Beiträge von Kutya

    Hallo Christine,
    ich verwende die Discs nur als Abbruchsignal an der Leine, um den Hund stutzig zu machen und die Aufmerksamkeit zu bekommen. Insofern ist eine Konditionierung unnötig. Maxime erzählte, dass sie die Aufmerksamkeit ihres Hundes in dieser Situation nicht bekommt. Was sie dafür einsetzt ist im Prinzip egal, Hauptsache es funktioniert. Wenn der Hund extrem schreckhaft ist, was ich jetzt nicht herausgelesen ist, würde ich etwas Milderes einsetzen. Bei meiner musste es ordentlich Scheppern, um eine Reaktion zu erhalten.


    Es wäre was anderes, wenn ich die Discs ohne Leine einsetzen wollte und möchte, dass der Hund Angst davor hat und auch auf Entfernung darauf reagiert. Dann sollte aber auf keinen Fall der HH die Konditionierung durchführen, sondern ein entfernter Bekannter, der die Discs schmeißt. Der HH muss den Hund trösten, als wäre es etwas Schlimmes, bis der Hund auch dieser Meinung ist und beim Scheppern zum HH flüchtet.


    Das wollte ich bei diesem Training auf keinen Fall, weil ich befürchtete, dass der Hund die Angst dann auch mit dem anderen Hund in Verbindung bringt. Zum Abtrainieren von anderen Dingen (Jagdverhalten, Mobbing etc.) mag das ja nützlich sein.


    Schöne Grüße
    Sonja

    Hallo Nicola,
    in der Standhitze bleibt Josi immer an der Leine, denn dank der Hormone ist sie in dieser Phase meist ziemlich gaga und stellt die Ohren auf Durchzug. Gerade in der ersten Läufigkeit habe ich sehr aufgepasst, da für sie ja alles auch noch total neu war.
    Mittlerweile ist sie , leider, noch selbstbewusster und wäre, glaube ich, in der Standhitze ziemlich schnell auf der Suche nach einem tollen Kerl.:D
    Am Ende der Standhitze mach ich an der Leine immer die Probe aufs Exempel und suche mir einen "Test"rüden. Bleibt sie stehen und flirtet sie wie wild, bleibt sie noch an der Leine, beißt sie ihn weg, kann man sie langsam wieder rennen lassen in einigermaßen rüdenfreier Umgebung. Bei Josi ist das ca. ab Tag 18. Zum Spielen habe ich mich gelegentlich mit Bekannten mit kastrierten Rüden oder Hündinnen zum gemeinsamen Spaziergang getroffen.
    Wir sind auch gerade wieder läufig (Tag 3). Da in Nürnberg wegen Vogelgrippe die Hundewiesen gesperrt sind, treffen wir uns als Gassigruppe im Wald. (2 Rüden, 1 Hündin). Momentan läuft es noch gut. Das Interesse der Rüden ist noch mäßig. Sobald sie zu sehr belästigt wird, werde ich mich dann alleine durch den Wald schlagen (seufz).
    Übrigens habe ich mir sagen lassen, dass viele Rüden Hündinnen in der ersten Läufigkeit noch nicht so ernst nehmen (sind eben noch "Kinder", es ist wie bei uns Menschen).
    Schöne Grüße
    Sonja

    Hallo Maxime,
    bitte!
    Ach noch was:

    Zitat

    Klingt in der Theorie echt klasse, kann ich aber praktisch nicht durchführen, da der Hund auf nichts mehr reagiert. Habe natürlich schon alles versucht, von Kommandos geben, Leckerlies zeigen, usw. Ich bekomme ihre Aufmerksamkeit nicht.


