Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!
Ich hab die ganze Zeit den Thread mitgelesen und nebenbei für unsere Hündin den diesjährigen Plan ausgetüftelt, der sich je näher Silvester kam sich auch täglich ein wenig ändern konnte.
Merle hatte an ihrem ersten Silvester (vor 4 Jahren) bei uns so eine Angst, dass sie unterm Sofa gewohnt hat und extrem gezittert, gespeichelt und gehechelt hat. Wir haben sie damals unterm Sofa nicht rausbekommen, also musste sie es damals über sich ergehen lassen. Die darauffolgenden Silvester haben wir auf einsamen Hütten in den Bergen verbracht, zum Teil mit Böller und Raketenverbot, was wirklich gut geklappt hat, aber auch da wurde bei jedem Knall stark gezittert. Dieses Jahr waren wir wieder zu Hause, das erste mal in unserer neuen Wohnung. Fazit: gut isolierte Fenster mit Rollos sind gold wert und innenliegende Badezimmer noch viel mehr. Aber das kann man sich ja nicht immer an Silvester dazubauen, da haben wir jetzt einfach wirklich Glück.
Was hat nicht funktioniert: MuttMuffs bzw. Wattebällchen in Fingerverbänden mit Snood. Sie trägt sonst alles anstandslos ohne zu murren, aber der Kopf ist bei Frau Hund tabu. Das hat sie einfach zusätzlich gestresst und gequält, also haben wir es gelassen.
Was hat funktioniert: Wir haben ca. vor 4 Monaten mit der empfohlenen Dosis Zyklene täglich begonnen und die Dosis ca. drei Tage vor Silvester verdoppelt. Wir haben Anfang Dezember die Hundefaltbox aufgebaut, die wir sonst nicht in der Wohnung stehen haben und die hat sie als ihre Höhle wunderbar angenommen. Bei den ersten vereinzelten Knallern in den letzten Wochen hat sie sich die Höhle oder das Badezimmer als Rückzugsort ausgewählt. Ist sie ins Bad gegangen habe ich sie nach einigen Minuten immer auf ihren Platz in der Box geschickt. Somit entstand die Verknüpfung: Knall = Box, da bin ich sicher. Am 30.12. habe ich am nachmittag mit Adaptiltabletten begonnen nachmittags und spät abends eine. Am 31.12. gings weiter ab in der Früh mit Adaptiltabletten alle 5-6 Stunden eine und auf jeden Fall noch eine um 22 Uhr. Ab Einbruch der Dunkelheit waren bei uns im Wohnzimmer die Rollos unten und Musik an. Unser Besuch und wir haben uns im Wohnzimmer und in der Küche aufgehalten immer in der Nähe der Hunde.
Für den Notfall hätten wir noch Sileo da gehabt.
Fazit:
- große Morgenrunde trotz vereinzelter Knallerei ansprechbar absolviert, letztes lösen im Garten 15 Uhr
- in der Wohnung konnte sie sofort wieder runterkommen und hat den Tag großteils freiwillig in der Box verbracht/gedöst/gepennt. Hin und wieder hat sie das unruhige Tigern angefangen, da musste ich sie an die Box als Lösung erinnern
- ab ca. 23:30 Uhr wurden die Hunde samt Boxen in das Badezimmer gebracht und der Trockner angestellt
Zyklene und Adaptil haben uns extrem geholfen, dass der Hund sich selber wieder beruhigen kann und die Konditionierung auf die Box hat ihr einen Rahmen vorgegeben in dem sie sich wohlgefühlt hat. Es gab kein panisches Zittern (nur hin und wieder leicht), kein Hecheln (außer draußen), kein Sabbern. Wenn sie aus der Box kam hat sie sich freudig mit den Gästen beschäftigt oder den anderen Hunden, wenn es ihr zu viel wurde kannte sie die Lösung selbst und ist in die Box zurückgegangen.
Für Draußen hat es nur die Tage vor Silvester und auf der Morgenrunde an Silvester einen unterschied gemacht. Sobald es zu viel wurde, war es draußen für sie nicht mehr sicher und sie verfiel ins Stresshecheln und ziehen. Um 2 Uhr Morgends war unter leichtem Stress ein Lösen im Garten möglich.
Es ist kein Patentrezept, aber ich wollte unseren Erfolg dieses Jahr einfach mal zusammenschreiben. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen. Mal sehen ob es Zufall war oder wir es nächstes Silvester wieder so hinbekommen. Ich werde berichten.