Beiträge von schnappi42

    Ihr habt da einen lebenslustigen und fröhlichen kleinen Terroristen. Ich stimme allen Vorschreibern und Vorschreiberinnen zu, dass die Kleine völlig überdreht und überfordert ist.


    Ich weiß aus eigener Erfahrung, die noch nicht lange zurück liegt, dass das ganz schön an den Nerven zehren kann.


    Zuerst solltet ihr dem Hund Ruhe verordnen. Entweder mit einer Box oder einer Leine oder ihr haltet den Hund einfach so lange fest, bis er Ruhe gibt und einschläft. Ich hätte nie gedacht, wie wichtig das ist, habe es aber am eigenen Leib erfahren dürfen.


    Dann solltet ihr die ganzen Vermeidungsstrategien mal beiseite legen. Ich bleibe mit Sicherheit nicht sitzen, damit sich mein Hundchen ungestört ausruhen kann. Und ich halte Händchen, wann es mir passt. Wenn sie dir hinterherläuft bringst du sie eben zurück zu ihrem Platz. Auch hier kann anleinen helfen. Ich persönlich bringe aber lieber meinen Hund zurück zum Platz – auch wenn ich das 50 Mal machen muss.


    Zum Thema Dinge zerstören: Entweder du machst alles welpensicher und räumst alles weg oder du nimmst es ihr ab. Aber mich daneben zu stellen, während mein Hund an Blumen knabbert und ihr immer wieder ein Nein entgegenzuschleudern, würde mir im Traum nicht einfallen. Hund hochheben zur Decke bringen. Fertig.


    Beim Thema beißen mache ich mich jetzt mal unbeliebt. Wir haben hier auch so ein Exemplar, für das ein Aufquietschen das Signal war fester zuzubeißen. Insbesondere in Situationen, in denen Frust aufkam konnte man sich sicher sein, das man die Zähne zu spüren bekam. Ich habe meine kleine Naturkatastrophe dann einfach von hinten festgehalten bis sie sich beruhigt hat. Klar hat ihr das nicht gepasst. Aber mir passt es auch nicht, wenn meine Arme aussehen, als wären sie durch den Fleischwolf gedreht worden. Nach wenigen Tagen war das Thema durch.


    Klar hast du einen Baby-Hund vor dir, aber das bedeutet keine Narrenfreiheit. Setz dich klar aber fair durch und erklär deinem Hund, wie er sich im Haus zu benehmen hat.


    Hundeschule ist mit Sicherheit auch hilfreich. Ob du dort Gleichgesinnte triffst – Keine Ahnung. Bei mir war es nicht so. Ich war eher fasziniert, wie gut die Hände der anderen Welpenbesitzer aussahen und wie einfach sich deren Welpen beeindrucken liesen. Die Hundeschule hat mir aber trotzdem viel geholfen, weil die Trainer auch für mein Prachtexemplar viele Tipps hatten.


    Ich hoffe, euch helfen die ganzen Tipps, von mir und den anderen Forumsmitgliedern weiter, so dass ihr schnell wieder auf die richtige Spur findet.


    Viele Grüße
    Frank

    Zitat

    Gibts denn hier im Forum auch Fotos der Kleinen?? Würd sie gerne mal sehen..


    Nee. Gibt bisher keine Fotos.



    Ha! Ein neuer Platz mit Kinn-Stütze! von nimueh2010 auf Flickr


    Aber jetzt :D (ist aber schon ein paar Tage alt, sie sieht mittlerweile deutlich erwachsener aus)


    Zitat

    Hört sich an, als wäre Nimueh ein richtiger Charakterhund - genau so etwas suche ich für unsere geplante Rudelerweiterung, einen Hund der weiß, was er will, der mich zwischendurch mal zur Verzweiflung treibt und ohne den ich mir mein Leben einfach nicht mehr vorstellen kann..ich muss Masochistin sein, vielleicht sollte ich mal zum Psychiater :lol:


    Das klingt nach einer guten Grundeinstellung für einen SWH :lol:


    Zitat

    Mit welchem Alter hast du sie denn zu dir geholt? Hat euer Züchter eine Homepage, wo ich mal stöbern gehen könnte? Kennst du noch andere Saarlooshalter, die nichts dagegen haben, ein wenig belästigt zu werden?


    Ich habe sie mit etwas über 8 Wochen zu mir geholt. Eigentlich sind alle Saarloos-Besitzer und -Züchter sehr gesellig und geben gerne Auskunft über ihre Hunde. Ist zumindest meine Erfahrung. Wegen Links und weiteren Kontakten schreibe ich dir ne Mail.


