Beiträge von MissX

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    Da muss es doch noch was anderes geben. Was wäre denn wenn man eher in die Richtung arbeitet, das Vertrauen zum Halter so sehr zu stärken, dass der Hund z.B. weiß, wenn er an die Leine kommt, neben meinem Bein sitzt o.ä. kann er sich 100% sicher fühlen. Oder ist das utopisch?


    Ich denke, es wäre gut, wenn der Hund ein festes Ritual hätte, was zuerst ohne Besuch und dann mit eingeübt werden würde.
    Beherrscht der Hund normalerweise einen Befehl, wie "Auf Platz!" zu 100%?
    Das wäre noch eine weitere Möglichkeit. Dass der Hund einen Schlafplatz hat auf dem er sich sicher fühlt (etwas vom Besuch entfernt, wo er alle im Blick hat) und dass er dort abgelegt werden kann, ob er dann nun weiter bellt oder nicht, ist ja dann erst mal zweitrangig.
    Falls der Hund diesen Befehl sicher beherrscht, würde ich den mit ihm dann weiter ausbauen. Also als nächsten Schritt, wenn er jemanden an der Scheibe sieht: Den Befehl "Auf Platz"! wird er ja wahrscheinlich ignorieren. Deshalb am besten eine Leine parat liegen haben, den Hund sofort wenn er bellt anleinen und mit passendem Kommando auf seinen Platz führen und ablegen lassen. Das würde ich erst mal ohne Besuch üben.
    Ich denke, es wäre für den Hund gut, wenn er bei den Besuchsituationen dann einen ganz festen Ablauf hat, den man konsequent durchsetzt. Also zum Beispiel der Besuch klingelt an der Tür; der Besuch kommt herein; der Hund wird auf seinen Platz geschickt, ggf. mit Leine dorthin geführt. Dazu muss er natürlich vorher diesen Ablauf ohne Besuch durch sehr viele Wiederholungen schon verinnerlicht haben. Generell geben solche Rituale im Alltag ängstlichen Hunden mehr Sicherheit. Wenn der Hund merkt, dass Herrchen/Frauchen alles unter Kontrolle hat und du dabei souverän auftrittst, wird dies dem Hund Sicherheit vermitteln. Das dauert natürlich sein Zeit. Hast du so etwas schon probiert?

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    Wie kann ich ihm helfen seine Angst zu überwinden?


    Wahrscheinlich würde es helfen, wenn ihr genau ab dem Moment ab dem der Hund blockiert, stehen bleibt, ohne den Hund zu beachten und dann einfach abwarten, vielleicht 5 Minuten oder länger (je nachdem wie groß seine Angst ist). Irgendwann würde er wahrscheinlich ruhiger werden und merken, dass nichts passiert. Dann wieder einen kleinen Schritt vor, wieder einfach warten bis der Hund vollkommen ruhig scheint. Und so mit viiiel Ruhe und Geduld Schritt für Schritt vorarbeiten ohne den Hund zu beachten. Höchstens wenn der Hund ganz ruhig geworden ist, kurz loben.
    Durch das in die Knie gehen und locken, verhälst du dich ja anders als beim normalen Spazieren gehen. Das bedeutet für den Hund, dass es richtig ist, dass er Angst hat. Er bemerkt das irgendwas anders ist und das beunruhigt den Hund zusätzlich. Du kannst ja vielleicht noch eine weitere Person mitnehmen und dich mit ihr ruhig unterhalten, während du wartest, dass sich der Hund beruhigt. Den Hund beruhigen oder locken o. ä. führt in so einem Fall meistens dazu, dass der Hund sein Angst als berechtigt ansieht, da sich Herrchen/Frauchen ja auch "komisch"/anders verhält (aus Sicht des Hundes).

    Hallo HuskySchäfchen!


    Also wenn es dort auf eurer Spazierstrecke öfter so knallt und ihr nirgendwo anders hinkönnt, könnt ihr diese Situation ja konkret trainieren.


    Zum Beispiel mit so einer Spielzeugknall-Pistole:


    1.) Irgendjemand (zB Beispiel eines deiner Kinder) verursacht einen lauten Knall (Hund ist angeleint) und ALLE gehen einfach weiter als wenn nichts geschehen wäre. Der Hund und seine Angst wird nicht beachtet. Das ist zwar am Anfang nicht besondern schön für den Hund, aber anders wirst du deinen Hund wohl kaum die Panik nehmen können.


    2.) erst wenn der Hund wieder VOLLKOMMEN ANGSTFREI IST, also locker nebenher läuft, schnüffelt etc. gibt es eine Belohnung, aber eher mit sehr begehrtem Futter. Gesprochen wird möglichst gar nicht und wenn dann nur 1-2 Wörter als Lob.


    1.) + 2.) muss dann solange mit Leine geübt werden bis so gut wie keine Angstreaktion mehr zu erkennen ist.

