Auf keinen Fall darfst du ihn trösten!
Am besten du gehst ihm mit gutem Beispiel voran. Er orientiert sich an euch und beobachtet euch genau. Wenn ihr alles selbstverständlich findet und Dinge, die er unheimlich findet, ignoriert, wird er sich daran gewöhnen und sehen, dass er keine Angst zu haben braucht. Er ist erst zwei Wochen bei euch und muss alles erst kennenlernen.
Eigentlich sollte er in diesem Alter schon längst Halsband, Leine, Autos, andere Menschen, Kinder etc. kennengelernt haben. Ich weiß ja nicht, wo er her ist, aber ein guter Züchter fängt schon früh mit der Sozialisation an. Wenn das versäumt wurde, müsst ihr ran. Und das schnell, bevor die wichtigste Sozialisationsphase vorbei ist.
Lasst möglichst viele andere Menschen (alt, jung, groß, klein, dick, dünn) Kontakt mit ihm aufnehmen und ihn mit besonders tollen Leckerchen füttern (VORSICHTIG, in der Hocke, damit er sich nicht bedroht fühlt). Achtet darauf, dass der Hund nicht bedrängt wird und sich wohl fühlt. Er muss jederzeit weggehen können, wenn er möchte. Der Hund muss alles positiv verknüpfen.
Draußen würde ich erst einmal an stehenden Autos üben und ihm Leckerchen geben, sobald er Neugierde zeigt und nicht mehr ängstlich wirkt.
Grundsätzlich: alles Neue muss toll für den Hund sein. Sobald er sich in der Gegenwart des neuen Objektes/Menschen/Tier entspannt, muss er belohnt werden mit Leckerchen oder einem tollen Spiel. Konfrontiert ihn in den nächsten Wochen, mit allem, was ihm im zukünftigen Leben mit Sicherheit begegnen wird. Je mehr der Hund jetzt kennenlernt, desto besser kann er später Neuem begegnen.
Wenn ihr unsicher seid, geht zu einer guten Hundeschule (fragt andere Hundehalter, welche sie empfehlen) und/oder kauft euch ein gutes Buch.
Ich habe damals leider versäumt, meine Hündin so richtig an Katzen zu gewöhnen (ich kannte schlicht keine hundefesten selbstsicheren Katzen zu der Zeit). Jetzt wird jede Katze gejagt.
Andererseits habe ich sie nie an Rolltreppen gewöhnt. Als wir plötzlich in einem Einkaufszentrum vor einer standen, bin ich beherzt drauf, sie hinterher und es war gar kein Problem. Sie hat mir vertraut, dass ich weiß, was ich tue.
Was ihr jetzt versäumt, müsst ihr später mühevoll nacharbeiten! Die Sozialisation ist eigentlich das Anstrengendste an einem Welpen, aber es macht auch Spaß, so einem kleine Würmchen die Welt zu zeigen!
Schöne Grüße und viel Erfolg
Sonja