Beiträge von Judith

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    ich möchte auch nicht wissen, wieviele Esel sich nach der mißglückten Show beispielsweise angeschafft wurden, ohne das man sich vorher informiert.


    Da gebe ich dir vollkommen recht.
    Normalerweise ist es bei mir so. Ich mache irgendwo was mit Eseln und kläre in dem Zusammenhang immer auch über die Bedürfnisse der Esel auf.
    Wenn ich z.B. nun auf einer Messe eine Showeinlage mit unseren Eseln zeige, so habe ich auch immer den Stand der Noteselhilfe mit dabei und moderiere auch über Esel usw. Das Publikum wird also aufgeklärt.


    Ich mache mir selber auch Vorwürfe, dass ich beim Supertalent nicht zu Wort kam und meine Anliegen nicht rüber bringen konnte. Ich hatte es mir wie gesagt anders vorgestellt und bin deshalb auch so enttäuscht.


    Grundsätzlich halte ich das Medium Fernsehen für Aufklärungsarbeit enorm wichtig - gleich gefolgt vom Internet, wo wir Eselfreunde im Eselforum schon viel erreichen konnten.

    Hallo Dark,


    es ist nicht der gleiche Sender, diesmal handelt es sich um den WDR/SWR.
    Ich habe bisher überwiegend positive Erfahrungen mit unseren Tieren beim Fernsehen gemacht (Aufklärungsarbeit ...). RTL und das Supertalent war echt der Gipfel und ich hoffe auch ein Ausrutscher, der mir nicht mehr wiederfährt.
    Nur weil ich einmal schlechte Erfahrungen machen mußte, werde ich nun nicht alle verteufeln.

    Och, ich habe auch schon seriöse Sachen für RTL, VOX und Sat 1 gemacht. Nur weil es priv. Sender sind, sind sie nicht zwangsläufig unseriös.
    Ich habe einfach die Show und deren unseriöses Konzept unterschätzt.

    Hallo Anett,


    achja, die Kohle hatte ich vergessen zu erwähnen.
    Es gab kein Geld. Ich machte es also für "Ruhm und Ehre" - hatte ich zumindest so verstanden.
    Überraschender Weise bekam ich dann ein Badehandtuch als kleines Dankeschön von Whiskas zugeschickt, über dass ich mich auch sehr gefreut habe, denn das Motiv ist echt zum Schreien süß.
    Und später folgte sogar noch Whiskasfutter als "Lohn". Das habe ich inzwischen an bereits Whiskasüchtige Katzenhalter verschenkt, denn unsere Katzen haben das Futter nicht angerührt und es nur nasrümpfend zugescharrt :D .


    Die "Eselfrau" kenne ich nicht. Auch wenn die Eselwelt sehr klein ist, so habe ich bis dato von ihr noch keinen Wind bekommen - leider, denn das klingt wirklich gut.

    Hallo zusammen,


    dann melde ich mich auch nochmal zu Wort.


    Warum ich daran teilgenommen habe? Tja, ich kenne diese Talentshows nicht - schaue halt wenig fern - und unsere Esel haben schon etliche gute Auftritte auf Messen und anderen Veranstaltungen gemeistert. Ich arbeite mit Klinikclowns und unseren Eseln in Behindertenheimen, kläre Schulklassen über Esel und Ziegen auf (alles vor Ort) usw. Unsere Tiere sind also Tamtam gewöhnt und haben kein Prioblem damit. Sogar ganz im Gegenteil. Sie lieben es im Mittelpunkt zu stehen, von Kindern umringt und gekrault zu werden und unsere Stute ist wirklich stolz ihr Können zu zeigen. Jahrelang habe ich nachgedacht, ob ich dieses "stolz sein" zu sehr vermenschliche und es immer wieder beobachtet, aber ich bin mir nun sicher, dass Tiere sehr wohl "stolz" empfinden können - aber das nur am Rande.


