Beiträge von Südwind

    Ok. Ich finde die Hütis beim Thema, Nervosität, Angst und „Reinsteigern“ ja schon etwas speziell :???: . Mit einem Verhaltenstierarzt bist Du gut beraten, denke ich, ich würde nur nochmal abklären, ob er sich auch mit Hütehunden auskennt.


    Und hier im Forum entweder direkt flying-paws rufen oder vielleicht auch hier mal einen Beitrag dazu verfassen:


    „Hunde arbeiten am Vieh Quatsch-Thread“

    Vielen Dank für deine Mühe!


    Die Verhaltenstierärztin wurde mir von einer Trainerin empfohlen, welche uns „von Anfang an“ kennt. Danke für die Tips!

    Erstmal willkommen Südwind!

    Vielen Dank!


    Ja, schönfüttern habe ich versucht. Das klappt auch recht gut, wenn die Kinder in Reih‘ und Glied am besten an der Hand der Eltern und möglichst stumm durch den Wald laufen 😃 Dann können wir die recht gut kreuzen oder beim Parkplatz mit etwas Abstand warten bis sie im Auto verstaut sind. Liz ist zwar beunruhigt, kann aber sogar noch Futter nehmen.


    Dynamik seitens der Kinder geht halt gar nicht.

    Ich geselle mich (leider) auch zu euch.


    Meine Hündin Liz stammt aus suboptimalen Verhältnissen aus Irland. In Alter von 11 Monaten kam sie zu mir. Damals war sie völlig durch den Wind, Pubertät, Läufigkeit, neues Daheim usw. Sie hatte anfangs regelrechte Bell-Explosionen, wenn beim Spazieren in 100 m Entfernung Menschen auftauchten. Das haben wir gut in den Griff bekommen. Sie legt keinen Wert auf fremde Menschen (Männer sind "schlimmer"), läuft aber problemlos und ignorant an diesen vorbei.


    Vor bald einem Jahr hat sie sich sehr erschrocken, als Kinder mit einem Drachen gespielt haben und dieser dauernd mit einem ekligen Geräusch zu Boden gesaust ist. Sie ist damals panisch zum Auto gerannt und ich dachte noch, "wenn sie das mal nicht mit den schreienden Kinderstimmen verknüpft".... Natürlich hat sie das getan. Quasi Lehrbuchmässig hat sie verknüpft "spielende, laute Kinder - Ballgeräusche - weit entfernte zuschlagende Autotüren (tönt dumpf und für Liz ähnlich wie ein Ball)usw...."


    Jetzt scheinen wir immer mehr in diese Angst- und Abwärtsspirale zu geraten, bzw. wir stecken schon richtig tief drin. Gestern der Super-GAU, wir zäunen den Schafen, meine beiden Hunde halten die Schafe. Auf die benachbarte Weide fährt der Bauer mit dem Pick-Up voller schreiender Kinder. Liz hat den Dienst quittiert und ist (zum Glück) zu mir gekommen. Heute Morgen waren wir wieder bei den Schafen, der gleiche Bauer fährt vor, dieses Mal mit dem Traktor und allein. Als wir von den Schafen weg, in Richtung Auto gingen, kam der Bauer auch gerade von seinen Kühen weg. Liz hat ihn angebellt wie zu Anfangszeiten und wie sie es seit Jahr und Tag nicht mehr getan hat. Wohl gemerkt waren noch mindestens 50 Meter zwischen uns, aber es war halt der gleiche Ort wie gestern mit den lauten Kindern.


    Liz scheint inzwischen in Dauer-Alarm-Kampf-Flucht-Bereitschaft zu sein. Das tut mir unglaublich leid für sie. Wir haben einen Termin bei einer Verhaltensmedizinerin, leider wegen Ferien (nicht meinen :relieved_face: ) erst im November.


    Bitte entschuldigt den langen Text. Ich erwarte mir nicht wirklich Rat. Aber das Aufschreiben und vielleicht mit den Sorgen nicht ganz allein sein, hilft ein bisschen.


    Liebe Grüsse

    Franziska

    Wurde mal auf Demodex-Milben untersucht?


    Die hatte meine Hündin als Junghund. Die sah da auch grauenhaft aus, fast ganz kahl, und hatte schlimmen Juckreiz..


    Laut meinem Tierarzt damals kann es sein, dass diese Milben auf Cortison besonders anspringen und das gerade noch mal einen Milbenschub auslöst.


    Laut meinem Tierarzt damals kann es sein, dass diese Milben auf Cortison besonders anspringen und das gerade noch mal einen Milbenschub auslöst.

    Jup, Cortison hemmt das Immunsystem, ein Fest für Demodexmilben

    Das selbe gilt für Fuchsräude (Sarcoptes Milben). Die Behandlung mit (bei uns) Advocate musste nach einigen Wochen wiederholt werden. Wenn zwischenzeitlich Cortison gegeben wurde, würde dieses auch die Sarcoptes Milben so richtig "unterstützen".


    Frag doch noch einmal bei deinem Tierarzt nach deswegen.


    Viel Erfolg!

    Woher kommt das denn?

    Hat dieses Ausklinken denn bei der Zuchtselektion irgendeinen Sinn? *dummfrag*

    Naja, Du brauchst bei einem arbeitenden Hund am Vieh und auch bei einem Wächter die Neigung bei frustrierenden Situationen nach vorne zu gehen und nicht wegzulaufen. Da ist natürlich ein hirnloses Ausklinken auch nicht erwünscht, aber man kratzt züchterisch halt dauernd an der Grenze herum. Wenn ein Hund vor einem wehrhaftem Rind steht, das sagt: "Mein lieber Freund, ich bewege mich für Dich nicht und mach Dich tot, wenn Du das willst!", dann benötigst Du einen Hund, der geisteskrank ist und dran bleibt. Wir sind ja im Jagdverhalten und eigentlich ist es so, dass man sich in einer Herde die Beute sucht, die am wenigsten wehrhaft ist. Nun stehen wir da als Menschen und wollen, dass der Hund sich genau mit dem wehrhaftesten und garstigsten Tier auseinandersetzt UND es am Ende noch bewegt. Völlig hohl aus jagdlicher Sicht, eigentlich. Tja, und da brauchst Du Hunde, die halt etwas bescheuert sind. Und, immer, wenn man züchterisch an so einer Grenze balanciert, kommen auch Exemplare heraus, die diese Grenze etwas zu weit überschreiten in ihrer genetischen Veranlagung - das ist eben die Streuung, die man nicht will, die man aber in Kauf nehmen muss.

    Wow! So gut erklärt und super interessant!!