Hallo brittalilli,
meine Hündin ist auch gerade läufig. Sie wird diesen Monat 3 Jahre alt. Es ist jetzt eine Woche rum und seit gestern lässt sie die Rüden ran. Vorher hat sie sie weggeschnappt. Josi bleibt bis ca. Tag 18 an der Leine. Zum Austesten der Stehtage, lass ich sie immer mal zu einem Rüden an der Leine (mit Zustimmung des Besitzers natürlich) und schaue, was sie macht. Sobald sie ihn wieder angiftet, ist eigentlich die Gefahr gebannt. Wie lange sie dann noch duften, hängt von der Hündin ab. Ich kenne eine Hündin, die wurde drei Monate von den Rüfen bedrängt. Das ist natürlich für alle Beteiligten extrem nervig und aus meiner Sicht einer der Gründe, bei denen ich eine Kastration befürworten würde.
Als ich mir zum ersten Mal Gedanken über Kastration oder nicht gemacht habe, haben mir praktisch alle Tierärzte dazu geraten und ich war eigentlich schon dabei, den OP-Termin zu planen, da ich den Eindruck hatte, das macht man eben. Ich hatte eine Katze, die auch kastriert werden musste, weil sie dauerrollig war und Zysten hatte. Ich dachte, beim Hund ist es ähnlich (naja, naiver Ersthundbesitzer halt) Doch dann traf ich eine HH mit zwei unkastrierten Hündinnen, die mich zweifeln ließ. Warum eigentlich diese doch große OP? Nur damit Mensch es bequemer hat? Als Krebsvorsorge? Ich habe mich übers Internet informiert, Pro und Contra abgewogen, mit einer Bekannten, die Tierärztin ist und eine Hündin NICHT kastrieren würde, gesprochen.
Daraufhin habe ich beschlossen, sie erst einmal nicht kastrieren zu lassen. Auch im Rudel werden Hündinnen/Wölfinnen nicht unbedingt gedeckt. Bei Katzen ist das anders.
Das einzige Problem ist die Scheinschwangerschaft. Auch das ist normal, aber bei meiner doch sehr stark ausgeprägt. Beim letzten Mal musste sie wieder Tabletten nehmen. Ich glaube nicht, dass das auf Dauer gesund ist und deshalb ist das Thema Kastration auch bei uns noch nicht vom Tisch.
Schau doch erst einmal, wie deine Hündin alles verkraftet. Kannst du ausschließen, dass sie gedeckt wird? Wie lange wird sie von Rüden genervt. Wie reagiert sie? Ist sie total gestresst? Wie ausgeprägt ist die Scheinschwangerschaft? Leidet sie? Wenn du sie drei Wochen unter Kontrolle halten kannst und der Hund nicht extrem leidet, halte ich eine Kastration für unnötig. Abgesehen davon, eilt es nicht. Du kannst dir das immer noch überlegen. Und die Studie zur Vorbeugung vor Mamma-Karzinomen durch Kastration würde ich auch mit Vorsicht betrachten. Man muss sehen, dass eine Kastration sehr teuer ist und damit natürlich für die Tieräzte lukrativ. Insofern traue ich dem Ganzen nicht so.
Schöne Grüße
Sonja