    Viele Grüße
    Frank

    Zitat

    schnappi42: Woher ist deine kleine Naturkatastrophe denn? Wie hast du dich auf sie vorbereitet? Erzähl doch ein bisschen was von dem kleinen Chaotenwolf *liebschau*


    Ok. Dann will ich mal. Die kleine Naturkatastrophe heißt Nimueh und ist nun wie gesagt knapp 5 Monate alt. Sie kommt aus Holland und hat natürlich eine tolle Mama und einen tollen Papa ;)


    Ich bin von der ganz schlimmen Sorte, die sich als Anfänger für einen SWH entschieden haben. Dementsprechend intensiv war meine Vorbereitung, da ich nicht nur viel über den Saarloos, sondern über Hundehaltung und -Erziehung im Allgemeinen lernen wollte.


    Ich würde sagen von dem Zeitpunkt ab, an dem ich konkret einen Hund eingeplant habe (Am Anfang war kein SWH in Planung) bis zum Einzug der Kleinen ging ein knappes Jahr ins Land. Während dieser Zeit habe ich einige Züchter besucht und auch per Mail "ausgequetscht", viel im Internet und Büchern gelesen und bin mit Tierheimhunden Gassi gegangen.


    Das es genau Nimueh wurde, ist eher Zufall. Eigentlich war ich an einem geplanten Wurf aus Deutschland interessiert. Aber irgendwie hat mein Bauchgefühl nicht gestimmt. Und über einige Umwege bin ich dann bei meinen Züchtern in Holland gelandet.


    Nun lebt meine kleine Pest auf vier Pfoten also bei uns und wir spielen uns jeden Tag ein bisschen besser aufeinander ein. Sie ist ein kleines lebensfrohes Mäddel mit einem sehr gesunden Selbstbewusstsein :roll:


    Die erste Zeit war ziemlich extrem, da die Kleine immer mit dem Kopf durch die Wand wollte und überhaupt keinen Frust aushalten konnte. Zudem dachte ich, dass man ein ziemliches Beschäftigungsprogramm bieten muss, was den Hund immer mehr aufgedreht hat :hust:


    Mittlerweile ist sie zu einer tollen Begleiterin geworden, die drin auch mal Ruhe halten kann und mir nur noch selten den letzten Nerv raubt ;)


    Mal ein bisschen was zu einigen gängigen Eigenarten des Saarloos bei meinem Exemplar:
    Stubenreinheit ging wider erwarten relativ schnell. Sie zeigt an, wenn sie muss, aber ich traue ihr immer noch nicht 100% über den Weg. Auch wenn schon lange kein Malheur mehr passiert ist.


    Autofahren klappt wider erwarten sehr gut. Sie hat aber auch keine Wahl, da sie mich ins Büro begleitet und somit mindestens zweimal am Tag Auto fahren muss. Es ist nicht gerade ihr Hobby, aber sie erträgt es klaglos.


    Jagdtrieb: noch ist sie fast ein Baby, aber man sieht bereits, wo die Reise hingeht. Da wird viel Arbeit auf mich zukommen.


    Alleinebleiben lief am Anfang ganz schlecht und wurde eher schlimmer als besser bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich nicht mehr ganz so vorsichtig vorgegangen bin. Ich würde sagen, dass ich sie mittlerweile 15 Minuten alleine lassen kann, ohne mir Gedanken über die Einrichtung zu machen.


    Schwer erziehbar: kann ich nicht bestätigen. Sie lernt in einem unglaublichen Tempo und begreift schnell, was man von ihr will. Sie stellt allerdings alles, was sie lernt in Frage und das wirklich ausdauernd. Im gleichen atemberaubenden Tempo lernt sie übrigens auch Blödsinn.


    Reserviert ist sie eigentlich gar nicht. Ich denke aber, dass sie nicht immer so offen bleiben wird. Zur Zeit freut sie sich noch über jedes Lebewesen halb zu Tode. Seit einigen Tagen gibt es allerdings erste Situationen, die ihr nicht geheuer sind. Sie hat dann keine Panik, sondern bleibt neben mir stehen und wufft. Lässt man ihr Zeit und führt sie dann langsam ran, ist alles wieder in Ordnung.


    Auch wenn ich mich am Anfang oft gefragt habe, was ich mir da angetan habe: Mittlerweile möchte ich sie nicht mehr missen :D


    Viele Grüße
    Der romanschreibende Frank

    Zitat

    Gibt es hier im Forum jemanden, der einen Saarloos hat und mir vielleicht ein wenig über diese Rasse erzählen könnte??


    DarkAngel wäre auch meine erste Empfehlung gewesen. Aber darauf wurdest du ja schon hingewiesen.


    Ansonsten stehe ich dir auch gerne zur Verfügung. Auch wenn man meine Naturkatastrophe noch nicht Saarloos sondern eher Saarlöschen nennen kann (Sie ist jetzt knapp 5 Monate alt).


    Viele Grüße
    Frank

    Hallo Dahlia91,


    bei der Frage, ob der Saarloos die richtige Rasse für dich ist oder nicht, kann ich dir nicht wirklich helfen. Wie schon im TWH-Thread geschrieben, würde ich mich einfach an eine Reihe von Züchtern wenden und mit ihnen persönlich vor Ort sprechen. Das hilft einfach sich ein genaueres Bild zu machen.


