Zitat
Alina_
Klar läuft sie momentan noch ein paar hundert Meter - aber sie hat keine Freude mehr daran. Wir überreden sie dazu und sie macht es, weil sie im Rudel keine Schwäche zeigen darf. Das ist ihr Urinstinkt. Sonst würde sie wahrscheinlich gar nicht mehr laufen. Bis ein Hund seine Schmerzen oder Unwohlsein zeigt, dauert sehr sehr lange.
Sie tun es für uns. Ihr Leben lang haben Sie jeden Tag auf den Moment gewartet, wo wir die Jacke anziehen und die Leine in die Hand nehmen. Nicht alleine um raus zu kommen. Um mit uns gemeinsam raus zu kommen. Spaß zu haben. Sie bringen die Stöckchen und Bälle nicht, weil SIE Spaß daran haben. Sie haben gelernt, dass WIR uns daran erfreuen. Gordy hat bei ihrem letzten Spazierversuch das rechte Hinterbein nicht mehr auf den Fußballen aufgesetzt sondern auf den Ballenspitzen und ihr Bein ist nach hinten weggeknickt. Aber sie wollte weiter gehen, weiter gehen für mich. Sie ist umgefallen und hat darauf gewartet dass ICH sie wieder auf die Beine stelle. "Stell mich auf und ich laufe mit Dir". Jeder Schritt den sie versucht hat zu machen, hat mir das Herz gebrochen.
Alina
Glaub mir, es ist eine der schwerste Entscheidungen, die man treffen kann und es ist eine Entscheidung die man, nachdem man sie getroffen hat, noch 1000 mal in Frage stellt. Und obwohl kein Tag vergeht, an dem ich mir nicht die Frage stelle, ob Gordy die 8 oder 14 Tage, die sie mit einer Infusion noch hätte erleben dürfen, nicht gewollt hätte. Ich würde heute wieder so entscheiden wie es getan habe.
Obwohl der Schmerz kein Ende nimmt und es in den letzten drei Wochen keinen Tag gab, an dem ich nicht um sie geweint habe. Es war meine Verantwortung. Sie hat 15 Jahre alles getan um mir Freude zu machen. Von dieser "Pflicht" habe ich sie befreit.