Also MEIN 'früher' begann vor genau 36 Jahren, da war ich 11 und da ging es tatsächlich noch anders zu in den Reitställen. Neben uns normalen Reitschülern gab es auch einige Mädels mit eigenen Pferden, für die galten die gleichen Regeln, die wurden vom Reitlehrer genauso angeschrien wie alle anderen und flogen z.B. auch aus der Stunde, weil sie Widerworte gegeben hatten etc. Da wurde kein Unterschied gemacht, trotzdem sind die Eltern nicht hingerannt und haben sich beschwert, überhaupt gab es da keine panischen Eltern, die ständig am Rand standen.
Wenn es nicht so lief, wie der Reitlehrer es sich vorgestellt hatte wurde eben für alle kollektive Strafen verhängt.
Überhaupt herschte ein rauer Ton und es flossen viele Tränen damals, dennoch haben wir immer weiter gemacht und am Ende eben auch viel gelernt.
Wer z.b. ohne Steigbügel nicht hoch kam hat Pech gehabt, der konnte dann nicht mitreiten, also hat man sowas außerhalb der Reitstunden geübt, bis man es konnte.
Diese ganze Wattebäuschchen-Fraktion gab es damals noch nicht, das galt auch für den Umgang mit den Pferden.
Und ich würde behaupten, dass das heute noch genauso ist, in deutschen Reitställen sieht man ganz andere Sachen, als das was uns beim 'Pferdeprofi' gezeigt wird.
Du meine Güte, was hat der Hakel denn schlimmes mit dem Hafi gemacht- nichts! Ich finde sein Verhalten ebenfalls als FAIR, er ist konsequent und zeigt klare Grenzen auf, aber ohne in irgendeiner Weise brutal oder sonstwas zu werden, er zeigt dem Pferd Alternativen auf, die auch sofort belohnt werden.
Genauso das 'Zügel auf den Hals' schlagen von Sandra, mal ehrlich, was ist daran ein Unding??
Es tut dem Pferd nicht weh, verleiht ihrer Aufforderung 'weiter zu gehen' nur ein bisschen mehr Nachdruck und führt ja schließlich auch zum Erfolg.
Wir könenn natürlich auch eine Grundsatzdiskussion darüber führen, ob Pferde überhaupt zum Reiten missbraucht werden dürfen, freiwillig haben sie sich das ja nicht aussgesucht.
Solange wir aber Pferde als Reittiere nutzen, müssen klare Regeln herschen, um Unfälle auf beiden Seiten zu vermeiden und dann ist das eben so, dass ich mich nicht von 500 kg Lebendgewicht verarschen lassen kann.
Nichts anderes tun wir doch auch im Umgang mit unseren Hunden, der soll z.B. auch Leinenführig sein und mich nicht durch die Gegend schleifen, nur weil ihm gerade danach ist. Nur mit dem Unterschied, dass sowas bei einem Pferd eben sofort sehr gefährlich wird, deshalb muss man da einfach mal zupacken dürfen ohne direkt als Tierquäler abgestempelt zu werden.
Ich möchten behaupten, dass jeder der hier viel mit Pferden zu tun hat schon körperlich geworden ist und das gewiss nicht nur einmal.