    Grundsätzlich finde ich natürlich auch, dass Tiere nichts auf einer Bühne, einem Zirkus, einem Zoo zu suchen haben und dennoch finde ich auch, dass man nicht alles über einen Kamm scheren kann.


    Das priv. Leben unserer Esel sieht so aus, dass sie im Offenstall leben, kontrollierten Weidegang haben (sie werden sonst zu schnell zu dick) und in unserer Freizeit gehen wir mit unseren Tieren viel wandern.
    Alles andere (Auftritte, TV, Schulbesuche ...) gehören nicht in den Alltag und bleiben die Ausnahme.
    Nichts desto trotz sind unsere Tiere über die Jahre, wo wir das alles machen, kleine Profis geworden und ich war mir sicher, dass wenn ein Esel sein Können derart gut zeigt, man ihn nicht mehr schlecht reden kann. Ich hätte nie gedacht, dass man mir derart das Wort im Munde rumdrehen könnte. NIEMALS! Tja, so kann frau sich täuschen. Und ich bin weiß Gott nicht stolz darauf dort mitgemacht zu haben.


    Zuerst wurde mir auch gesagt, dass André Sarrasani mit in der Jury sitzen würde und diesen Zirkusdirektor und Tiertrainer halte ich ansich schon für kompetent. Doch er wurde kurzfristig durch Bruce Darnell ersetzt.
    Außerdem wurde mir immer wieder versichert, dass der Esel bei der Sache nicht schlecht wegkommt, man den Esel nicht verarschen wollen würde - also dessen schlechtes Image - und ich war so naiv es zu glauben. Sah es sogar als eine Möglichkeit über Esel aufzuklären.
    Nunja, ich war mir wie gesagt auch sicher, dass wenn ein Esel sich in keinster Weise stur zeigt, man es auch unmöglich so vermarkten kann.


    Wenn ihr noch Fragen habt, dann fragt. Ich bin froh über diesen Austausch, denn nur so lerne ich dazu.


    Noch ein kleiner Nachtrag.
    Die Sendung "Planet Wissen" (auf WDR, SWR und Bayern alpha) hat sich bei mir gemeldet. Und im Oktober zeichnen wir nun 1 Stunde lang über den Esel auf. Es wird also sachlich/wissenschaftlich über Esel und Mulis aufgeklärt, ich kann dort über die Noteselhilfe berichten, ich kann den dt. Eselverein vorstellen, ich kann Buchtipps geben, ich kann was zur artg. Haltung sagen, über die Eselerziehung sprechen, über asiatische Wildesel berichten ... also rundherum über Esel aufklären und das eine ganze Stunde lang. Das ist doch toll, oder?

    Hallo zusammen,


    eure Meinungen und Fragen finde ich sehr interessant und fühle mich auch in keinster Weise angegriffen - also alles im grünen Bereich :D .


    Ich habe an dem Whiskas Dings teilgenommen, weil ich sehr gerne filme.
    Ich habe die Filmerei erst vor einem 3/4 Jahr für mich entdeckt und seitdem ist keiner mehr vor mir sicher, bzw. kein Tier mehr ;) . Ich habe echt Blut geleckt und versuche immer mehr beim Filmen dazuzulernen. Ich plane im Winter einen Schulfilm in Sachen Esel auf die Beine zu stellen und bis dato muss ich mir noch viel Wissen aneigenen, damit der Film nicht zu laienhaft wird. Auch wenn ich diesen Film nicht verkaufen werde, so soll er doch anständig für die I-dötzchen gemacht sein.
    Als ich nun hörte, dass man für eine Woche eine Profikamera geliehen bekommt und unsere insgsamt 10 Katzen ohnehin immer für schönen Filmstoff sorgen, empfand ich es als eine gute Idee. Einerseits mich fortzubilden (ich habe den Kameraleuten nämlich Löcher in den Bauch gefragt) und andererseits die Idee, die dahinter steckte, nämlich Katzen nicht zu einem Set fahren zu müssen.