    Bei uns war es genauso. Ich habe mich für die Discs entschieden. Sind nicht teuer, passen in jede Hosentasche.
    Wenn der Hund dich nicht beachtet, weil er zu sehr abgelenkt ist, wirf die Discs (Wurfkette, Schlüssel, egal, Hauptsache, es scheppert) NEBEN deinen Hund. Sie wird sich wundern/kurz erschrecken, je nach Charakter, und kurz mit dem aufhören, was sie gerade tut. Sobald sie das tut, LOBEN. Dann ist sie nämlich gerade aufmerksam. Wenn du das regelmäßig übst, ist das Werfen der Discs nicht mehr notwendig. Bei Josi reicht mittlerweile das kurze Scheppern in der hand und schon schaut sie, wo das Leckerchen ist (bei ihr geht alles übers Fressen).
    Wenn du es schaffst, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, hast du schon halb gewonnen. Wichtig ist auch das Timing. Du musst deinen Hund IMMER GENAU beobachten!! Sobald sie sich schon anspannt, scheppern. Bist du zu spät dran und hast den Zeitpunkt verpasst, abhaken (es gibt noch mehr Versuche), ignorieren und weitergehen. Auf KEINEN Fall stehen bleiben, denn das ist auch schon eine Bestätigung.
    Wir üben jetzt 7 Monate und es wird immer besser. Natürlich gibt es auch Rückfälle, aber mit der Zeit wird man immer gelassener. Wir mit unseren kleinen Hunden haben es da aber auch ein bisschen leichter. Versuch mal einen 40kg-Hund einfach weiterzuziehen.
    Das wird schon. Aber fang JETZT mit dem Training an! Bei Josi begann das Ganze auch mit einem Jahr ungefähr und ich habe das Verhalten zu lange unterschätzt, bis es nicht mehr erträglich war.
    Schöne Grüße
    Sonja

    Aua,
    ganz böse wird man hier daran erinnert, was man in der Erziehung vernachlässigt hat, beim nächsten Hund garantiert anders macht und um das man sich eigentlich mal besser kümmern müsste *schlechtesGewissenhab*.
    Unser Stadium ist momentan: Josi sieht was zu Essen draußen (Wurstbrötchen oder Dönerreste, wir wohnen in der Nähe von Schulen, Dönerbuden, Bäckern:( : mit Leine geht sie ignorant daran vorbei, ohne Leine: gucken, ob Frauchen was gemerkt hat, reinhauen so schnell es geht. Wenn Frauchen was merkt und "Nein" schreit, Beute schnappen und außer Reichweite rennen oder alles auf einmal Runterwürgen, dann unschuldig blickend leicht unterwürfig zu Frauchen schleichen.
    Ganz schlimm und völlig aussichtslos ist es bei Menschensch...., die leider meistens versteckt im Gebüsch und für den Menschen nicht unbedingt riech- und sichtbar zu finden ist.
    Torpedo-Josi rast ins Gebüsch - Stille....................... Dann weiß ich schon was los ist. :bäh: :kotz2:
    Danke, dass ihr mich erinnert habt, dass wir das mal wieder in Angriff nehmen sollten. Ich werde mir gespannt die Tipps durchlesen.
    Schöne Grüße
    Sonja
    (mir ist schon vom Schreiben ganz schlecht geworden)

    Hallo,
    sieht tatsächlich aus wie ein großer Liebesbeweis! Das nennt man Grooming und es wird von vielen Tieren, die in Sozialverbänden leben, zur Stärkung und Bestätigung der sozialen Bindung praktiziert. Man kennt das ja auch von Affen (das "Entlausen"). Genießt es und seid glücklich. Er sagt euch damit, dass ihr seine Familie seid und dass er sich bei euch wohl fühlt!
    *neidischbin*
    Sonja

    Hallo Yohanna, hallo dobidog,


    bei meiner war es weder Angst noch Dominanzverhalten. Sie hat sich wohl eher aus Frust dieses Verhalten angewöhnt. Häufig entwickelt es sich daraus, dass man, solange der Hund noch Welpe ist, aktiv zu anderen Hunden hingeht, damit sie sich kennenlernen können, weil man ja von überall her eingetrichtert bekommt, dass der Welpe mit möglichst allen Hunden Kontakt haben muss. Irgendwann rennt man eben nicht mehr zu jedem Hund hin und dass ist dann aus Sicht des Hundes seltsam. Er hat ja nicht so viele Mittel, also bellt er, sobald er einen Hund sieht. Anfangs noch in friedlicher Absicht (Hey, ein Hund, lass uns hallo sagen). Was macht Mensch? Zerrt an der Leine, schreit: Aus, Nein usw. --> negative Verknüpfung mit anderem Hund.
    :shocked:


