Kimi...
ich werde mich die Tage durch Deine "Anleitung wühlen" und stelle dann für euch Fotos von Hera ein...
Mein Mann und ich haben uns jetzt entschieden, daß wir Hera nach Badbergen zur Einäscherung begleiten. Meinem Mann ist es unendlich wichtig, daß er sie nicht "wieder alleine läßt". Er ist am Sonntag 3 Minuten zu spät in der Klinik angekommen.... Er macht sich solche Vorwürfe...
Ich wollte eigentlich nicht zur Einäscherung, weil der Schmerz über Heras Verlust irgendwie jede Minute größer wird und ich den Gedanken, sie nochmal so zu sehen, kaum ertragen kann...
Ich sehe immer noch, wie sie mir am Sonntagmittag von der Helferin gebracht worden ist. Ihr Gesicht war so anders... Sie war so schwach... Aber sie hatte ein kleines Schwanzwedeln für mich. Als wir draußen waren, ist sie an meinem Auto stehen geblieben und hat mich angesehen. Als ob sie mich bittet sie mitzunehmen. Warum habe ich das nicht getan. Ich hatte mir gewünscht, daß sie zuhause sterben könnte... Da wo sie sich wohl gefühlt... Stattdessen mußte sie in der Anonymität der Klinik sterben....
Heute bin ich mit Dominik (mein kleiner Sohn, 16 Monate) alleine zuhause, weil mein Mann heute wieder arbeiten gegangen ist.... Es ist so schlimm alleine zu sein. Mikki und Athina liegen um mich rum und ich sehe den leeren Platz von Hera....
Meine Schwester meinte gestern, daß Menschen dazu neigen sich selbst zu quälen - mit Gedanken, was man falsch gemacht hat, ob man hätte früher reagieren können, mit vielen Wenn`s und Aber`s. Sie hat recht.... und ich quäle mich mit Gedanken, Bildern, Heras Lieblingsspielzeugen, ich sehe sie im Garten liegen... Denn es ist für eine Qual hier zu sein - ohne Hera. Ich will sie einfach nicht loslassen...
Wenn Dominik wach ist und Thomas zuhause, versuche ich immer stark zu sein, nicht zu weinen und fröhlich zu sein, um es den beiden nicht noch schwerer zu machen.... und ich hasse mich dafür, daß ich fröhlich bin..... denn ich möchte eigentlich nur weinen und trauern ...
Jetzt kann ich weinen und weinen und weinen...