheim-Abgaben, aber in dem Alter, das Euch vorschwebt, wohl eher weniger.


    Es ist ja nun oft so: Wer seinen Hund mit ein, zwei Jahren abgibt, ist meist zu blauäugig an die Hundehaltung rangegangen, hat sich nicht ausreichend informiert und abgesichert und ist jetzt von seinem Junghundrüpel genervt und überfordert. Das gibt man nicht gerne zu...


    Die Rückläufer beim Züchter haben meist eine ähnliche Geschichte - nur, dass es nicht sooo viele davon gibt.


    Den "zuchtuntauglichen Ausschuss" zu nehmen, ist ja vom Tierschutzgedanken weiter weg. Muss man halt wissen, ob man das möchte, da spielt sicher auch noch die "Schwere" des Problems mit rein, z.B. ob der Hund taub ist oder ob er zwei verschiedenfarbige Augen hat. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass zuchtausschließende Fehler schon beim Welpen/Junghund und nicht erst beim erwachsenen Tier auffallen (z.B. nach dem Zahnwechsel - ich kenne mich da aber nicht so aus), dass also Züchterabgaben eher 6-10 Monate alt sein werden. Hier ist umhören und angucken sicher die beste Informationsquelle.


    Grundsätzlich finde ich es super, dass Ihr Euch Gedanken macht, Zeit lasst und auch, dass für Euch ein erwachsenes Tier in Frage kommt. Behaltet einfach im Blick, dass ein "junger Erwachsener" nicht unbedingt ein artiger Vorzeige-Azubi ist, sondern dass es auch anstrengende, unerzogene Halbstarke gibt ;-)

    Hm. An sich finde ich ja, dass sich diese ganzen Hunde-Krankenversicherungen normalerweise nicht lohnen. Es gibt Ausnahmen, aber die sind erst recht nicht zu beneiden...


    Aber bei der Gesundheit des Hundes geht es ja nicht darum, was sich finanziell lohnt. Und daher: Wenn man schon eine "überschaubare" 150,- EUR-Rechnung nicht bezahlen kann (nicht böse gemeint, ich war auch mal Azubine/Studentin und weiß, dass das mehr als ein Wochenlohn/-budget sein kann!), sollte man wirklich darüber nachdenken, den Hund komplett mit allem Pipapo abzusichern. Da muss man sich natürlich anderweitig heftig einschränken, aber das ist wohl die vernünftigste Alternative, wenn man wenig Einkommen und keinen Notgroschen hat.


    Im Zweifel sind doch die 50,- EUR im Monat irgendwie dazuzuverdienen? Ganz kleiner Nebenjob? Das Treppenhaus für die Nachbarn mitputzen, Blut spenden, Flaschenpfand sammeln, bei Marktforschung mitmachen?

    Ich finds auch nicht gut, wenn der Hund in den Garten strullt, verbiete es aber nicht, sondern versuche das Gebiet mit verbrannter Erde einzugrenzen.


    Da unser Garten nicht richtig eingezäunt ist, ist sie ohnehin nie unbeaufsichtigt. Wenn ich also beschließe, dass ich mit Hund in den Garten will, dirigiere ich sie immer als erstes hinter die Gartenhütte, da wächst eh nichts. Hund macht sofort ein Pfützchen und gut ist erstmal.


    Wenn ich das mal nicht steuere (oder der Hund mal beschließt, meine Ansage zu ignorieren) läuft sie lieber in die andere Richtung zum Nachbarn rüber und strullt da. Und das geht echt gar nicht.


    Wie sieht es denn aus bei den Leuten, deren Hund gar nicht in den Garten pinkelt? Gilt das nur bei Euch zu Hause oder auch, wenn ihr z.B. bei Freunden seid? Kennen Hunde den Unterscheid zwischen Rasen und Wiese, zwischen Beet und Grünstreifen?

    Sehe ich auch so. Und: Wenn's keine offizielle Bezahlung gibt, gibt's auch keine Verpflichtung für das Mädel. Wenn sie mal keine Zeit/Lust hat, muss sie auch nicht kommen. Sowas finde ich auch wichtig.


    Und ich nehme an, dass es für Dich selbst auch kein Problem ist, wenn das Mädel mal nicht Gassi geht, richtig?

    Wenn's eine gute Pflegestelle ist, geben die Euch den Hund wahrscheinlich nicht mit, ohne eine "Vorkontrolle" gemacht zu haben. Die Tierschutzleute sind da meist ganz gut vernetzt, so dass die für sowas nicht unbedingt 7 Stunden fahren müssen, sondern dafür jemandem bei Euch aus der Gegend bitten. Das ist nichts wildes, die schauen halt einfach mal vorbei und quatschen ne Runde mit Euch über Hunde und wie ihr Euch das alles vorstellt.


    Aber den "neuen Hund" so schnell 6 Stunden alleine lassen ist nicht gut. Später kann man das mal machen, aber in der ersten Zeit ist das zuviel für einen Hund, egal wie alt der ist. Der kommt wahrscheinlich 6 Stunden ohne Pipi aus, aber aus der Sicht des Hundes sieht stundenlange Abwesenheit ja so aus, als ob seine neue Familie für immer verschwunden ist. Dein Bauchgefühl ist schon richtig: Der Hund muss erstmal Sicherheit kriegen, sich zu Hause fühlen und Vertrauen lernen.
    Du könntest das Dilemma eventuell so lösen, dass der Hund die Rentnerfreundin in den Tagen vorher schon mal kennenlernt und die Dame dann bei Euch zu Hause 6 Stunden lang "hundesittet". Das ist dann aber von dieser Person ziemlich viel verlangt... Ich würde lieber noch ein paar Tage mit der Abholung warten, bis das mit dem Urlaub besser passt.


    Wenn der Hund irgendwann einmal erst gegen Mitternacht einziehen sollte, ist das völlig egal. Ihr solltet dann nur nicht hektisch den ganzen Kram (Körbchen, Näpfe und Co.) zusammensuchen und herumrücken, sondern Euch vorher schon Gedanken gemacht haben, wo alles stehen soll. Wenn Dein Mann es nicht vorher hinstellen mag, hast Du's halt im Keller und stellst es in die Wohnung während der Mann dem Hund nochmal kurz einen Baum zeigt.


    Sowas ist aufregend, ich weiß!

    Eine biochemisch fundierte Meinung zum Anbraten habe ich nicht, nur eine grundsätzliche:


    Dein Hund hat ja offenbar schon eine Mäklerkarriere hinter sich. Wenn Du jetzt mit dem Barf noch irgendwas anstellen musst, damit sie's frisst, machst Du Dich unglücklich. Dann frisst sie demnächst auch kein Angebratenes mehr und wartet ab, ob die Welt nicht NOCH was feineres zu bieten hat.


    Ich würd's lassen.