    Bei uns hat sich das soweit gesteigert, dass sie sich an der Leine wie ein 12kg-Kampfterrier aufgeführt hat und Menschen schreiend weggerannt sind. Hinzu kommt, dass Mensch dann natürlich auch nicht mehr entspannt mit Hund Gassi geht, sondern ständig Ausschau hält und zusammenzuckt, sobald ein anderer Hund am Horizont erscheint. Ein Teufelskreis.
    Deshalb ist es schwierig das Leinepöbeln zu deuten, da es sich im Laufe der Zeit hochgefahren hat und am Ende immer gleich aussieht. Häufig wird pauschal gesagt, dass der Hund nicht sozialisiert ist. Da bin ich anderer Meinung. Meine Josi ist gut sozialisiert. Andere Hunde sind ohne Leine kein Problem. Sie ist zwar ne Zicke, aber sie weiß genau, wie weit sie gehen darf und bei wem sie ungestraft zicken darf (Rüden :devil:) und bei wem nicht (älteren Hündinnen :angel:). Deshalb habe ich ja auch nach dem Sozialverhalten im Freilauf gefragt. Wenn das in Ordnung ist und Hund weiß, wie er sich anderen Hunden gegenüber verhalten muss, dann hängt es meiner Meinung definitiv nur damit zusammen, was sich zwischen Hund und Halter im Laufe der Zeit an der Leine abgespielt hat. Und derartig etabliertes Fehlverhalten (von beiden Seiten) ist schwer, wieder abzugewöhnen.
    Ich spreche leider aus Erfahrung.
    Schöne Grüße
    Sonja

    Hallo Dogidog,
    wie verhält sie sich den im Freilauf anderen Hunden gegenüber? Zeigt sie da vernünftiges Sozialverhalten? Wenn es kein grundsätzliches Problem mit anderen Hunden gibt, kann man das "Gepöbel" mit sehr viel Geduld und Leinentraining in den Griff kriegen.
    Das Problem ist auch, dass dieses Verhalten häufig eine Mischform ist. Es heißt nicht unbedingt: ich finde alle anderen Hunde doof (Josi machte das auch bei gut bekannten Hunden, mit denen sie ohne Leine Spaß hat).


    Es ist eher so etwas Planloses wie: Hallo, ich will dahin, Blödmann, Spielen wir?, Frauchen lässt mich nicht!, doofe Kuh, hier bin ich, komm ja nicht näher, sonst mach ich dich platt.
    :???:
    Wir trainieren seit 7 Monaten und sind heute erstmals ohne Gepöbel an der "Erzfeindin" vorbeigekommen. :hurra:


    Bei Josi funktioniert folgende Methode:
    1. immer entspannt bleiben, die Nervosität überträgt sich sofort auf den Hund (das ist eine der größten Schwierigkeiten)
    2. Wenn möglich einen möglichst großen Bogen um den anderen Hund gehen (mit großer Distanz anfangen, nach und nach Distanz verringern)
    3. Sobald du bemerkst, dass dein Hund den anderen Hund zu fixieren beginnt (schon im Ansatz, du musst IMMER deinen Hund beobachten, es ist egal, was der andere macht), musst du die Aufmerksamkeit deines Hundes bekommen!! Egal wie! Leckerchen, Ball, Discs, Rappeldose.
    4. Sobald du die Aufmerksamkeit deines Hundes, wenn auch nur für Sekunden, hast. LOBEN, Ausflippen, Leckerchen, kurzes Spiel, je nachdem.


    ENDZIEL: Der Hund muss lernen, wenn ein anderer Hund kommt, passiert was Tolles und nichts Schlimmes (kein an der Leine zerren, schreien usw.)


    Wenn es mal nicht klappt, weil du deinen Einsatz verpennt hast, egal und weitermachen.
    Es wird besser und es ist zu schaffen, aber nicht den Mut verlieren und immer locker bleiben. Und versuche zu ignorieren, was die anderen wohl von dir denken.
    :andiearbeit:
    Zuversichtliche Grüße
    Sonja