Beiträge von terriers4me

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    In dem Beispielfall dieses Threads würde ich tatsächlich auch erstmal das Gespräch suchen und deutlich machen, dass man keinen Kontakt zwischen den Hunden wünscht.

    Hab ich jahrelang, die Standardantwort (reserviert für Halter kleinerer Hunde) hätte ich mir ausdrucken können: "Meiner tut nix. " Wahlweise noch: "Stellen Sie sich doch nicht so an, meiner...."usw.


    Bringt leider sehr wenig, direktes Verhandeln mit dem betreffenden Hund ist wesentlich erfolgversprechender.

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    Der fremde Hund kann nix dafür, der geht seinen Instinkten nach.

    Und genau das wäre das Problem für meinen kleinen, alten und am Rücken angeschlagenen Hund. Einmal überrannt/herzhaft betatzt zu werden würden würde ihr sehr weh tun, also kommt ein derartiges Risiko nicht in die Nähe.


    Wenn der Halter das nicht hinkriegt oder nicht für nötig hält, mach ich das eben. Hier geht es doch nicht darum, wer was wofür kann (eh lächerlich bei Tieren), sondern um eine schnelle Gefahrenabwehr, die der fremde Hund direkt versteht.

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    Es sei denn, anderer Tiere Wohlbefinden ist einem völlig wurscht.


    Ehrlich? Mal abgesehen davon, dass das jetzt schon regelrecht bizarr ins an den Haaren-Herbeigezogene geht: Wenn das Wohlbefinden meines eigenen Tieres derart massiv beeinträchtigt wird, IST es mir erstmal wurscht. Da sehe ich zu, dass ich den Aggressor loswerde, und um dessen Wohlbefinden kann sich Herrchen anschließend gerne selbst kümmern.


    Ansonsten: Ich würde wieder mal die gute alte Lederleine empfehlen. Hat man immer dabei, macht ein wunderbar abschreckendes, laut klatschendes Geräusch, wenn man sie sich in die Hand schlägt, und ist in den sehr seltenen Fällen, dass da mehr nötig ist, auch eine effiziente Waffe.

    Ach Mensch, das ist richtig doof, er klingt sonst so perfekt. Mit einem größeren, ruhigeren Hund hätte ich da auch ohne Zaun keine Bedenken, aber so ein kleiner, cleverer Flitzer, dazu noch erschwerend ein Rüde, der irgendwann seine Hormone und die Mädels außerhalb entdecken wird - das wäre mir ohne sicher eingezäuntes Grundstück (also ohne den Puffer zur Straße) wohl auch zu unfallträchtig.

    Ich würde - natürlich! - sagen: Riskier's, nimm ihn!, aber eins geht bei einem Hund dieses Typs meiner Erfahrung nach überhaupt nicht: der nicht eingezäunte Hof. Das muß einfach sein, zumal wenn er einige Baustellen hat, die Sicherheit ist unabdingbar.


    Wenn sich das aber ändern läßt: Siehe oben!

    Ich könnte mir vorstellen, dass ihr durch das gut gemeinte Tabusetzen verhindert habt, dass der Hund das Kind überhaupt als das erkennen darf, was es ist: Teil der Familie, also seiner sozialen Gruppe - und dass er es jetzt schlicht und ergreifend als Jagdbeute betrachtet. Was natürlich brandgefährlich ist.


    Wie ich darauf komme? Bei allen meinen Freunden, die ihre Kinder in der Vor-Rütter-Zeit bekamen und den Hund von Anfang an einfach selbstverständlich einschlossen, gab es nie Probleme. Ja, die Hunde kümmerten sich tatsächlich in unterschiedlicher Intensität mit um die Kinder, aber das war eher erwünscht als als problematisch angesehen, aber es gab nirgendwo auch nur den Ansatz irgendwelcher Attacken.


    Wohl aber hat mir mein eigener, eigentlich extrem kinderlieber Russell damals einen Todesschrecken eingejagt, als er auf das Neugeborene einer Freundin mit ganz eindeutigem Jagdverhalten reagierte. Der Hund hatte bis dahin nie ein Baby erlebt, und es war absolut klar, dass er dieses zappelnde, quäkende Wesen in dieselbe Kategorie einordnete wie einen Hasen. Er hätte es sich geschnappt, ohne auch nur zu ahnen, dass es da um einen Menschen ging. Absolut erschreckend.


    Sobald der Kleine jedoch sitzen konnte, also für den Hund als Mensch erkennbar war, war jede Spur von Jagdverhalten verschwunden, und der der Terrier reagierte spontan mit der toleranten Freundlichkeit, die er allen Kindern zeigte - er Hund hatte also eindeutig erst dann verstanden ,dass er da einen kleinen Menschen vor sich hatte und verhielt sich entsprechend freundlich.


    Und das frage ich mich jetzt bei deiner Geschichte: Hat euer Hund, bei all dem Ausschließen, überhaupt schon wirklich lernen können, das der Neuankömmling zur Familie gehört? Dass es ein kleiner Mensch ist, sogar "sein" kleiner Mensch, der jetzt dazugehört - also weder ein Eindringling noch etwa eine Jagdbeute? Oder habt ihr das bisher aus lauter gutgemeinter Fürsorge versäumt, und der Hund versteht deshalb die ganze Situation komplett falsch?

    Meine PR-Hündin mußte mit 11 Monaten kastriert werden. Erwachsen wurde sie völlig normal, interessanterweise auch in diesen Sechsmonatssprüngen, die junge Hündinnen mit jeder Läufigkeit machen. Dass sie heute, mit 15 Jahren, immer nochmal quirlig und kasperig wie ein Junghund sein kann, halte ich für rassetypisch - die intakten alten Hündinnen, die ich kenne, sind da genauso.


    Probleme hatten wir anderswo: das Fell wurde nie wieder so schön fest wie vorher, und dass die schwere Schilddrüsenunterfunktion ,die sie mit 6 Jahren bekam, mit der Kastration zusammenhängt, halte ich für wahrscheinlich.


    Aber, wie gesagt: im Sozialverhalten hat sie sich kein Stück anders entwickelt als ihre intakte enge Verwandte, die vorher bei mir lebte. Und übrigens: einer der souveränsten Rüden, die ich in Jahrzehnten kennenlernen durfte, war mit fünf Monaten kastriert worden. Verallgemeinern läßt sich da offenbar nichts.

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    Ich als alte Frau sage dir, die Leinen meiner Kindheit waren aus Fettleder.

    Dito. Mein erster Hund hatte Anno 1974 eine Fettlederleine, mein aktueller hat eine, und alle dazwischen auch. Oft sogar dieselbe, die Modelle aus den siebziger Jahren hängen hier noch gebrauchsfertig am Haken, sind für den Terrier nur zu schwer. Ich kenne kein Material, das dermaßen nachhaltig, mit den Jahren immer angenehmer im Gebrauch und bei guter Pflege derart angenehm in der Hand ist - also quasi ein wohlverdienter Dauertrend.

    Alles Gute für die OP, und auch von uns ein: Mach dich nicht verrückt. Alle meine Hunde haben lernen müssen, dass Zeiten stark verminderter Aktivität (hier aus beruflichen Gründen) eine völlig normale Sache sind, sogar, wenn sie mal länger dauern. Die haben bei den bekannten Anzeichen beinahe sichtbar in einen anderen Modus geschaltet und die meiste Zeit gepennt. Du hast das so toll organisiert, das sollte bestens klappen.