Hallo Dark,
ich habe das Gefühl, dass du mich immer noch mißverstehst. Mir geht es nicht darum berühmt zu werden. Dafür würde ich dann lieber meine eigenen Talente (Musik, Sport, Kunst) nutzen.
Und warum ich es nicht abgebrochen habe? Wenn man bereits ins Wasser gefallen ist und droht zu ertrinken, dann hilft halt nur, mächtig zu strampeln, damit man nicht vollend absäuft. Und das habe ich aus meiner Sicht getan.
Feuer:
Wenn ich dich richtig verstehe, findest du Tricks bei Tieren nicht so dolle. Dann versuche ich auch hier mal meine Beweggründe zu erklären.
Ich bin ein Mensch, der seine Tiere wohl erzogen haben möchte. Ob es sich dabei nun um den Hund, oder um die Ziege, die Gans oder letztendlich den Esel handelt. Ich bin der Meinung, dass je besser ein Tier erzogen ist, desto weniger Missverständnisse gibt es zwischen Halter und Tier und desto harmonischer läuft das Zusammenleben.
Meine Ansprüche an wohlerzogenen Tieren sind meist etwas höher, als beim Ottonormalverbraucher. Das kommt wohl daher, dass ich mit mehreren Tieren gleichzeitig was unternehme und es eben stressfreier ist, wenn es reibungslos funktioniert. So kann ich also mit 3 Ziegen, 2 Eseln und 1 Hund wandern gehen, ohne mir die Seele aus dem Leib brüllen zu müssen, oder von den Tieren die Arme langgezogen zu bekommen, wenn sie an der Leine ziehen würden ...
Soviel zur Vorrede.
Esel sind sehr pfiffige Tiere, die gerne mit dem Kopf arbeiten. Esel denken mehr nach, wie beispielsweise ein Pferd, welches mehr reagiert (Flucht) als sich mit einer Gefahr auseinander zusetzen. Der Esel hingegen wägt Pro und Contra ab und denkt wirklich nach. Diese eselige Eigenschaft veranlasst einen Esel, sich schneller zu langweilen als beispielsweise ein Pferd. Im Winter, wo die Wanderungen mit unseren Tieren nur eingeschränkt möglich sind, langweiligen sich also unsere Langohren schnell. Ähnlich wie ein Hund im Haus, der bei schlechtem Wetter nicht raus mag, aber dennoch beschäftigt werden sollte.
So haben ich im Winter 2003 angefangen, mit unseren Esel im geräumigen Stall kleine Tricks einzuüben und die Langohren waren mit Freude dabei.
An dieser Stelle möchte ich einflechten, dass ich ohne die Gabe von Belohnungshappen arbeite. Ich bezahle unsere Tiere also nicht für ihre "Arbeit", wie es ja immer so gerne heißt, sondern sie machen die Dinge freiwillig und aus Spaß. Du könntest einem Esel niemals zu etwas zwingen, wenn er es nicht wirklich will. Ein Esel macht dicht, wenn er kein Vertrauen zu dir, oder dem Gegenstand hat. Ein Esel entscheidet IMMER für sich selber. Er trottet dir niemals irgendwohin "treudoof" hinterher. Das ist es auch, was mich am Wesen Esel so besonders entzückt. Der Esel behält immer seinen eigenen Kopf und gerät nie in einen Kadavergehorsam. Ein Esel ist also nichts für herrschsüchtige Menschen. Die würden sich die Zähne an so einem Esel ausbeißen und schnell die Lust daran verlieren, mit einem Esel zu arbeiten.
Über die Jahre lernten unsere Esel also immer mehr Tricks, denn auch da entstand ein Teufelskreis. Die Langohren lernten so schnell und hatten soviel Spaß, dass ihnen manche Tricks viel zu schnell schon wieder langweilig wurden. Also musste ich mir immer wieder was Neues einfallen lassen. Ich ging in den Zirkus, besuchte Pferdemessen, kaufte mir Bücher über zirzensische Lektionen, um den "Lernlust" (ist vielleicht das falsche Wort, aber ich denke du verstehst) stillen zu können.
Der Feuerring ist einer der leichtesten Übungen unserer Esel. Das haben sie seinerzeit an einem Vormittag gelernt.
Unsere Esel würden bei z.B. einem Feuer im Stall nicht elendich verbrennen, sondern die Traute haben, nach draußen zu klaufen (sie leben in einem Offenstall).
Aber dass ein Esel durch Wasser geht (in unsere Fall ein aufblasbares Kinderplanschbecken), dafür habe ich 1 Jahr gebraucht. Diese Wasserübung ist aber sehr wichtig im Leben eines Esel, der viel wandern geht, denn immer wieder kreuzen Bäche den Weg, oder nach Regenfällen hat man Pfützen, die durchquert werden müssen etc. Die zirzensische Lektionen sind also in keinster Weise nur Show, sondern schulen einen Esel fürs Leben.
Gerade ein Esel, der nicht mehr wild in Afrika lebt, sondern sich mit Verkehr, Straßen, kurz der sog. ziv. Welt auseinandersetzen muss, sollte daraufhin geschult werden, wenn man mit ihm etwas unternehmen möchte.
Ähnlich einem Stadthund, der evtl. Straßenbahnfahren, oder Rolltreppen lernen sollte ....
Ich weiß nicht ganz, ob es hier erlaubt ist (Admin bitte wieder löschen, wenn es fehl am Platze ist), aber du kannst gerne mal auf den beiden HPs stöbern. Dann kannst du dir evtl. ein besseres Bidl von uns machen:
http://www.eselwanderung.blogspot.com
http://www.esel-akrobaten.blogspot.com