    Das jeder ein anderes Bild der Rasse zeichnet, hängt einfach damit zusammen, dass jedes Exemplar ein echtes Unikat ist.


    Ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, aber deine Aussagen lesen sich teilweise ein bisschen nach »wenn man alles richtig macht, wird das schon«. Schönes Beispiel ist die Scheuheit. Es kann durchaus passieren, dass du trotz perfekter Sozialisierung und bester Vorarbeit beim Züchter nach einigen Monaten ein extrem scheues Exemplar hast. Es ist dann einfach so. Und damit musst du auch leben können. Meine Empfehlung: nimm es nicht auf die leichte Schulter.


    Ein Saarloos kann für die passenden Menschen ein unglaublich toller Hund sein. Es kann aber auch echt die Hölle auf Erden sein.


    Ich will dich nicht verunsichern. Ich will dir nur nahelegen, dich genauestens zu informieren und es nicht zu leicht zu nehmen.


    Ich hoffe, es kam auch so rüber.


    Viele Grüße
    Frank

    Ich kann für beide Wolfhund-Rassen (SWH und TWH) nur wärmstens empfehlen sich möglichst viele Hunde und Züchter anzuschauen, um sich so ein Bild zu machen.


    Die Schauergeschichten, die man zu hören bekommt, sollte man alle glauben. Und auch wenn viele davon mit einem Schmunzeln erzählt werden, sollte man sich ehrlich fragen, ob man damit klarkommt, wenn das dritte Sofa in Einzelteile zerlegt wurde. Ausreden »bei mir wird das anders« gelten dabei nicht.


    Ich kenne mich eher beim Saarloos aus, aber ich denke, dass es auch bei den TWH-Züchtern so ist, dass sie dir Fragen sehr ehrlich und offen beantworten und dir auch klar zu verstehen geben, wenn sie dich für »ungeeignet« halten.


    Meine Empfehlung wäre daher: wende dich an verschiedene Züchter und versuche dir direkt vor Ort ein Bild zu machen, wie der TWH wirklich ist.


    Viele Grüße
    Frank

    Ich würde ehrlich gesagt das alte Kommando belassen, das kann er ja prinzipiell schon. Ich würde ihm nur nochmal mittels Schleppleine verdeutlichen, dass es kein Angebot für eine Handlung sondern ein verbindliches Kommando ist.


    Viele Grüße
    Frank

    Ich kann mich little-wolf nur anschließen. Ich glaube nicht, dass er deine Autorität in Frage stellt, sondern dass ihm einfach langweilig war und einfach mal probiert hat, was so geht.


    Als er dann gemerkt hat, dass er auf dem richtigen Weg ist (Platz, Sitz, Schluss, Leckerchen), hat er seine Anstrengungen verstärkt.


    Ignoranz wäre hier das Mittel meiner Wahl. Vorher würde ich aber den Hund so absichern, dass er keinen Unfug treiben kann und ich ihn auch wirklich ignorieren kann. Wenn Ignorieren nicht geklappt hat, hast du ihn einfach nicht lange genug ignoriert (Ignorieren heißt für mich: nicht anschauen, nicht anfassen, nicht ansprechen [auch kein "Nein" oder ähnliches]) ;)


    Viele Grüße
    Frank

    Es wurde ja schon vieles geschrieben.


    Ich möchte dennoch – auch auf die Gefahr hin mich mal eben ein bisschen unbeliebt zu machen – eine Lanze für das auf die Leine stellen brechen. Jedoch nicht in der Form, wie sie hier praktiziert wurde.


    Ich stelle mich auch oft auf die Leine. Allerdings so, dass sich unsere Kleine wahlweise stellen, setzen oder legen kann. Was sie dann macht ist ihre Sache. Ich nutze es vor allem dann, wenn wir auf etwas warten müssen oder für eine kurze Auszeit, damit sie wieder runterkommen kann. Während dieser Auszeit erhält sie keinerlei Aufmerksamkeit.


    Mittlerweile entspannt sie dabei sehr schnell und hat auch gelernt, mal etwas Frust auszuhalten.


    Ich finde auch in der beschriebenen Situation, würde sich das so praktizieren lassen (Auch wenn ich nicht der Meinung bin, dass ein Welpe und auch kein erwachsener Hund Fuß laufen können muss). Denn für mich ist das "auf die Leine stellen" keine Strafe, sondern eine Hilfestellung für meinen Hund. Wie so oft im Leben: der Ton macht die Musik.


    Viele Grüße
    Frank

    Zitat

    Ich hoffe echt, dass alles klappt, bin halt echt etwas nervös, weil ich bis heute abend nicht wissen werde was Sache ist :hilfe:


    Ich glaub man sieht mit momentan die Angespanntheit an...


    Alles wird gut.
    :ohm: :ohm: :ohm:


    Ich muss ja gestehen, dass ich neugierig war und schon mal nachgeschaut habe, wer die Kleine ist und wo sie herkommt. Die Bilder sehen nach einem recht aktiven Hundchen aus ...


    Viele Grüße
    Frank