Hallo,
mir geht`s ähnlich wie Dir - will hier öffentlich nicht allzuviel dazu schreiben. Wenn Du mehr wissen willst, dann schalte ich meine Mail-Addy frei, dann kannst Du mir privat mailen.
Ich habe auch als Gassi-Gänger angefangen und mache es immer noch ab und zu (ist jetzt nicht mehr so einfach, weil ich meinen Hund dazu nicht mitnehmen kann, wenn ich alleine gehe).
Mir gibt mein Hund sehr viel Halt, es ist schön die Wärme des Fells zu spüren, sein Wesen und seine Reaktionen zu beobachten.
Wenn ich morgens nicht aufstehen kann und mein Hund kommt mit der nassen Nase und stubst mich immer wieder an und macht Blödsinn, dann muss ich doch irgendwann lachen.
Ich MUSS einfach mit ihr raus! Es macht kein anderer! Ich bin für sie verantwortlich zu 100%.
Das ist nicht immer einfach, gerade, wenn es schlechte Tage sind.
Auch ist der Hund nicht dazu da um Dir gut zu tun. Es ist ein Tier mit eigenen Bedürfnissen. Du kannst Dir nur selbst was gutes tun. Es wird keinen Menschen und kein Tier geben, dass Dich glücklich machen kann. Das kannst Du nur selbst in die Hand nehmen.
Mein Hund ist sehr agil, braucht viel Erziehung und Konsequenz und ich muss viel mit ihr raus. Das fällt mir manchmal unendlich schwer, aber wenn ich dann mit ihr über die Felder gehe und ich sehe die Lebensfreude, die sie ausstrahlt, wenn sie rumflitzt, dann geht es mir auch schon ein wenig besser.
Meine Hündin merkt, wenn es mir schlecht geht und sie kommt dann an und legt einfach ruhig ihren Kopf auf meinen Oberschenkel oder stupst mich mit der Nase an, quetscht ihren Kopf unter meinen Arm oder bringt mich irgendwie zum Lachen.
Wichtig ist aber glaube ich, dass man den Hund dazu nicht "ausnützt". Ich gehe z. B. nicht zu ihr hin und streichle sie, wenn es mir schlecht geht. Vielleicht will sie das gerade nicht. Wenn dann soll sie zu mir kommen, wenn ihr danach ist.
Welpe würde ich gar nicht empfehlen und Junghund kommt auf Deine gesundheitliche Lage an. Wenn Du nen "Arschtritt" für Dich selbst brauchst, dann vielleicht einen fordernden Hund, der Dich aber nicht ÜBERFORDERN soll. Ebenso ist es wichtig, dass Du im NOTFALL Leute hast, die sich um ihn kümmern können. Aber der Hauptverantwortliche bist DU!
Mit so einem Hund ist aber auch Angst und Leid verbunden. Was wenn er krank ist, operiert werden muss?
Hab vor kurzem mit meiner sehr mitgelitten, weil sie was gefressen hatte und beinahe operiert werden musste. Da hab ich 2 Tage kaum geschlafen, weil ich nur noch auf die aufgepasst habe und sie beobachtet habe.
Was toll ist: Beim Gassigehen lernt man ganz viele Leute kennen. Die sozialen Kontakte werden deutlich größer :-)
Auch hält mich die Verantwortung für meinen Hund von "Dummheiten" ab - als BL weißt Du, was ich meine.
Einen speziellen Therapiehund würde ich dazu nicht kaufen. Such Dir einen ruhigen 3-4 jährigen Hund, der gut zu Dir passt und mach Dir vorher klar, was Du erwartest, bzw. was Du einbringen kannst.
Alles Gute!
LG, Cel