    Einige von unseren Katzen haben überhaupt kein Problem im Auto mitzufahren und sie von A nach B zu bringen. Aber für andere Katzen und ich denke, dass gilt für den Großteil in der Katzenwelt, ist Autofahren die reinste Folter.
    Ich als Judith Schmidt habe kein Interesse daran berühmt zu werden. Ich möchte dem Zuschauer/Leser (ich schreibe ja auch für Fachzeitschriften Tierartikel) vielmehr näher bringen, was alles möglich ist, was in unseren allseits geliebten Tieren steckt, wie man erzieht, wie man artgerecht hält ...
    Ich stehe z.B. gar nicht gerne vor der Kamera, aber bei macnhen Dingen läßt sich das nicht verhindern (Interview ...). Dennoch versuche ich immer wieder die Tiere in der Vordergrund zu rücken, um die es mir ja auch geht.
    Ob es sich dabei nun um meine Tiere handelt, oder um andere Tiere (Esel in Not etc.) ist dabei nicht wichtig.


    Wegen des Supertalent antworte ich in dem dazugehörigen Thread, OK ;) .

    Hallo Anna,


    ich finde die Idee, die dahinter steckt, wirklich nicht verkehrt.
    Anstatt, dass eine Katze zum Set buxiert wird und in fremder Umgebung von fremden Menschen gefilmt wird, bekommt hier der Halter die Möglichkeit, seine Katze in heimelicher Umgebung zu filmen und bekommt mit Sicherheit die besseren und entspannteren Scenen in den Kasten.


    Ob man hinter dem Produkt selber steht, ist natürlich eine andere Sache. Aber auch Eukanuba und Co sind ja nicht wirklich prickelnde Futtermittel ;) .

    Hallo zusammen,


    hier hatte ich das Thema bereits angefangen -> https://www.dogforum.de/ftopic53709.html


    Erst einmal möchte ich meinen in Frankreich lebenden Eselfreunden, die mich vorab gewarnt haben, an der Show teilzunehmen sagen, dass sie recht hatten und es so eingetreten ist, wie sie es befürchtet hatten.


    Nicht desto trotz war es eine gute Schule für mich und ich habe dabei wieder viel dazugelernt. Zum Beispiel auch, dass Masl-tow sehr zuverlässig und ein sehr ruhiger Pool ist. Es braucht schon enorm viel, um sie aus dem Konzept zu bringen.


    Pro:
    Bei den Proben am Donnerstag hatte Masl-tow die Möglichkeit sich das Schauspielhaus von der Bühne aus in aller Ruhe zu beschauen, zu beschnüffeln, abzuschreiten … Sie war an allem neugierig interessiert und schnupperte Kameraobjektive ab, schaute in offene Koffer, die mit jeder Menge Kabel bestückt waren, ließ sich von den Mitarbeitern kraulen, ließ sich vom Lichtmenschen ausleuchten … Sie war um es kurz zu sagen ein wahrer Schatz und hatte im Nu die gesamte Crew um den Finger gewickelt. Die gesamte Belegschaft war dem Eselcharme verfallen und war begeistert von der Coolness des Esels.


    Bei den Proben klappte das Fahrstuhlfahren und auch der Feuersprung ohne das geringste Problem. Alles schien perfekt. Die Crew las mir alle Wünsche von den Lippen ab, machte und sprang für mich – ich hatte das Gefühl, alles bestens im Griff zu haben.


    Die Familie, wo wir untergekommen waren, erwiesen sich als sehr nett und vor allem sehr verständnisvoll für meine pingeligen „Eselunterbringungswünsche“. Ich wurde nicht nur bestens verpflegt, sondern habe auch neue Freunde in diesen Ziegenliebhabern gefunden.


    Am Samstag hatten wir zwar eine sehr lange Wartezeit (wenn es nach denen gegangen wäre, von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr) aber Masl-tow blieb erstaunlich entspannt. Entweder döste sie neben Ricarda (meiner Bekannten, die mich begleitet hat) oder sie fraß ein wenig Heu.
    Da die Wartezeit aber an sich wirklich zu lang war, beschlossen wir mit ihr einen Spaziergang an der Alster zu machen. Masl-tow’s Langeweile war wie weggeblasen und sie konnte Schiffe bestaunen und sich die Beine vertreten.