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    Woran kann das liegen? Nicht einmal mit Leckerlies lässt er sich drüber locken. Wer hat einen Tipp für mich? Ebenfalls gehasst sind von ihm Kanaldeckel. Fragt mich nicht warum.... :???:


    Wie verhälst du dich denn normalerweise, wenn dein Hund Angst zeigt?

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    Bei mir zu Hause wird jeder angebellt der zu Besuch kommt, sobald derjenige aufsteht (im Sitzen ist alles okay)
    Wenn wir woanders zu Besuch sind werden auch ALLE angebellt. Manchmal ist es echt schlimm und ich habe noch nicht die richtige Art gefunden mit ihr dieses Verhalten zu trainieren bzw. abzutrainieren. Vielleicht hat da noch jemand einen guten Tipp?


    Also ich denke mit der "Zu-Besuch-Situation" ist der Hund momentan einfach noch total überfordert: fremde Umgebung + fremde Menschen. Das wäre erst der zweite Schritt. Der erste ist, dass der Hund bei dir in der Wohnung deinen Besuch absolut angstfrei gegenüber tritt, in dem er mit ihm etwas Positives verknüpft. Leckerlis zB: von jedem Besucher bekommt der Hund Leckerlis, Besucher bewegen sich nur langsam, schauen den Hund nicht an, nähern sich seitlich an usw. usw. Bis der Hund vollkommen angstfrei diese Situation meistert.
    Wenn der Hund bei anderen mit zu Besuch ist und er diese Situation ja immer wieder als sehr beängstigend erlebt, wird das seine Angst immer mehr verstärken. Er erlebt da ja nichts Positives und immer wieder nur etwas sehr Negatives, was seine Angst bestärkt. Für ihn ist es eine enorme Stress-Stituation, die sich in sein Gedächtnis einbrennt => noch mehr Angst vor dieser Situation. Das macht die ganze Sache nicht besser. Also ganz geduldig ein Schritt nach dem anderen ;) und den Hund in nächster Zeit nicht mitnehmen.

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    warum tut er das?


    Ich vermute stark, dass der Hund vorher bei einer Einzelperson gelebt hat. Weißt du etwas von der Vergangenheit dieses Hundes?
    Für einen Hund erscheint eine Bezugsperson bzw. "das Rudel" lebensnotwendig. In der Natur hat ein Hund ohne sein Rudel sehr viel schlechtere Überlebenschancen. Deshalb ist neben Futter und Wasser, die Rudelmitglieder lebensnotwendig.
    Der Hund fühlt sich nun nicht beachtet: Sie als Bezugsperson (Rudel) sind nicht verfügbar. Das fordert der Hund ziemlich dratisch ein. Übersetzt bedeutet das Schnappen: "ICH will der Mittelpunkt des Geschehens sein, alles hat sich immer um MICH zu drehen, beachte MICH und zwar sofort!!!"
    Aber das funktioniert natürlich im Alltag nicht. Der Hund sollt lernen, dass es ok ist, wenn sich nicht immer alles um ihn dreht.
    Bekommt der Hund im Alltag immer Beachtung, wenn er etwas verlangt?
    Fordert er zum Beispiel Streicheleinheiten, die du ihm sofort gibst o. ä.? Die ersten Maßnahme, wäre das der Hund in bestimmten Situationen ignoriert wird.
    Die Situationen in der der Hund zuschnappt erst mal vermeiden. Und wenn dieses Verhalten doch auftritt durch scharfes "Nein!" und auf den Platz schicken unterbinden.


    Wenn er schnappt scheint jedoch die Rangordnung nicht zu 100% geklärt zu sein. Kannst du ihm z. B. Spielzeug, Futter problemlos wegnehmen?

    Hallo disgrace!


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    Ich hab versucht ruhig zu bleiben, um ihr Sicherheit zu geben, falls es ein Angstbellen ist.


    Ja, das ist generell richtig auch wenn es kein Angstbellen ist.


    Ich würde gern was dazu schreiben, brauch aber noch einige Infos:



    Wie alt war die Hündin, als das stärkere Bellen anfing und wie alt ist sie jetzt?
    Bellt sie nur draußen viel? Wie ist es in der Wohnung?
    Wie sieht der Alltag der Hündin aus? Hat sie z. B. feste Ruhe-/Fütterungszeiten am Tag? Leben kleine Kinder mit im Haushalt?
    Welche Kommandos beherrscht die Hündin und wie gut? Wird mit ihr regelmäßig trainiert?
    Wieviel Zeit verbringt der Hund am Tag insgesamt ungefähr draußen ("Gassi-Gehen")?
    Ist der Hund am Tag allein, wenn ja wie lange?
    Wird mit dem Hund gespielt (wenn ja welche Spiele und wie häufig)?
    Hat die Hündin regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden?


    Viele Grüße