Hallo,
oh je, der arme Hund und das arme Frauchen.
Ich kann Dich nur zu gut verstehen, denn auch bei meinem Hund war es so ein Problem. Er kam aus Spanien und kannte gar nichts.
Das Problem ist:
es dauert unheimlich lange bis die Hunde ihre Ängste ablegen. Auch habe ich aufgehört bestimmte Trainings mit dem Hund zu machen, da er da immer noch stutziger wurde. Schließlich waren die Situationen ja gestellt und Frauchen hatte, wenn auch unbewusst, eine Erwartungshaltung.
Ich bin jeden Tag tapfer mit ihm durch unseren Ort gelaufen und habe seine Ängste weitestgehend ignoriert. Es dauerte gut zwei Jahre bis er sicherer wurde.
Regenschirme, Plastikfahnen, Mülleimer, Roller, Fahrräder und Autos, sowie Kinderwägen und Inliner sind heute kein Problem mehr.
Menschen halte ich ihm heute noch ( 2,5 Jahre später) vom Leib, denn er möchte nicht angefasst werden. Allerdings ist er so weit, dass ich mich ohne Probleme mit Menschen unterhalten kann ohne dass er bellt oder panisch in die andere Richtung zieht.
Auch das dauert.
Mittlerweile kann ich mich auch in eine Kleinstadt wagen. Allerdings muss ich immer aufpassen, dass er nicht zu viel Stress hat.
Ich suche zwar gezielte Stresssituationen, die er dann auch aushalten muss, aber achte darauf, dass er nicht völlig fertig ist.
Danach braucht er aber auch seine 3-4 Stunden Ruhe um das Erlebte zu verarbeiten.
Was Du auch machen musst:
achte auf Deine Körperhaltung und wenn Du ihm etwas geben möchtest (Keks) dann versuch ihn zu Dir zu rufen.
Für solche Hunde ist es viel angenehmer sich selbst auf den Weg zu machen, als wenn sich jemand auf sie zu bewegt. Das wirkt oft bedrohlich.
Am Anfang konnte ich kein Bein anheben ohne dass Filou sich schreiend und urinierend auf den Boden warf. Auch am Kopf kratzen mit einer schnellen Bewegung brachte ihn zum schreien und pinkeln.
Er kam auch nur zu mir wenn ich in der Hocke und von ihm abgewandt war.
Mit der Zeit wurde es besser und heute ist es kein Problem mehr. Er vertraut mir.
Er wird aber nie so stressresitent werden wie meine Ronja, dafür ist einfach zu viel kaputt von seiner kleinen Seele.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und finde es toll wie Du Dich der Sache annimmst. Es ist nicht einfach wie gesagt, aber ein Blick in die Augen des Hundes wenn er einen anstrahlt, entschädigt für so einiges.
Liebe Grüße
Steffi