    Contra:

    Es war kein Amtveterinär vor Ort, der sich alles anschaute und maßregelte. Das hielt ich schon für fahrlässig, denn auch wenn Masl-tow alles gut wegsteckte, so war es für die Minischweine, die noch länger warteten wie wir, eine echte Zumutung (sie waren viel lärmempfindlicher ….)


    Die Moderatoren (Marco und Daniel) hatten wohl ein Drehbuch im Kopf, oder auch vorgeschrieben bekommen (keine Ahnung, was in deren Knebelvertrag steht), so nach dem Motto: jetzt zeigen wir mal Deutschland, wie stur so ein Esel ist. Das fing damit an, dass der Moderator uns unten am Fahrstuhl mit dem Worten empfing: „Hallo Eselchen, wo bleibst du denn, wir warten nur noch auf dich.“ Als ich die Masche mitbekam und sah, dass es bereits gefilmt wurde antwortete ich: „Wieso auf uns? Wir warten hier schon seit Stunden auf dich!“ Die Fahrstuhltür wurde aufgehalten und Masl-tow trippelte ganz selbstverständlich hinein. Auch diese Szene hatten sich die Macher wohl spektakulärer vorgestellt. Der Moderator streichelte Masl-tow dann am Kopf und sie zuckte weg, worauf dieser meinte: „Der Esel mag mich nicht.“ Und ich erklärte: „Wenn dem Esel an einem Tag über 100 mal an die Ohren gepackt wird, ist halt irgendwann das Maß voll.“
    Als wir aus dem Fahrstuhl ausstiegen und dem Teppichläufer folgten, den Masl-tow unmissverständlich als ihren Weg erkannte und akzeptierte, fragte der andere Moderator im Hintergrund: „Kann ich nicht bis zu Bühne auf dem Esel reiten?“ Und ich gab zurück: „Wenn du weniger wie 30 Kilo wiegst.“ Darauf hin meinte er, dass käme fast hin. Nach einer kurzen Denkpause, wollte er wohl noch nen Witz reißen und sagte: „Wenn ich nur ein Bein auf den Esel lege …“ Und ich unterbrach ihn: „Bist du wirklich so schlecht zu Fuß, dass du reiten musst.“


    Ihr merkt schon, mit mir war nicht wirklich gut Kirschen essen.


