Ich schaetze das liegt unter anderem bestimmt auch daran, dass die Gleichung ''schlechte Anatomie'' = schlechte Gesundheit eben nicht ganz akkurat ist. Da spielen einfach so viele Faktoren mit hinein.
Es ist ja nicht nur die kurze Nase sondern viele Faktoren die eben mit der kuzren Nase/der brachycephalen Kopfform zusammenhaengen. Das Hauptproblem duerfte statitisch wohl das zu lange Gaumensegel sein, aber Atemnot haengt auch mit den zu engen Nasenloechern/-hoehlen (hauptsaechlich bei geschlossenem Fang beim Schlafen), dem engen Rachen und auch bei laengerer Belastung mit der Einengung des Kehlkopf zusammen.
Nehmen wir mal an Zuechter A zuechtet Retromoepse mit 'langen' Nasen, diese haben aber, da darauf nicht geachtet wurde immer noch ein viel zu langes Gaumensegel, koennte es sein, dass sie mehr Probleme haben als die Hunde von Zuechter B, die zwar ''nur'' moderate Nasen haben aber bei denen darauf geachtet wurde, dass nur mit Hunden mit passendem Gaumensegel in die Zucht gingen?
Ich denke, dass ist ein Hauptproblem bei Rueckzuechtungsvorhaben. Es wird hauptsaechlich auf die Optik hin gezuechtet, die der Kaeufer mit der Gesundheit assoziiert (z.B. kurze/lange Nase) aber weniger darauf die Krankheiten die aus der jahrelangen Zucht entstanden sind auszumerzen. Ich denke beim Mops ist eine lange Nase und laengere Beine/eine sportlichere Figur definitiv die richtige Richtung, allerdings bringt es nichts, wenn Max Mustermann von nebenan eine Einkreuzung vornimmt und dann Retromoepse zuechtet ohne die passende gesundheitliche Selektion basierend auf Gesundheitstests vorzunehmen.
Und der Mops ist nur ein Beispiel, nehmen wir die ''Froschwinkelung'' beim DSH, die ja auch kontrovers ist. Ausschliesslich optische Selektion auf einen gerader Ruecken macht sicherlich noch nicht einen HD freien Hund.
Naive Kaeufer, die meinen der Rasseentwicklung etwas Gutes zu tun schauen aber nun mal hauptsaechlich auf die optischen Merkmale. Deshalb muss sich da vorallem etwas innerhalb der Verbaende aendern, wo eben die Strukturen fuer systematische Gesundheitstests existieren und alle anderen Zuchtbedingungen kontrolliert werden. Das heisst vorallem, dass Hunde, die eben gesundheitliche Probleme haben bzw. damit assoziierte optische Merkmale gar nicht erst einen Blumentopf gewinnen koennen.