    Später war dann die Zeit unseres Auftritts. Wir standen in Startposition. Das Publikum war auf meinen Wunsch angehalten worden, sich bitte still zu verhalten und ich wollte auch nicht mehr, dass Masl-tow nun von sämtlichen Leuten (Licht-, Kamera-, Ton-, Bühnenmenschen) angegrabscht wird.
    Als es dann hieß: „Ja bitte.“ Die Kamera auf uns gerichtet war und man nun nur noch wartete, dass wir von der Seite auf die Bühne gehen, sah ich, dass für ca. 10 m kein Teppich dort lag. Der Boden war an dieser Stelle spiegelglatt und ich meine wirklich, dass sich Masl-tow darin spiegeln konnte. Der Boden war ihr unheimlich und sie machte keinen Schritt – zu Recht wie ich finde. Also wurde ich fordernd: „Warum liegt hier kein Teppich?“ Keine Reaktion der Mitarbeiter und ich wiederholte meine Frage: „WARUM LIEGT HIER KEIN TEPPICH!“ und obwohl ich kein Mikro hatte, bin ich mir sicher, dass meine Worte auch das still wartende Publikum hörte. Hinter Masl-tows Beinen rupfte dann ein Bühnentechniker ein Stück verklebten Teppich ab und Masl-tow scheute ein wenig. Klar, wer mag sich schon den Boden unter den Füßen wegreißen lassen. Ich sagte daraufhin: „Langsam, alles langsam, wir haben Zeit.“ Der Mensch erkannte seinen Fehler und wurde geschmeidiger in seinen Bewegungen. Doch das Stückchen Teppich reichte immer noch nicht aus, den spiegelnden Boden vollends zu verdecken. Nun kam der Moderator zu Hilfe. „Ich habe hier eine Rolle Teppich.“ Er legte die Rolle auf den Boden und ich meinte zu erkennen was er vorhatte, dachte mir aber andererseits, das wagt der nicht. Falsch gedacht. Er kickte die Rolle mit dem Fuß aus und Masl-tow wurde die Rolle direkt vor die Beine „geknallt“. Masl-tow scheute ein wenig, denn wirklich viel Platz hatte sie ohnehin nicht. Ich war nun auf 180 und hätte dem Moderator am liebsten eine Geknallt, aber ich riss mich am Riemen. Nicht auszudenken, wenn man so was mit einem Pferd gemacht hätte.
    Wir umrundeten die Teppichrolle und im Vorbeigehen auf dem Weg zu Bühne sagte ich dem Moderator: „Du tickst wohl nicht ganz richtig.“
    Auf der Bühne war dann Showtime angesagt und ich lächelte ins Publikum – die konnten ja schließlich nix dafür, was sich Sekunden vorher abgespielt hatte.
    Ich stellte Masl-tow und mich kurz vor und wollte loslegen, da sagt Bruce Darnell. Schau mal was dein Esel gemacht hat. Ich hatte es zwar nicht gesehen, dachte es mir aber schon. Masl-tow hatte einen gesunden Dukatenhaufen hinterlassen. Ich kommentierte es mit: „Ja, das muss halt auch mal sein. Außerdem zeigt es, wie entspannt der Esel ist. Denn wäre er super nervös, wäre es Durchfall gewesen.“
    Ich begann den Auftritt. Masl-tow rollte den Teppich aus, die Zähne wurden ihr geputzt und als ich sie mit Seifenblasen „einschäumte“ klatschte das Publikum leise, weil es wohl ein schön anzusehendes Bild war.
    Als nächstes die Papierwand, doch Masl-tow hatte scheu nach hinten auf die Bühne zu gehen. Ich erkannte die vielen Schatten auf dem Boden, die wir auch schon bei der Probe gehabt hatten. Wir hatten dann die Schatten gedämpft, indem am Licht rumgebastelt wurde, doch nun waren sie messerscharf sichtbar. Ich versuchte es 2, 3 mal, doch sie traute den Schatten nicht über den Weg. Nicht schlimm dachte ich mir und ließ die Papierwand, Papierwand sein. Ich ging zum Hulahupreifen und den durchsprang sie wie ne 1. Auch das Feuer klappte perfekt. Damit war unsere kleine Performance zu Ende.
    Die Jury begann mit der Kritik. Silvie schlug die Hände über dem Kopf und meinte: „Das war ja alles ganz schrecklich.“ Mein Standmikro hatte man mir noch nicht wieder hingestellt, so dass ich es nicht kommentieren oder gar hinterfragen konnte. Dieter war sich nicht sicher, was er von der ganzen Sache halten sollte und bat Bruce sich zu äußern. Bruce kam auf die Bühne, beglückwünschte mich mit einem festen Händedruck und verlangte einen Feuerlöscher, denn er sei doch ein wenig gefährlich, dass Feuer im Hintergrund einfach so ausbrennen zu lassen.
    Darauf war ich nicht vorbereitet, aber zu spät. Er nahm das Teil in die Hand und laut zischend pustete er damit das Feuer aus. Masl-tow war sehr nah am Geschehen und ich befürchtete schon das Schlimmste, doch sie machte lediglich einen Schritt zur Seite, richtete ihre Ohren nach den Geräuschen und blieb cool. Nicht auszudenken, was evtl. ein Pferd gemacht hätte.
    Als Bruce seine Showeinlage (Drehbuch) abgeschlossen hatte und wieder in der Juryreihe saß, war klar, die beiden Jungs/Männer, fanden den Esel gut, doch die Silvie fand es tierquälerisch und meinte, dass ein Esel auf eine Wiese gehört und nichts auf einer Bühne verloren hat.
    Innerlich fiel mir die Kinnlade runter und nun hatte ich auch mein Standmikro – eeeendlich. Ich erklärte, dass der Esel im waren Leben auch eine solche hat und viel wandern geht und dass das hier eine Ausnahme und reine Show sei. Worauf Dieter sagte: „Das einzige was hier Show war, sind die bunten Punkte auf dem Esel.“
    Aha, nun hatte ich Dieter also auch gegen uns. Ich hatte mich gerechtfertigt, hatte nicht geheult, wurde nicht ausfallend, schien sogar kompetent und passte damit so ganz und gar nicht in deren Konzept.
    Bruce war erstaunt, dass der Esel durch den Hulahupreifen gesprungen war und dennoch merkte auch er, dass ich für die Show an sich Fehl am Platze war. Dieter meinte dann: „Der Esel hat ja eigentlich gar nichts gemacht.“ Worauf ich ihn fragte: „Soll ich dir erklären, warum der Esel nicht durch die Papierwand gesprungen ist?“ Nach einem mürrischen: „Ja.“ Erklärte ich die Trittsicherheit eines Esels und die Angst vor den Schatten und er unterbrach mich: „Ja aber im Zirkus habe ich schon Esel gesehen, die davor keine Angst hatten: „Worauf ich konterte: „Aber Masl-tow ist ja auch ein Talent und noch kein Star.“ Daraufhin verstummte er.
    Ich versuchte der Jury immer wieder den Wind aus den Segeln zu nehmen, was mir auch sichtlich gelang und ließ sie teilweise ziemlich dumm aussehen. Und so was geht ja nun gar nicht. Dieter meinte dann: „Den Esel finde ich ja klasse, aber du bist scheiße.“ Ja, besser konnte er sein Unvermögen nicht auf den Punkt bringen und ich ließ diese Aussage unkommentiert im Raum stehen, denn auf sein Niveau wollte ich mich nicht herablassen.
    Letztendlich einigte sich die Jury, dass ich nicht weiter komme. Ich verabschiedete mich beim Publikum und ging winkend von der Bühne.


    Masl-tow fuhr nun wieder mit dem Fahrstuhl runter und Ricarda kümmerte sich um sie, während ich mit der Crew zusammen, die Zirkusutensilien von der Bühne holte und alles im Auto verstaute. Dabei merkte ich, wie geknickt die Crew war und wie peinlich es ihnen auch teilweise war. Einige klopften mir auf die Schulter und sagten, dass sie den Esel ganz toll fanden. Der Feuerwehrmann kam später noch zu mir und wollte sogar gerne mal eine Wanderung bei mir buchen.
    Klaus (von TierTV), der neben Ricarda auch immer an meiner Seite war, möchte einen Artikel über dieses Desaster schreiben und bei Tier TV auch anleiern, das so was in Zukunft boykotiert wird (also Tiere bei solchen Shows).


    Fakt ist:
    Die wollten Abwechslung durch die Tiere in ihre Show bringen, waren aber in keinster Weise auf Tiere eingestellt. Niemand kennt sich wirklich mit der Tierwelt aus, nicht die Jury, nicht die Moderatoren, noch die Crew im Hintergrund. Eine Bühne kann niemals artgerecht sein und deshalb müsste eigentlich jeder tierische Auftritte als Tierquälerei geahndet werden.


    Die Höhe ist jedoch, dass man mich eingeladen hat, man wollte mich/uns in der Show haben. Ich habe mich nicht beworben. Es ist vielleicht vergleichbar mit: man lädt in eine Sendung einen Kindergärtner ein und beschuldigt diesen dann in aller Öffentlichkeit als Kinderschänder.
    So was ist Rufmord!